Speerwerfer Julian Weber vom USC Mainz (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)

Serie: Unsere deutschen Meister

Speerwerfer Julian Weber ist fit für die Leichtathletik-WM in Budapest

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Christian Döring

Deutscher Meister. Europameister. Und demnächst Weltmeister? Bei der Leichtathletik-WM in Budapest ist Speerwerfer Julian Weber vom USC Mainz eine der wenigen deutschen Medaillen-Hoffnungen.

"Zur Zeit ist alles top!" Julian Weber strahlt. Die Weiten stimmen, der Körper fühlt sich gut an, die Psyche ist stabil. "Mir geht’s echt gut!" Deswegen würde er am liebsten sofort loslegen und nicht erst bis Freitag warten, wenn die Speerwerfer in ihren Wettbewerb starten.

Er spüre die Erwartungen, die angesichts der vielen verletzungsbedingten Absagen für die Leichtathletik-WM in Budapest. "Aber das war vor zwei Jahren in Eugene genauso. Da war ich auch einer der wenigen, die wirklich Chancen auf eine Medaille hatten. Ich glaube, ich komme damit ganz gut zurecht."

Julian Weber hofft auf eine Medaille bei der Leichtathletik-WM in Budapest

In Budapest möchte "ich einfach das Beste aus mir herausholen. Ich möchte weit werfen und möchte meine Stellung als zweitbester Speerwerfer der Welt verteidigen und am liebsten eine Medaille mitbringen." Mit seinem Sieg beim Werfer-Meeting in Offenburg schließt er eine harte Trainingsphase vor der Weltmeisterschaft in Budapest erfolgreich ab, wirft dreimal über 80 Meter. "Ich habe richtig hart trainiert vor Offenburg", schildert Weber gegenüber SWR Sport und scheut sich nicht, eine selbstbewusste WM-Ansage zu machen: "Ich denke, dass ich da wirklich zur Weltmeisterschaft auf einem extrem guten Niveau sein werde."

Arbeiten an der Rotation

Auf seinem bisher größten Triumph, dem Titelgewinn bei der Europameisterschaft im vergangenen Jahr, will sich der 28-Jährige nicht ausruhen. 89,54 Meter lautet derzeit seine persönliche Bestleistung. Julian Weber will noch besser werden.

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Er feilt dafür an wichtigen Details. Vor allem bei der Rotation des Oberkörpers sieht der Athlet des USC Mainz kurzfristig noch Potenzial. "Das bin ich grade am versuchen. Das sind Nuancen, die aber viel ausmachen können", so Weber.

Bundestrainer Boris Obergföll ist begeistert von Webers Professionalität und bekräftigt die "Nuance" namens Rotation: "Normalerweise ist es so, dass man den Speer relativ gerade zur Wurfrichtung hält. Bei Julian ist es so, dass er den Speer jetzt hinten etwas verkantet, dadurch verlängert er den Beschleunigungsweg, generiert mehr Geschwindigkeit - und mehr Geschwindigkeit bedeutet mehr Weite."

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Bundestrainer Obergföll glaubt an Medaille

Die filigrane Technik paart sich derzeit mit körperlicher Topform. "Es läuft einfach bei Julian", bestätigt Obergföll in Offenburg. "Da muss man sich um gar nichts Gedanken machen. Da stellt man sich auf die Anlage, läuft an, haut drauf und dann fliegt das Ding. Er hat dieses Jahr, wo es einfach durchläuft. Ich mach mir da sehr große Hoffnungen, dass er bei der WM ein gehöriges Wörtchen bei der Medaillenvergabe mitreden kann."

Webers Breakdance-Einlage

Julian Weber ist 1,90 Meter groß - und trotzdem leichtfüßig. Er ist 98 Kilo schwer - und trotzdem ein Tänzer. Beim Anlauf mit dem Speer - und auf dem Dancefloor ohne Speer.

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Szenen-Applaus für Julian Weber

"Hat Dir das gefallen?" Weber lacht, als er dem Reporter die Frage stellt. Er spielt auf eine Spontan-Aktion bei der Präsentation des Olympia-Teams Paris 2024 an, die die Sporthilfe Rheinland-Pfalz in Koblenz veranstaltete. Bei einer Breakdance-Show der Urban Dance Company sprang Weber kurzerhand mit auf die Bühne und performte so eindrucksvoll, dass Szenen-Applaus aufbrandete.

"Es war eine ganz lustige, spontane Aktion", erzählt Weber und gesteht: "„Ich hab ja früher ein bisschen mehr getanzt und auch so Tutorials auf Youtube angeguckt, hauptsächlich mit elektronischer Musik. War ein bisschen improvisiert, aber ganz lustig."

Doppel-Start bei Olympia in Paris?

Angesprochen auf die Tatsache, dass Breakdance nächstes Jahr erstmals sogar olympisch wird und er also gleich zweimal in Paris antreten könnte, reagiert der Speerwerfer mit seinem ganz eigenen verschmitzten Humor: "Das wär doch ganz gut, oder? Das nehm ich mit…."

Und er lacht noch einmal - wie einer, der den Spaß am Leben genießen kann und dennoch nicht die Ernsthaftigkeit eines Hochleistungssportlers aus dem Auge verliert. In jedem Fall will er so lange wie möglich weitertanzen - von Erfolg zu Erfolg.

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