Pascal Stenzel und Christian Streich 2017 beim SC Freiburg (Foto: IMAGO, IMAGO / Jan Huebner)

Fußball | Bundesliga

Vor BW-Duell VfB gegen SC: Pascal Stenzel verrät Erfolgsrezept des Ex-Klubs

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Pascal Stenzel trifft am Samstag mit dem VfB Stuttgart auf seinen Ex-Klub SC Freiburg. Vor dem Wiedersehen mit seinem ehemaligen Trainer Christian Streich verrät er, warum ihm nicht jedes Training gefiel.

Die Detailliebe von Christian Streich hat Pascal Stenzel nicht immer Spaß gemacht. Wie viel er aus seiner Zeit beim SC Freiburg mitgenommen habe, sei ihm erst nach seinem Abschied mit etwas Abstand bewusst geworden, erzählte der Rechtsverteidiger des VfB Stuttgart am Dienstag. "Als Spieler trainiert man halt nicht gern Einwürfe oder sonst was", gestand Stenzel vor dem Wiedersehen mit seinem Ex-Klub am Samstag (15:30 Uhr). Aber der SC habe über die Jahre gezeigt, wie wertvoll es sein kann, in den Details besser zu sein. "Das macht am Ende aus, warum sie jetzt so erfolgreich sind."

Europa League für Freiburg, Abstiegskampf bei Stuttgart

Zum zweiten Mal nacheinander nehmen die Freiburger mit Streich in dieser Saison an der Europa League teil, sie schnupperten in der vergangenen Spielzeit sogar an der Qualifikation für die Champions League. Der VfB Stuttgart musste dagegen im Mai wie schon in der Saison zuvor bis zum Schluss um den Klassenerhalt zittern. Mit Stenzel als Ersatzspieler.

Im Sommer 2019 hatte der Rechtsverteidiger die Badener verlassen und war zunächst auf Leihbasis zum VfB gewechselt. Dreieinhalb Jahre Streich hatte er hinter sich - und oft genug erlebt, wie es ist, wenn es mal nicht so akribisch, demütig und hart arbeitend zugeht, wie es sich der Coach wünscht. Und, wie Streich das jeden Tag vorlebt. "Dann wird es halt mal lauter. Dann wird es halt direkt, dann wird es mal emotional", schilderte Stenzel. "Ich glaube, unser Verhältnis hat ein bisschen Zeit gebraucht", sagte er.

Stenzel ein Gewinner des Saisonstarts beim VfB

Vor dem Baden-Württemberg-Duell ist der Außenverteidiger als Gesprächspartner gefragt, nicht nur, weil es gegen seinen Ex-Klub und gegen seinen einstigen Trainer Streich geht. Sondern auch, weil seine Rolle bei den Schwaben heimlich, still und leise wieder wichtiger geworden ist. Während der Diskussionen beim VfB über den Weggang der Leistungsträger Wataru Endo und Konstantinos Mavropanos und des drohenden Abschieds von Borna Sosa geriet Stenzels aktueller Aufstieg zur Stammkraft in den Hintergrund. Am Samstag dürfte er im dritten Bundesligaspiel der Saison zum dritten Mal von Anfang an spielen.

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Fußball | Bundesliga Zwischen den Extremen: Wie stark ist der VfB Stuttgart in der neuen Saison wirklich?

Erst ein 5:0 gegen den VfL Bochum, dann ein 1:5 bei RB Leipzig. Wo steht der VfB Stuttgart in der neuen Saison? Eine Antwort könnte das richtungsweisende Duell mit dem SC Freiburg geben.

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Das war in der vergangenen Saison anders. Da gab es für ihn keinen Platz in den Plänen von Hoeneß. In der gesamten vergangenen Spielzeit kam er nur dreimal von Beginn zum Einsatz. Dabei passt Stenzels Spielweise zum Abstiegskampf, weil er weniger für Spektakel denn für solide Arbeit bekannt ist. Nun ist er allerdings auch deswegen ein Gewinner des Saisonstars, weil Josha Vagnoman mit einer Ermüdungsreaktion im Mittelfuß als Konkurrent auf der rechten Seite verletzt ausfällt. Sein Comeback ist bisher nicht absehbar.

Lob von Wohlgemuth und Hoeneß für Stenzel

"Er steht sofort Gewehr bei Fuß und funktioniert. Genau so muss es sein", sagte Sportdirektor Fabian Wohlgemuth nach dem 5:0 gegen den VfL Bochum, zu dem Stenzel zwei Vorlagen beigesteuert hatte. "Kalle hat es verdient, auch mal genannt zu werden. Er ist ein richtiger Teamplayer, ein richtig guter Fußballer", schwärmte Hoeneß: "Einer, der die Position so interpretieren kann, wie ich es gerne habe - auch mal im Zentrum auftauchend."

Stenzel: Freiburg hat "so viel mannschaftliche Qualität"

Auf Stenzel als "eine verlässliche Komponente" dürfte der Trainer gegen die bisher zweimal siegreichen Freiburger vermutlich wieder setzen. Nach dem 1:5 in Leipzig will Stenzel wieder angreifen. Die Freiburger seien allerdings "so schwer zu knacken wie kaum ein anderer", warnte er. "Sie lassen sich nicht aus der Ruhe kriegen", meinte er. "Sie machen keine wilden Dinge, sind sehr klar in ihren Abläufen. Das machen sie gefühlt besser als jeder andere Bundesligist", sagte er und meinte: "Gefühlt kann ich jetzt auch noch mitkicken und wüsste die Abläufe. Aber man kann sie einfach teilweise nicht verteidigen, weil sie einfach so viel mannschaftliche Qualität auf dem Platz haben."

06.11.1993 - 15. Spieltag. Was für eine Überraschung: der favorisierte VfB Stuttgart verlor auswärts beim Aufsteiger SC Freiburg mit 1:2. Da war nicht nicht nur VfB-Meistercoach Christoph Daum fassungslos. Oliver Freund, Maximilian Heidenreich (ET) und Uwe Wassmer besorgten die Tore. VfB-Torhüter Eike Immel konnte noch einen von Rodolfo Cardoso getretenen Foulelfmeter parieren und so die Niederlage der Schwaben in Grenzen halten. (Foto: IMAGO, Sportfoto Rudel)
06.11.1993, 15. Spieltag: Was für eine Überraschung - der favorisierte VfB Stuttgart verlor auswärts beim Aufsteiger SC Freiburg mit 1:2. Da war nicht nicht nur VfB-Meistercoach Christoph Daum fassungslos. Oliver Freund, Maximilian Heidenreich (ET) und Uwe Wassmer besorgten die Tore. VfB-Torhüter Eike Immel konnte noch einen von Rodolfo Cardoso getretenen Foulelfmeter parieren und so die Niederlage der Schwaben in Grenzen halten. Bild in Detailansicht öffnen
23.04.1994 - 32. Spieltag. Wer jetzt gedacht hatte, der VfB wurde im Rückspiel mit allen Mittel versuchen die Scharte auszuwetzen, sah sich getäuscht. Der SC Freiburg siegte auch in Stuttgart. Und das deutlich mit 4:0. Je zwei Treffer steuerten zu diesem Coup Rodolfo Cardoso und Ralf Kohl (Spitzname "Kanzler) bei. Nach 34. Spieltagen belegte der VfB den 7. Platz. Der SC rettete sich als Neuling, dank des besseren Torverhältnisses gegenüber dem 1. FC Nürnberg, noch auf Rang 15. (Foto: IMAGO, Sportfoto Rudel)
23.04.1994, 32. Spieltag: Wer jetzt gedacht hatte, der VfB würde im Rückspiel mit allen Mitteln versuchen, die Scharte auszuwetzen, sah sich getäuscht. Der SC Freiburg siegte auch in Stuttgart. Und das deutlich mit 4:0. Je zwei Treffer steuerten zu diesem Coup Rodolfo Cardoso und Ralf Kohl (Spitzname "Kanzler") bei. Nach 34 Spieltagen belegte der VfB den 7. Platz. Der SC rettete sich als Neuling, dank des besseren Torverhältnisses gegenüber dem 1. FC Nürnberg, noch auf Rang 15. Bild in Detailansicht öffnen
28.11.2014 - 13. Spieltag. Besonders gern im Dress mit dem Brustring schoss Martin Harnik Tore gegen den SC Freiburg. In seiner Zeit bei den Schwaben (01.07.2010 - 18.07.2016) traf der österreichische Nationalspieler in der Bundesliga achtmal für den VfB gegen den SCF. Im Winter 2014 zeigte er im Dreisamstadion zweimal seinen "Thor-Jubel". (Foto: IMAGO, 28.11.2014 - 13. Spieltag. Besonders gern im Dress mit dem Brustring traf Martin Harnik gegen den SC Freiburg. In seiner Zeit bei den Schwaben (01.07.2010 - 18.07.2016) traf der österreichische Nationalspieler in der Bundesliga achtmal für den VfB gegen den SCF. Im Winter 2014 zeigte er im Dreisamstadion zweimal seinen Thor-Jubel.)
28.11.2014, 13. Spieltag: Besonders gern im Dress mit dem Brustring schoss Martin Harnik Tore gegen den SC Freiburg. In seiner Zeit bei den Schwaben (01.07.2010 - 18.07.2016) traf der österreichische Nationalspieler in der Bundesliga achtmal für den VfB gegen den SCF. Im Winter 2014 zeigte er im Dreisamstadion zweimal seinen "Thor-Jubel" beim 4:1-Erfolg seines VfB. Bild in Detailansicht öffnen
29.10.2017 - 10. Spieltag. Das war eines der brisantesten Duelle zwischen dem VfB und dem SCF. Bereits nach zwölf Minuten sah Freiburgs Caglar Söyuncü rot wegen Handspiels nach Videobeweis. Die Freiburger waren konsterniert und danach völlig von der Rolle. Es entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor - das von Freiburgs Torhüter Sebastian Schwolow. Daniel Gincek, Benjamin Pavard und Simon Terodde schossen letzendlich einen deutlichen Sieg des VfB Stuttgart heraus. Diese Partie sorgt wahrscheinlich immer noch für Gesprächstoff. (Foto: IMAGO, Sportfoto Rudel)
29.10.2017, 10. Spieltag: Das war eines der brisantesten Duelle zwischen dem VfB und dem SCF. Bereits nach zwölf Minuten sah Freiburgs Caglar Söyuncü die rote Karte wegen Handspiels nach Videobeweis. Die Freiburger waren konsterniert und danach völlig von der Rolle. Es entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor - das von Freiburgs Torhüter Alexander Schwolow. Daniel Gincek, Benjamin Pavard und Simon Terodde schossen letzendlich einen deutlichen 3:0-Sieg des VfB Stuttgart heraus. Bild in Detailansicht öffnen
6.03.2018 - 27. Spieltag. An diesem Tag hat der VfB Stuttgart zum letzten Mal ein Bundesligaspiel gegen den SC Freiburg gewonnen. Mario Gomez gelangen beider Treffer beim 2:1-Auswärtserfolg in Freiburg. Der Beweis das sich Geschichte wiederholt: in der Abschlußtabelle belegte der VfB, genau wie 1994 den siebten Platz und Freiburg wurde wieder 15.. (Foto: IMAGO, Sportfoto Rudel)
16.03.2018, 27. Spieltag: An diesem Tag hat der VfB Stuttgart zum letzten Mal ein Bundesligaspiel auswärts beim SC Freiburg gewonnen. Mario Gomez gelangen beide Treffer beim 2:1-Auswärtserfolg in Freiburg. Der Beweis, dass sich Geschichte wiederholt: In der Abschlusstabelle belegte der VfB, genau wie 1994, den siebten Platz und Freiburg wurde wieder 15.. Bild in Detailansicht öffnen
22.01.2022 - 20. Spieltag. Die letzte Partie gewann der SC Freiburg im eigenen neuen Stadion mit 2:0.  Tatsuya Ito (ET) und Kevin Schade waren für die Treffer des Spiels verantwortlich. Nach dieser Partie darf man sich völlig berechtigt die Frage stellen, ob der SC Freiburg dem VfB Stuttgart endgültig sportlich den Rang abgelaufen hat. Von den letzten sechs Bundesligaspielen haben die Freiburger vie gewonnen und keines verloren. (Foto: IMAGO, Eibner)
22.01.2022, 20. Spieltag: Das erste BW-Duell im neuen Freiburger Stadion gewann der SC Freiburg mit 2:0. Tatsuya Ito (ET) und Kevin Schade waren für die Treffer des Spiels verantwortlich. Spätestens nach dieser Partie durfte man sich die Frage stellen, ob der SC Freiburg dem VfB Stuttgart endgültig sportlich den Rang abgelaufen hat. Bild in Detailansicht öffnen
Vincenzo Grifo (SC Freiburg) schießt Elfmeter gegen VfB Stuttgart (11.02.2023) (Foto: IMAGO, IMAGO / Jan Huebner)
11.02.2023, 20. Spieltag: Der bislang letzte Freiburger Sieg - 2:1. Chris Führich hatte die Schwaben in Führung gebracht, dann aber drehte der SC in der 2. Halbzeit dank eines Elfmeter-Doppelpacks von Vincenzo Grifo noch die Partie. Bild in Detailansicht öffnen
In der Hinrunde 20232024 platzte der Knoten beim VfB. Nach zuletzt acht Spielen ohne Sieg im direkten Duell schießen die Schwaben den Sport-Club mit 5:0 aus dem Stadion.  (Foto: IMAGO, Imago Images / Sportfoto Rudel)
In der Hinrunde 2023/24 platzte der Knoten beim VfB. Nach zuletzt acht Spielen ohne Sieg im direkten Duell schießen die Schwaben den Sport-Club mit 5:0 aus dem Stadion. Bild in Detailansicht öffnen
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