Ob in Spielfilmen, Schaufenstern oder auf bunten Werbeplakaten – der Weihnachtsmann wird als rundlicher, freundlicher alter Mann mit langem, weißem Rauschebart dargestellt. Er trägt einen roten und mit weißem Pelz verbrämten Mantel mit einer passenden Zipfelmütze. Der Weihnachtsmann hat einen Sack mit sich, in dem sich die Geschenke befinden, die er an Kinder verteilt. Diese Darstellung des Weihnachtsmanns gab es bereits im 19. Jahrhundert. Sie steht für das weihnachtliche Schenken. Der bekannte US-Getränkehersteller Coca-Cola nutzte ab 1931 alljährlich zur Weihnachtszeit den Weihnachtsmann für eigene Werbekampagnen. Kitsch und Kommerz mit Hollywood-Feeling für Jedermann.
Aktion für den historischen Nikolaus
Seit 2002 ruft das Bonifatiuswerk die Aktion „Weihnachtsmannfreie Zonen“ aus. Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft und Respekt: Der Heilige Nikolaus steht für die katholische Einrichtung als Symbol für die Vermittlung christlicher Werte und ist damit auch heute ein gutes Vorbild. Mit dem Slogan „Echt gut“ soll die Aktion ein Zeichen für den historischen Nikolaus setzen. „Wie können wir heute wie er handeln? Wie können wir auch und nicht nur an ihn erinnern, sondern wie können wir das Übersetzen in die heutige Zeit, was der Heilige Nikolaus getan hat, was er uns bedeutet und eben ein Mann gewesen ist, der nicht nur geredet hat, der gehandelt hat, der Kinder, der viele Bedürftige und Arme im Blick hatte“, sagt Georg Austen, Generalsekretär des katholischen Bonifatiuswerks gegenüber SWR1 Sonntagmorgen. Da gehe es eben nicht nur um Kommerz, sondern dieses Brauchtum wachzuhalten, Kindern und Menschen näher zu bringen.
Orte guter Taten
Wir feiern am 6. Dezember das Fest des Heiligen Nikolaus, betont Austen. Die Aktion „Weihnachtsmannfreie Zone“ habe sich immer weiterentwickelt. „Seit einigen Jahren nennen wir das „Tat.Ort.Nikolaus“. Denn wenn man beim Bonifatiuswerk einen Nikolaus kaufe, unterstütze man auch karitative Projekte wie Hospizdienste und viele andere. "Wir haben dazu aufgerufen in Deutschland „Orte guter Taten“ entstehen zu lassen“, erklärt Austen. So seien mehr als 70 solcher Orte bundesweit entstanden.
Aktionen im Sinne von Sankt Nikolaus
In Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg gibt es eine Reihe von Aktionen. Zum Beispiel werden Ausflüge für Menschen organisiert, die von der Ahrtal-Flut betroffen waren. Eine Auszeit als Geschenk. Oder man bereitet eine Freude für die LKW- Fahrerinnen und Fahrer vor, zum Beispiel auf einem Parkplatz bei Konstanz im Erzbistum Freiburg. Da werden dann Geschenke übergeben, als ein kleines Dankeschön. Es werden auch vielerorts warme Mahlzeiten und Verpflegungstüten an bedürftige Menschen verteilt.
Workshops für angehende und erfahrene Nikoläuse
Das katholische Bonifatiuswerk veranstaltet regelmäßig Workshops für Interessierte, die als Heiliger Nikolaus auftreten wollen. Dabei geht es erstmal darum, Inhalte rund um den Nikolaus zu vermitteln. Gerade wurde im Europa-Park in Rust ein Workshop angeboten, aber bundesweit werden auch an vielen anderen Orten solche Nikolaus-Kurse durchgeführt. Die bundesweite Nikolausaktion des Bonifatiuswerkes wird am 3. Dezember in Nürnberg auf dem Christkindlesmarkt offiziell eröffnet. Im Fokus der Aktion stehen dieses Jahr Frauen in Not.