Der Name kommt nicht vom Nagetier
Ursprünglich hat der Siebenschläfertag seinen Namen nicht vom putzigen Nagetier, sondern von einer alten Legende. Laut dieser Legende haben sich sieben junge Christen in der Zeit der Christenverfolgung in einer Berghöhle nahe Ephesos (heute in der Türkei) versteckt. Dort wurden sie allerdings entdeckt und lebendig eingemauert. Sie starben jedoch nicht, sondern schliefen 195 Jahre lang, bis sie am 27. Juni 446 zufällig entdeckt wurden. Sie wachten auf, bezeugten den Glauben an die Auferstehung der Toten und starben wenig später.
Heute gibt es viele Bauernregeln, die verschiedenes über das Wetter vorhersagen sollen. Auch für den Siebenschläfertag, am 27. Juni, gibt es einige Regeln.
Eine andere Bauernregel besagt
Einordnung vom Wetterexperten
Doch stimmt das alles auch? Wir haben SWR1 Wetterexperte Andreas Machalica dazu gefragt.
SWR1: An den Bauernregeln ist doch nicht wirklich etwas dran, oder?
Andreas Machalica: Nein, ganz so streng darf man sie wirklich nicht auslegen. So wie das Wetter heute ist, wird es garantiert nicht sieben Wochen lang bleiben. Ein Fünkchen Wahrheit ist insofern dran, dass die Zeit, also etwa Ende Juni bis Anfang Juli, einen guten Hinweis auf das geben könnte, was uns dann im Juli und Anfang August bevorsteht. Es ist in der Regel auch so, dass wir den Siebenschläfertag sowieso nach hinten verschieben müssten durch eine Kalenderreform im 16. Jahrhundert, also eigentlich fände der Siebenschläfertag erst am 7. Juli statt.
SWR1: Aber dennoch sind die jetzigen Tage interessant für den Sommer. Was kann man denn jetzt schon über den Sommer sagen? Wird der Sommer genauso durchwachsen?
Machalica: Ja, das Wetter deutet darauf hin. Wir haben in den kommenden Tagen typische Westwetterlage. Wir haben endlich auch mal eine Wetterlage, die ganz klassisch ist für uns in Mitteleuropa, nämlich auf dem Atlantik. Wir haben ein Tiefdruckgebiet im Norden über Island und ein Hochdruckgebiet im Süden über den Azoren, dazwischen eben immer wieder Tiefausläufer, die wechselhaftes Wetter mitbringen. Insofern dürften wir eigentlich – wenn man die Siebenschläferregel so auslegt – eher einen wechselhaften Sommer erwarten. Man muss aber sagen, dass die Siebenschläferregel, auch wenn wir sie erweitert auslegen, keine hundertprozentige Trefferquote hat. Die Trefferquote ist eher bei 60-70 Prozent, das heißt in zwei von drei Fällen ist das so. Aber es kann eben auch noch ganz anders kommen.
SWR1: Wie weit lassen sich Hitzewellen vorhersagen?
Machalica: Wir haben im Moment wieder im Süden Spaniens große Hitze mit Temperaturen von teilweise über 40 Grad. Wir bräuchten also eine südwestliche Strömung, damit die Hitze auch zu uns transportiert wird. Das kann immer wieder mal schubweise der Fall sein. Auch jetzt, in den nächsten beiden Monaten Juli und August, kann man das nicht ganz ausschließen, selbst wenn das Wetter generell West-geprägt und wechselhaft ist. Aber immer wieder kann das Ganze mal tageweise auf südliche Richtungen drehen und dann kann es zumindest kurze, kräftige Hitzewellen geben.
Das Gespräch führte SWR1 Moderator Frank Jenschar.
Das Wetter in Rheinland-Pfalz
Das Wetter im Südwesten
Meist trocken mit vielen Wolken, dazwischen Sonne. Höchstwerte 16 bis 23 Grad.
Mit einer südwestlichen Strömung gelangen warme, aber teils feuchte Luftmassen vom Mittelmeer zu uns. Heute halten sich viele Wolken, in Rheinland-Pfalz und Baden kann es vereinzelt leicht regnen. Zwischendurch kommt aber auch die Sonne raus, vor allem in Württemberg scheint sie länger. Die Höchstwerte liegen zwischen 16 Grad in der Hohen Eifel bis 23 Grad in Tauberfranken. Der Wind weht überwiegend schwach aus südlichen bis östlichen Richtungen. Dienstag und Mittwoch Sonne und teils dichte Wolken bei Höchstwerten bis 28 Grad, in Rheinland-Pfalz örtlich Schauer und Gewitter. Am Donnerstag warm, aber öfter nass.
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