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Wandelbare Schädlinge: Grüne Reiswanzen

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Im Garten haben wir mit vielen Schädlingen zu kämpfen. Einer davon ist die Grüne Reiswanze, die sich gerne an Obst und Gemüse vergreift. Sie profitiert vom Klimawandel und fühlt sich leider jetzt auch in unseren Gärten wohl.

Die Grüne Reiswanze, auch bekannt als Südliche Stinkwanze, ist durch Handel aus Ostafrika eingeschleppt worden. Sie sieht der Grünen Stinkwanze ähnlich, die bei uns heimisch ist. Wie man die Reiswanze erkennt und mit ihr umgeht, weiß SWR1 Gartenexpertin Natalie Bauer.

Grüne Reiswanzen, auch Südliche Stinkwanzen (Nezara viridula), Nymphen in unterschiedlichen Entwicklungsphasen an einem Hibiskus (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / blickwinkel/E. Teister | Erich Teister)
Die grüne Reiswanze ist nicht immer grün. In frühen Entwicklungsphasen haben sie zunächst einen dunklen Panzer.

Reiswanzen erkennen

Unsere Gartenexpertin Natalie Bauer findet die Reiswanze "echt interessant, weil sie sich farblich im Laufe des Jahres verändert". Denn die Grüne Reiswanze ist erst im Erwachsenenalter tatsächlich grün und ähnelt dann den uns bekannten Stinkwanzen. Dahingegen sind die "jungen Reiswanzen farblich sehr variabel", erklärt Bauer. Anfangs sind die jungen Wanzen rot, später werden sie schwarz und "haben immer charakteristische bunte Punkte auf dem Rücken". Auffällig sei auch, dass die Reiswanzen immer in Gruppen auftauchen, so Bauer – "wie eine Mehrgenerationenfamilie am Schlemmerbuffet".

Unterschiedliche Schäden an Obst und Gemüse

Im Gegensatz zur Grünen Stinkwanze können Reiswanzen ziemlichen Schaden im Garten anrichten. "Sie saugt sehr gerne an allerlei Sachen", meint Gartenexpertin Bauer. So mache sie weder vor Obst wie Äpfeln und Birnen oder Himbeeren, noch vor Gemüse halt: "Gerade unsere Tomaten und Gurken und Paprika mag sie ziemlich gerne".

Dabei kann es laut der Expertin zu "unterschiedlichen Schadensbildern" kommen. Dazu gehörten unter anderem Fleckenbildung, Dellen, braune Stellen oder Deformationen. Befallene Äpfel würden "ganz merkwürdige Formen" kriegen. Tomaten dagegen können schwammig werden und man könne weiße Stellen erkennen, an denen die Wanze gesaugt hat.

Manchmal sieht man auch gar nichts, sondern merkt es praktisch erst, wenn man zum Beispiel eine Himbeere isst und die so richtig eklig wanzig schmeckt.

Reiswanzen loswerden

Reiswanzen sind also kein willkommener Gast in Gärten. Doch wie wird man sie wieder los? "Vor Schädlingen ist man nicht immer zu 100 Prozent geschützt", erklärt Bauer. Stattdessen sei es wichtig, seine Pflanzen regelmäßig auf Schädlinge zu untersuchen und auf einen Befall zu kontrollieren. Sollte tatsächlich einer vorliegen, dann sollten die Eier, die Larven und die Käfer des Schädlings am besten abgesammelt werden. "Dann hat man schon wirklich sehr viel gemacht", sagt die Gartenexpertin. Ein Schutz vor den Reiswanzen kann auch ein engmaschiges Netz sein, das um die Pflanze herum gespannt wird.

Über unsere Gartenexpertin

Gartenbloggerin und Gartenplanerin Natalie Bauer (Foto: (c)  Natalie Bauer / https://wildes-gartenherz.de/)
Gartenbloggerin und Gartenplanerin Natalie Bauer

Die SWR1 Gartenexpertin Natalie Bauer bloggt unter "Wildes Gartenherz" regelmäßig über ihren Garten und gibt "gerne mit humorvollem Mundwerk" hilfreiche Tipps rund um Garten und Pflanzen.

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