Juri Knorr, Rhein-Neckar Löwen (Foto: IMAGO, IMAGO / Sven Simon)

Handball | Bundesliga

Die Handball-Bundesliga läuft - was geht für die BW-Teams?

Stand
REDAKTEUR/IN
dpa, dk

Mit den Rhein-Neckar Löwen und dem TVB Stuttgart starten auch die letzten beiden Teams aus Baden-Württemberg in die Handball-Bundesliga. SWR Sport wirft einen Blick auf die Bundesligisten aus dem Land.

Rhein-Neckar Löwen verpassen den optimalen Start

Den ersten Titel der Saison hätten sich die Rhein-Neckar Löwen schon holen können, aber im Duell um den Supercup mit dem Deutschen Meister aus Kiel hatten sie im Siebenmeter-Werfen das Nachsehen. Nach der Partie war Trainer Sebastian Hinze noch nicht ganz zufrieden, gerade mit der Abwehr: "Wir sind sehr lange dem Spiel hinterhergelaufen, gerade defensiv haben wir es nicht geschafft, eine Kompaktheit im Innenblock herzustellen, uns früh genug zu helfen", sagte der Löwen-Trainer.

Was hinter der Abwehr beim DHB-Pokalsieger passiert, ist aber schon jetzt von höchster Qualität. Mit dem Schweden Mikael Appelgren, Nationalspieler Joel Birlehm und Shootingstar David Späth haben die Löwen alles, aber sicher kein Torwartproblem. Auf dieser Position sind sie vielleicht sogar ligaweit am besten aufgestellt. Unter anderen mit den Nationalspielern Juri Knorr (Spielmacher), Patrick Groetzki (Rechtsaußen) und Jannik Kohlbacher (Kreis) sind die Löwen qualitativ ebenfalls gut besetzt, auch wenn Routinier Uwe Gensheimer ihnen wegen einer Knieverletzung noch lange fehlen wird.

Kronau

Handball | Bundesliga Juri Knorr und David Späth: Handball-Cracks und ziemlich beste Freunde

Sie zählen zu den größten Hoffnungen im deutschen Handball: Juri Knorr und David Späth. Bei den Rhein-Neckar Löwen kämpfen der Spielmacher und der Torhüter gemeinsam auf der Platte, beim Videospielen fliegen zwischen den Kumpels öfter auch mal die Fetzen.

Ins Rennen um die Meisterschaft geht der Tabellenfünfte der Vorsaison trotzdem eher mit Außenseiterchancen. Flensburg, Magdeburg und Kiel sind die Topfavoriten. Das sieht man auch bei den Löwen so: "Wir wollen europäisch spielen und den Abstand zu den Topvereinen verringern", legte Geschäftsführerin Jennifer Kettemann das Ziel vor dem Start in die neue Saison fest. International steht die Mannschaft um Spielmacher Knorr vor dem Einzug in die Gruppenphase der European League.

Am Samstag gewann sie ihr Qualifikationshinspiel beim nordmazedonischen Erstligisten Vardar Skopje mit 34:25. Im Rückspiel am 3. September können die Löwen den Einzug in die nächste Runde perfekt machen. In der Bundesliga starten sie am Donnerstag (31.08.) gegen Frisch Auf Göppingen in die neue Spielzeit.

Frisch Auf Göppingen startet mit einem Dämpfer

Für die Göppinger ist das Landes-Duell mit den Löwen schon das zweite Saisonspiel. Zuerst ging es zur MT Melsungen, aber dort verlor das Team von Trainer Markus Baur deutlich mit 19:29. Ein ordentlicher Dämpfer zum Saisonstart. Nach dem enttäuschenden Tabellenplatz 14 in der vergangenen Spielzeit wollte man eigentlich direkt zeigen, dass das nicht der Anspruch der Schwaben ist. Im europäischen Geschäft lief es in der letzten Saison besser als in der Liga. Platz drei im Europapokal kann sich sehen lassen Darauf will Frisch Auf aufbauen. Geschäftsführung, Mannschaft und Trainerteam haben sich darauf festgelegt, dass das Saisonziel ein einstelliger Tabellenplatz sein muss.

Dabei helfen kann endlich wieder Sebastian Heymann. Der Nationalspieler kommt aus seinem zweiten Kreuzbandriss. Im Spiel in Melsungen kam er bereits in der Abwehr zum Einsatz, Heymann kann ein entscheidender Faktor im Spiel der Göppinger sein. Mit vier Neuzugängen hat sich das Team im Tor (Bart Ravensbergen), auf Rechtsaußen (Andreas Flodman, Franko Lastro) und im Rückraum (Erik Persson) außerdem verstärkt. "Unsere Abwehr steht wie ein Fels in der Brandung. Dazu wollen wir unser Tempospiel verbessern", erklärte Trainer Baur jüngst in der "Sportbild".

TVB Stuttgart landet Transfer-Coup

Platz zehn ist das gesetzte Saisonziel für den TVB Stuttgart. Als "sehr ambitioniert" beschreibt Geschäftsführer Jürgen Schweikardt diese Zielsetzung, "aber wir glauben auch dran, dass viele Mannschaften, die vor uns waren, auf ähnlichem Niveau waren wie wir". In der vergangenen Saison hatte der TVB als Fünfzehnter das Saisonziel Platz zwölf verpasst. Mit dem letztjährigen Tabellendritten aus Berlin hat Stuttgart am Freitag (01.09.) einen harten Brocken zum Saisonstart zu Gast.

Die Stuttgarter Mannschaft ist eingespielt, es gab wenig Veränderungen im Kader. Große Hoffnungen liegen auf dem Stuttgarter Neuzugang Kai Häfner. Mit dem Wechsel des Nationalspielers aus Melsungen ins Schwabenland ist dem TVB ein Transfer-Coup gelungen. Geschäftsführer Schweikardt will die hohen Erwartungen etwas dämpfen: "Wir müssen die Kirche im Dorf lassen, Kai alleine wird uns nicht 20 Prozent besser machen. Jeder Spieler muss sich steigern", sagte er. So auch der zweite Häfner im Bunde, denn Kai Häfners Bruder Max spielt auch bei den Stuttgartern. Brüdergespanne kennt man beim TVB. Auch Trainer und Geschäftsführer sind Geschwister.

HBW Balingen-Weilstetten ist Abstiegskandidat

Aufsteiger haben es bekanntlich schwer in der Handball-Bundesliga. Und dann gibt es noch die, die es noch schwerer haben. Mit einem Auftaktspiel gegen den Erstliga-Meister musste der Vorjahres-Zweitliga-Meister in die Saison starten. Die "Gallier" aus Balingen verkauften sich gut gegen den THW Kiel. Sie konnten schließlich zwar nicht über die komplette Zeit mithalten, doch auf dieses erste Spiel lässt sich aufbauen.

Video herunterladen (45,9 MB | MP4)

Das Team von Trainer Jens Bürkle ist als Aufsteiger einer der ersten Namen, der fällt, wenn man über Abstiegskandidaten spricht. Aber das kennt Balingen. Nach dem letzten Aufstieg hielten sie sich drei Jahre in der Liga, jetzt wollen sie nach einem Jahr Zweitklassigkeit wieder versuchen, zu überraschen.

Vier Neuzugänge verstärken den Kader für die Mission Klassenerhalt. Mohamed El-Tayar (SC DHfK Leipzig) im Tor, Leo Prantner auf Rechtsaußen, Csaba Leimeter (RK Zagreb) im Rückraum und Nikola Grahovac (RK Zagreb) am Kreis. Gerade die beiden Transfers aus Zagreb bringen Champions League-Erfahrung mit und sollen die Mannschaft konkurrenzfähiger machen.

Stand
REDAKTEUR/IN
dpa, dk