Der SV Waldhof jubelt nach dem Lasst-Minute-Sieg in Dortmund (Foto: IMAGO, Imago)

Fußball | 3. Liga

Benötigen die Waldhof-Fans auch gegen Unterhaching wieder Herztropfen?

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Kersten Eichhorn

Der SV Waldhof Mannheim reitet auf einer Erfolgswelle und ist seit vier Spielen ungeschlagen. Am Samstag will der Drittligist im Abstiegskampf auch gegen Unterhaching punkten.

Normal? Geht nicht beim SV Waldhof. Zuletzt in Dortmund war mal wieder Zittern und Bibbern angesagt, die Großpackung Herztropfen musste her für die treuen Fans der Mannheimer. Ausgleich des BVB in der ersten Minute der Nachspielzeit per Elfmetertor, dann Siegtreffer der Buwe in der fünften Minute der Nachspielzeit zum euphorisch gefeierten 2:1-Triumph! Aufregender, nervenzehrender, dramatischer geht es nicht im Abstiegskampf.

Zehn Punkte aus den letzten vier Spielen

Dabei sind die aktuellen sportlichen Zahlen beeindruckend: Satte zehn Punkte holte der SV Waldhof aus den letzten vier Spielen in der 3. Liga: 3:1 gegen Regensburg, 2:2 in Köln, 1:0 gegen Bielefeld und eben das 2:1 bei der Zweitvertretung des BVB. "Damit haben wir unsere Serie der gewonnenen beziehungsweise nicht verlorenen Spiele verlängert, das stärkt unser Selbstbewusstsein", freut sich Trainer Marco Antwerpen im Gespräch mit SWR Sport, "das ist sehr wichtig für uns, gerade in der Situation, in der wir sind. Wir haben in den letzten Spielen gut gepunktet, reichlich gepunktet und haben damit schon mal unser kleines Etappenziel erreicht, dass wir über dem Strich sind".

Will sagen: Seit dem Dortmund-Sieg letzten Samstag stehen die Blau-Schwarzen mit 34 Punkten wieder auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz, liegen als Tabellen-Sechzehnter zwei Zähler vor dem Halleschen FC.

Glücksgriff Hanin im Waldhof-Tor

Nach anfänglich dürren Wochen greift inzwischen der Antwerpen-Effekt. Der neue Waldhof-Coach hat die Mannschaft auf Vordermann gebracht und zuletzt vor allem in der Defensive stabilisiert. Ein erfolgreicher Griff war dabei auch die Torhüter-Personalie. Gegen Bielefeld stand zum ersten Mal Omer Hanin für Lucien Hawryluk im Gehäuse der Waldhöfer. Der 25-jährige Israeli rechtfertigte das Vertrauen des Trainers mit starken Leistungen. Zwei Spiele mit Hanin, zwei Siege, nur ein Gegentor per Elfmeter. Die Quote stimmt. Der neue Keeper war erst Anfang Februar vom FSV Frankfurt verpflichtet worden.

Am Samstag Heimspiel gegen Unterhaching

Jetzt aber bloß nicht nachlassen, lautet die Devise, weitere Punkte müssen her. Die nächste Aufgabe heißt am Samstag SpVgg Unterhaching (16.30 Uhr im Carl-Benz-Stadion). "Eine gute Mannschaft, die zuletzt aber nicht mehr ganz so viel gepunktet hat", beschreibt Marco Antwerpen den kommenden Gegner aus Bayern, aktuell immerhin auf Platz sieben der Tabelle, aber mit zwei Niederlagen gegen Sandhausen und Ingolstadt im Gepäck, "aber wir wollen das Spiel so angehen, dass wir wieder drei Punkte behalten".

Einsatz von Terrence Boyd nicht in Frage gestellt

Nach wie vor gehandicapt ist der angeschlagene Waldhof-Torjäger Terrence Boyd: "Er hat weiter Probleme am Fuß, ist aber im Training", gibt Trainer Antwerpen Entwarnung, was seinen wichtigsten Angreifer angeht, "sein Einsatz ist nicht fraglich." Fest bauen können die Mannheimer am Samstag natürlich auch auf ihr bekannt begeisterungsfähiges Publikum. Die Stimmung, vor allem in der Fankurve, könnte ähnlich gigantisch werden wie zuletzt beim knappen Heimsieg gegen Bielefeld. Ob es auch wieder ähnlich aufregend wird?

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Kersten Eichhorn