Lässt man "What's Love Got to Do with It" einfach auf sich wirken, so denkt man, das ist ein schöner romantischer Lovesong. Aber im Grunde ist er genau das Gegenteil. Es geht darum, dass eine Frau sich zu ihrem Liebhaber hingezogen fühlt, seine Berührungen mag, aber dahinter spürt sie keine wirkliche Liebe:
Wenn mich deine Hand berührt, reagiert mein Puls.
Das ist nur die normale Spannung zwischen Mann und Frau.
Das ist rein körperlich und folgerichtig.
Du solltest da nicht mehr hineingeheimnissen.
Was hat das, bitte schön, mit Liebe zu tun?
Liebe ist doch nichts weiter als ein abgenutztes Gefühl.
Wer braucht denn schon ein Herz, wenn’s dann doch nur gebrochen werden kann?
Tina fremdelt noch
Vielleicht war diese etwas sperrige Botschaft der Grund dafür, dass sich Tina mit dem Song sehr schwer tat. In dieser Zeit war sie ganz unten. Ihre großen Erfolge waren Geschichte. Sie trat live auf, allerdings vor wenig Publikum.
Überzeugungsarbeit
Doch Musikmanager Roger Davies glaubte fest an ihr Comeback – aber mit einem neuen, poppigen Sound. Er spielte ihr die Demoversion von "What's Love Got to Do with It" vor – und Tina war entsetzt: "Das soll ich singen? Nein!". Davies blieb hartnäckig und schickte sie zum Proben zu den Autoren des Songs. Das war schon besser, aber noch immer ließ sie der Song kalt. Doch irgendwann erkannte sie für sich eine andere Botschaft hinter dem Song, die auch im Text vorkommt:
Ich habe durchaus darüber nachgedacht, mich neu zu orientieren.
Trotzdem muss ich daran denken, mich selbst zu schützen –
derartige Gefühle machen mir Angst.
Es ist nicht die Gefühllosigkeit, die aus dem Song spricht. Es ist die Angst, enttäuscht zu werden. Damit kannte sie sich aus und für sie war dann klar: Alles hat eben doch mit Liebe zu tun. Und diese Botschaft hört man dem Song dann auch.