Waldemar Anton und Matthias Ginter im Luftzweikampf.

Fußball | Nationalmannschaft

Können die Abwehr-Chefs von VfB und SCF der DFB-Elf helfen?

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Maximilian Springer

Nach dem Auftaktsieg gegen die USA folgten zähe Spiele gegen mittelmäßige Gegner. Viele Fans wünschen sich mehr harte Arbeit in der Nationalmannschaft. Kann VfB-Verteidiger Waldemar Anton helfen?

Die jüngsten Niederlagen der Nationalmannschaft gegen die Türkei (2:3) und gegen Österreich (0:2) haben eine Debatte um den Spielstil des Teams losgetreten. Bundestrainer Julian Nagelsmann bemühte im Interview nach dem Spiel die viel zitierten "deutschen Tugenden" über die seine Spieler nun ansetzen müssten. Man dürfe nicht in Schönheit sterben. "Wir werden auch im Sommer keine Verteidigungsmonster werden, das sind wir nicht."

Mehr Stabilität in der Verteidigung dürften sich die Fans der Nationalmannschaft aber trotzdem wünschen. In Nagelsmanns Systemen ist besonders dieser Mannschaftsteil immer wieder anfällig, Tore werden von den Gegnern zu leicht herausgespielt, Österreich konnte mit diszipliniertem hohen Pressing immer wieder für Stress sorgen und Bälle gewinnen.

Stabilität durch VfB-Kapitän denkbar

Deutlich besser als bei der Nationalmannschaft ist die Stimmung aktuell beim VfB Stuttgart. Die Schwaben spielen die beste Bundesliga-Hinrunde seit Jahren. Ein fester Teil des Erfolgs: Kapitän Waldemar Anton. Der 27-Jährige kommt bei den Stuttgartern hauptsächlich als Innenverteidiger zum Einsatz und hat sich als Abwehrchef etabliert. Auch individuell kann Anton überzeugen. Von 87 in der Liga geführten Zweikämpfen gewann er 55, was einer Zweikampfquote von 63 Prozent entspricht. Damit ist der Abwehrchef des VfB in den Top 20 der Bundesliga.

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Stark, robust und mannschaftsdienlich: Kapitän Waldemar Anton ist beim VfB Stuttgart mittlerweile ein absoluter Leistungsträger - und hat großen Anteil am Höhenflug der Schwaben.

Seine Passquote liegt bei herausragenden 88 Prozent. Mannschaftsintern übertreffen ihn nur die beiden Mittelfeldstrategen Atakan Karazor und Angelo Stiller. Könnte der VfB-Kapitän die Verteidigung der Nationalmannschaft verstärken? Anton selbst bleibt beim Thema Nominierung für den DFB stets gelassen: "Ich mache mich da gar nicht verrückt", sagt der 27-Jährige. "Wenn es am Ende reicht und der Bundestrainer überzeugt ist, ist es schön. Und wenn nicht, ist es eben so."

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Kann auch Matthias Ginter dem DFB helfen?

Einer, der weiß, wie es ist, in der Verteidigung der Nationalmannschaft aufzulaufen, ist Matthias Ginter. In seinen 51 Spielen für den DFB konnte der Innenverteidiger Erfahrung bei allen großen Turnieren sammeln. Zuletzt spielte Ginter beim DFB keine Rolle mehr, obwohl er bei seinem Verein, dem SC Freiburg, eine durchaus solide Saison spielt. Seit seinem Wechsel von Borussia Mönchengladbach zurück zum SC führt in der Verteidigung der Breisgauer kein Weg mehr an ihm vorbei. In der Saison 2022/23 verpasste Ginter keine einzige Bundesliga-Minute, in der aktuellen Saison konnte er nur krankheitsbedingt nicht gegen den FC Bayern auflaufen.

Stabilität ist durchaus vorhanden. Und auch in Sachen Disziplin weiß der Leistungsträger beim SC zu überzeugen. Ginter gilt als einer der fairsten Spieler der Liga, kassiert als Innenverteidiger auffällig wenige Karten. Dennoch kann sich der gebürtige Freiburger im Zweikampf behaupten. Von 76 geführten Zweikämpfen gewann Ginter 47 - eine solide Quote von 62 Prozent.

Für SC-Trainer Christian Streich ist die Nationalmannschaft zur Zeit kein Thema, zu dem er sich gerne äußert: "Da sagen doch eh alle was darüber, da fehle jetzt gerade noch ich", sagte Streich am Donnerstag auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Darmstadt. Bei der Frage, ob Ginter die Nationalmannschaft bald verstärken könnte, ist Streich dennoch zuversichtlich. "Ich hoffe einfach, dass der 'Gintes' jetzt gut auf dem Platz steht bei uns, dass er richtig gute Spiele macht." Dann würde Nagelsmann Ginter auch wieder in den Kader berufen. "So wäre meine Idee, wie es laufen sollte", sagte Streich.

VfB-Coach Hoeneß hat volles Vertrauen in Nationalelf

Auch der Trainer des VfB Stuttgart, Sebastian Hoeneß, sprach auf der Pressekonferenz des VfB vor dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt am Samstag (18.30 Uhr live im Audiostream auf Sportschau.de) über die Nationalmannschaft. Es sei keine einfache Aufgabe für Bundestrainer Nagelsmann und dessen Team, meinte Hoeneß.

"Umso wichtiger ist es, dass man zusammenrückt, Dinge gut analysiert, ehrlich miteinander umgeht und am besten die richtigen Schlüsse zieht. Ich habe da volles Vertrauen." Was die DFB-Elf jetzt nicht brauche, seien "noch mehr Leute, die wissen, wie es besser geht", erklärte der Trainer des Bundesliga-Dritten.

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