Torschütze Thomas Kastanaras feiert seinen Treffer zum 1:0 im WFV-Pokal gegen die Stuttgarter Kickers. (Foto: IMAGO, IMAGO / Lucca Fundel)

Fußball | Porträt

VfB-Leihgabe Kastanaras: Der Edel-Joker will mehr beim SSV Ulm

Stand
INTERVIEW
Markos Kastanis
AUTOR/IN
Michael Richmann

Mit dem Ziel, mehr Spielpraxis zu bekommen, wurde Thomas Kastanaras vom VfB Stuttgart zum SSV Ulm ausgeliehen. Dort kommt er meist als Joker zum Einsatz. Doch der 23-Jährige hofft auf mehr.

Es war ein schöner Abend für Thomas Kastanaras. Der Mittelstürmer des SSV Ulm 1846 Fußball hatte die Spatzen in einem packenden Fight bei den Stuttgarter Kickers ins Halbfinale des WFV-Pokals geschossen. Danach ging es dem 21-Jährigen freilich "richtig gut".

Mittelfußbruch bremste Kastanaras aus

Der Treffer hat der Leihgabe des VfB Stuttgart zusätzliches Selbstbewusstsein für das Saison-Finale gegeben: "Ich habe eine gewisse Qualität, nämlich Toreschießen. Mich freut es, wenn ich der Mannschaft dadurch helfe, dass ich öfters den Dosenöffner mache."

Dabei war die Saison zunächst einmal von einem heftigen Rückschlag geprägt: Denn Anfang Mai 2023 hatte sich Kastanaras - damals noch in Diensten des VfB Stuttgart - bei einem 2:0-Auswärtssieg des VfB II bei der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz den Mittelfuß gebrochen. Große Teile der Hinrunde war der Angreifer beim VfB Stuttgart daher nicht einsetzbar.

Kastanaras wechselt für mehr Spielpraxis von Stuttgart nach Ulm

Um wieder in den Spielbetrieb reinzukommen, durfte er bei der zweiten Mannschaft in der Regionalliga Südwest spielen. In acht Spielen erzielte er sechs Tore und legte ein weiteres vor. Um wieder näher an den Profi-Kader heranzurücken - vier Bundesliga-Spiele hat Kastanaras bereits absolviert - entschied er sich im Winter, eine Liga höher für den SSV Ulm 1846 Fußball zu spielen. "Ich habe mir erhofft, mehr Spielzeit zu bekommen und Tore auf Profi-Niveau zu schießen", begründete Kastanaras seine Entscheidung.

Stuttgart

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Der SSV Ulm steht im Halbfinale des WFV-Pokals. Für den Erfolg musste der Drittliga-Spitzenreiter bei den Stuttgarter Kickers ein hartes Stück Arbeit verrichten.

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In Ulm ist er zu einer Art Edel-Joker avanciert: Zum Einstand entschied er mit seinem Tor zum 2:0 das Spiel gegen die SpVgg Unterhaching (87.), gegen den MSV Duisburg legte er das 2:0 nach (61.) und gegen Erzgebirge Aue erzielte er den späten Ausgleich zum 2:2 in der Nachspielzeit. "Thomas ist einfach ein Spieler, der keine lange Anlaufzeit braucht. Das hat er jetzt mehrfach bewiesen. Er hat in der Joker-Rolle schon absolute Qualität gezeigt", freute sich Ulms Trainer Thomas Wörle. "Er hat ein Radar für Gefahr. Dann hat er auch eine gewisse Power und ein Gefühl für Situationen."

Kastanaras hofft in Ulm auf mehr Startelf-Einsätze

In seiner neuen Mannschaft haft sich Kastanaras nach eigenen Angaben gut eingelebt: "Ich kenne die Abläufe, ich kenne die Jungs gut." Dennoch gibt es da ein kleines 'Aber': "Klar würde ich gerne ein paar Minuten mehr spielen." Denn bisher hat er es nur zweimal in die Startelf geschafft - meistens kommt er erst im Laufe der letzten halben Stunde zum Zug. "Aber ich nutze, was ich bekomme und versuche mein Bestes zu geben, wenn ich auf dem Platz stehe", so Kastanaras.

Mit seinem Tor gegen die Stuttgarter Kickers könnte Kastanaras der Startelf wieder ein Stück näher gerückt sein. Ob es bereits im Spitzenspiel gegen Ulms ärgsten Verfolger im Kampf um den Zweitliga-Aufstieg, Jahn Regensburg, reicht, wird sich erst kurz vor dem Anpfiff am Sonntag (19:30 Uhr) zeigen. Bisher hatten Lucas Röser und Felix Higl im Rennen um die Startelf-Plätze die Nase vorn. Doch Trainer Wörle mahnt Kastanaras zur Geduld: "Er ist ein junger Kerl, der noch einige Schritte machen wird in seiner Karriere. Wir sind sehr froh, dass er da ist." Im Sommer geht es für Thomas Kastanaras zurück zum VfB Stuttgart. Bis dahin hofft er auf weitere schöne Abende mit dem SSV Ulm.

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Michael Richmann