Scorpions-Gitarrist wird 75 Jahre alt

Meditation und Rock halten Rudolf Schenker fit

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Claudia Deeg
Claudia Deeg (Foto: SWR)
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SWR1

Seit 50 Jahren rocken die Scorpions als eine der größten Rockbands der Welt die Konzerthallen. Für den richtigen Sound sorgt dabei Gitarrist, Songschreiber und Gründungsmitglied der Band Rudolf Schenker.

Im SWR1 Interview hat uns Rudolf Schenker erzählt, wie er seinen 75. Geburtstag feiert, wie er sich fit hält und wo er am liebsten neue Songs schreibt.

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SWR1: Wie feiern Sie heute?

Rudolf Schenker: Im Rock 'n' Roll-Stil. Man lädt ein und sieht dann, was dabei rauskommt, und meistens sind das lustige Abende. Wir fangen früh um 17.30 Uhr an in Schloss Bothmer. Da kommen alle möglichen Facetten von Menschen, denen man das gar nicht ansieht, dass sie Rockmusik oder Hardrock-Musik hören. Und das ist ja schön, dass sich die Musik mit dem Alter mitentwickelt hat und dass wir dadurch eben schon über, 50 oder 55 Jahre Musik machen dürfen für unheimlich viele Fans in der Welt.

Wenn man Konzerte geben darf (...) und die Freude an der Musik erfährt – das gibt einem so viel, und das baut dann natürlich auch auf.

SWR1: Über 70 scheint für Rock 'n' Roller das neue 30 zu sein, also zum Beispiel die Stones, The Who, Queen. Warum sind Rocker unkaputtbar? Was macht Ihr besser als alle anderen?

Schenker: Ob wir was besser machen, weiß ich nicht. (lacht) Aber auf jeden Fall gibt es eine Formel, die ich im Leben festgestellt habe. Man sieht es bei Alice Cooper und bei Mick Jagger am besten und natürlich auch bei Keith Richards auf eine Art und Weise. Aber der Punkt ist: Der Körper darf nicht zu "seiden" behandelt werden. Er braucht beide Seiten, nämlich die liebevolle Art, dass man sich um ihn kümmert und auch die, dass man ihm gibt, was er braucht.

Rudolf Schenker und Matthias Jabs von den Scorpions live auf der Bühne am 05.06.2023 in München in der Olympiahalle. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / Jens Niering | Jens Niering)
Rudolf Schenker und Matthias Jabs von den Scorpions live auf der Bühne am 05.06.2023 in München in der Olympiahalle.

Beides hat die Musik, das ist das Schöne dabei. Man darf ruhig mal aus dem Rahmen fallen, man darf mal dieses und jenes machen. Wenn man dann wieder in die Musik kommt, speziell wenn man dann Konzerte geben darf vor unheimlich viele Menschen und in die Augen von diesen Menschen guckt und die Freude an der Musik erfährt – das gibt einem so viel, und das baut dann natürlich auch auf.

SWR1: Und dazu dann noch Yoga und Meditieren.

Schenker: Ja klar, das ist natürlich dann die andere Seite und das ist das Schöne dabei. In letzter Zeit habe ich ein bisschen weniger meditiert. Das werde ich aber jetzt wieder aufnehmen, weil ich gemerkt habe, es fehlt mir.

SWR1: Sie sind oft im Jahr mehrere Monate in Thailand. Ist das dieses Jahr auch wieder der Plan?

Schenker: Der Plan ist da. Ich muss aber sehen, ob ich meinen Sohn – der ist acht und in der zweiten Klasse – ob ich den wieder aus der Schule rauskriege, wie letztes Mal. Wenn das der Fall ist, dann sind wir auf jeden Fall, sagen wir mal drei, vier Monate da, weil ich da unheimlich gut ungestört arbeiten kann. (...) Ich kann mich voll auf die Musik konzentrieren. Das ist ein ganz wichtiger Fakt, das konnte ich da unten auch mit dem neuen Album "Rock Believer" feststellen. Dadurch hatte ich die Möglichkeit, für die Texte, die Klaus vorher geschrieben hatte, gute Riffs und auch gute Melodien zu schreiben.

SWR1: Bemerkenswert ist, dass sie mit dem Ukraine-Krieg den Text von "Wind of Change" noch mal – zumindest live – geändert haben, um sich klar pro Ukraine zu positionieren.

Schenker: Klaus, unser Sänger, der den Song auch geschrieben hat, hat gesagt: "Ich kann den Song nicht so singen, wie er mal gewesen ist. Das ist zu romantisch, das passt nicht mehr in die Zeit. Ich muss einfach mein Zeichen als Sänger setzen." Das war auch für uns okay und es ist auf sehr positive Reaktionen gestoßen. Wir finden das alles nicht schön, was da passiert ist. Man muss dann mit dem Zeitgeist gehen. (...)

Die vollständige Version des Interviews können Sie oben im Artikel hören.

Das Gespräch führte SWR1 Moderatorin Claudia Deeg.

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