Jeden Montag trifft man sich bei der TSG Groß-Winternheim um zu kicken. Das passiert wohl bei einigen Vereinen in ganz Deutschland genau so. Doch einen Unterschied gibt es hier: Es wird nicht gerannt. Denn wer rennt, begeht ein Foul.
Das fällt jedoch nicht jedem leicht, weiß auch Rudi Schmitt, der bei der TSG Groß-Winternheim im Walking-Football-Team spielt. "Manchmal merkt man, wie man automatisch ins Rennen verfällt - das abzulegen ist gar nicht so einfach," erklärt er. Und ergänzt: "Wir haben schon einige Renner im Team."
Walking Football verbindet
Aber auch das Zusammensein spielt für die Walking Footballer eine große Rolle. Oft bleibt man nach dem Training noch ein bisschen, um ein Bier zu trinken. Für Stephan Fleck ist Walking Football deshalb mehr als nur Sport: "Ich freue mich, wenn wir einmal in der Woche zusammenkommen. Wir haben mittlerweile eine richtige Gemeinschaft - treffen uns auch außerhalb des Trainings."
Gesundheitliche Vorteile
Durch die moderate Bewegung werden Herz-Kreislauf-System und Muskulatur gestärkt, ohne den Körper zu überlasten. Vor allem für Menschen im Alter zwischen 50 und 80 Jahren oder diejenigen, die aufgrund von Verletzungen keinen herkömmlichen Fußball mehr spielen können, ist Walking Football eine ideale Alternative. "Ich hatte sieben Knie Operationen. Habe lange Zeit bei den alten Herren gespielt, konnte dort allerdings nicht weiterspielen. Seitdem ich hier mitmache, habe ich keine Probleme mehr," sagt Stephan Fleck.
Der Sport fördert gleichzeitig Koordination, Beweglichkeit und Balance. Diese Vorteile sieht auch Rudi Schmitt: "Man bewegt sich einmal die Woche für mehr als eine Stunde an der frischen Luft. Da liegt man nicht nur zuhause auf dem Sofa und wird steif." Inzwischen ist Walking Football zudem als Präventivsportart vom Deutschen Olympischen Sportbund und der Bundesärtzekammer anerkannt worden.
Entwicklungen der Sportart
Walking Football entwickelt sich zunehmend zu einer festen Größe im Breitensport. Immer mehr Vereine integrieren die vom Deutschen Fußball Bund offiziell anerkannte Sportart in ihr Angebot. In Rheinland-Pfalz gibt es bereits mehr als 20 Vereine – Tendenz steigend. Durch die vereinfachten Regeln spricht der Sport eine neue Zielgruppe an.