Betroffen sind auch Postbank-Kundinnen und Kunden aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Was bei der Postbank gerade passiert und wie Verbraucher sich helfen können, weiß Geli Hensolt aus der SWR Wirtschaftsredaktion.
SWR1: Was ist momentan los bei der Postbank?
Geli Hensolt: Der Grund für die vielen Beschwerden: ein virtueller Umzug bei der Postbank – dabei wurden die Konten der Postbank auf die IT-Systeme der Deutschen Bank umgezogen. Die Postbank ist ja eine Tochter der Deutschen Bank. Nach Angaben der Postbank wurden bei diesem Umzug rund 12 Millionen Kundinnen und Kunden auf eine gemeinsame Plattform mit der Deutschen Bank übertragen, außerdem haben über fünf Millionen Leute ein neues Online- und Mobile-Banking bekommen. Und das hat wohl nicht ganz so reibungslos geklappt, wie erhofft.
SWR1: Welche Probleme hatten die Kunden?
Hensolt: Die Verbraucherzentralen sagen: In den letzten Monaten haben sich die Beschwerden gehäuft, weil zum Beispiel Konten gesperrt waren und die Leute deshalb nicht mehr darauf zugreifen konnten. Zudem sind offenbar Lastschriften teilweise nicht mehr eingelöst worden. Das ist natürlich total nervig – und kann auch teuer werden. Auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) spricht von zahlreichen Beschwerden von Postbankkunden – weil die sich nicht in das neue Online- und Mobile-Banking einwählen konnten. Und: was viele nervt: beim Kundendienst müssen die Betroffenen offenbar ewig warten.
SWR1: Was können Betroffene tun?
Hensolt: Auf jeden Fall alles dokumentieren, was schiefgelaufen ist oder schiefläuft. Auch schriftlich alles festhalten, wann man sich wie oft beim Kundendienst gemeldet hat und welche Auskünfte man bekommen hat. Wer alleine nicht weiterkommt, kann sich auch an die Verbraucherzentralen wenden – oder bei der Bafin beschweren. Die geht den Beschwerden dann nach, kontaktiert die Bank und prüft, was die Ursache des Problems ist. Alles zeitaufwendig und nervig. Die gute Nachricht deshalb noch: seit Anfang Juli ist der Umzug der Postbank-Konten auf die Systeme der Deutschen Bank abgeschlossen.
Weitere Informationen finden Sie beim Bundesverband der Verbraucherzentralen und bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht.