Der FCK kassiert in dieser Saison sehr viele Gegentore.  (Foto: IMAGO, IMAGO / Zink)

Wird in der Abwehr nachgelegt?

Noch kein Spiel zu Null: Der 1. FC Kaiserslautern und sein Defensiv-Problem

Stand
AUTOR/IN
Johann Schicklinski

Der 1. FC Kaiserslautern hat es an den ersten zwölf Spieltagen der 2. Liga nicht ein Mal geschafft, ohne Gegentor zu bleiben. Für das Gastspiel beim SV Wehen Wiesbaden will Trainer Dirk Schuster genau hier ansetzen.

In die letzte Länderspielpause Mitte Oktober war der 1. FC Kaiserslautern als Tabellendritter der 2. Liga gegangen. Nicht wenige rund um den Betzenberg fragten sich, ob die Roten Teufel bereits ein Spitzenteam und sogar ein Kandidat für das Aufstiegsrennen sind. Die Ergebnisse seither: 3:4 bei Fortuna Düsseldorf nach eigener Drei-Tore-Führung, 3:3 gegen den Hamburger SV, 3:2 im DFB-Pokal gegen den 1. FC Köln, 0:2 gegen Greuther Fürth.

Die viertmeisten Gegentore der Liga

Resultate die belegen: Der FCK ist noch kein Spitzenteam in der 2. Liga - dafür kassieren die Pfälzer viel zu viele Gegentore. Unglaublich, aber wahr: In allen zwölf Ligaspielen in dieser Saison trafen die Gegner gegen Lautern, die Mannschaft von Trainer Dirk Schuster schaffte noch kein Spiel zu Null. 23 Gegentore sind die viertmeisten der Liga.

Dirk Schuster: "Müssen geistig von der ersten bis zur letzten Minute da sein"

Klar, dass das den FCK-Coach vor dem Gastspiel beim SV Wehen Wiesbaden (Sonntag, 13:30 Uhr) wurmt. "Wir machen zu viele individuelle Fehler. Generell stellen wir uns defensiv nicht total dämlich an, aber wir müssen geistig mehr auf Sendung sein, von der ersten bis zur letzten Minute."

Schuster nahm die Mannschaft in die Pflicht, es "gegen Wiesbaden besser zu machen. Sie lauern auf Fehler vom Gegner und sind hervorragend im Umschaltspiel. Deshalb müssen wir geistig da sein und versuchen, Fehler zu vermeiden".

Ziel ist es, endlich wieder ein Erfolgserlebnis zu feiern, nachdem der FCK seit dem 6. Oktober (3:1 gegen Hannover 96) nicht mehr gewonnen hat. "Wir wollen mit einem guten Gefühl in die Länderspielpause gehen. Das wird aber ein brutal hartes Stück Arbeit werden und wir müssen dafür alles reinwerfen", sagte Schuster.

Boris Tomiak für drei Spiele gesperrt

Insbesondere in der Defensive. Gegen Wehen fehlt mit Boris Tomiak auch noch ein absoluter Leistungsträger in der FCK-Abwehr. Der 25-Jährige hatte gegen Greuther Fürth wegen einer Tätlichkeit Rot gesehen und war vom DFB für drei Spiele gesperrt worden. Tomiak wird neben dem Spiel gegen die Hessen auch gegen Holstein Kiel (26. November) und beim 1. FC Magdeburg (2. Dezember) nicht mitwirken können.

Kevin Kraus hatte eine Gehirnerschütterung

Daneben ist mit Kevin Kraus ein weiterer Verteidiger fraglich. "Kevin Kraus hatte eine Gehirnerschütterung, aber zum Glück war es nicht so schwerwiegend. Nach drei Tagen absoluter Ruhe konnte er dann wieder erste Schritte unternehmen. Er wird heute wieder ins Training einsteigen. Wir werden sehen, ob er sich am Sonntag zutraut zu spielen. Wir hoffen natürlich, dass er 'grünes Licht' gibt", sagte Schuster.

Was ist dran am Gerücht zu Almamy Touré?

Klar ist, dass die Abwehr der Pfälzer selbst in Bestbesetzung wacklig ist. Kommt noch eine unerwartete Verstärkung? Zuletzt war der vertraglose Innenverteidiger Almamy Touré in verschiedenen Medien mit den Roten Teufeln in Verbindung gebracht worden. FCK-Boss Thomas Hengen soll demnach bereits vor einiger Zeit Kontakt mit dem 27-Jährigen, der bis zum Sommer bei Eintracht Frankfurt unter Vertrag stand, gehabt haben. Nun wurde spekuliert, ob Kaiserslautern eventuell einen neuen Anlauf startet.

Almamy Touré gewann mit Eintracht Frankfurt 2022 die Europe League, nun ist er vereinslos (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)
Almamy Touré gewann mit Eintracht Frankfurt 2022 die Europe League, nun ist er vereinslos

Dirk Schuster: "Wir haben den Markt natürlich im Blick"

Auch hierzu hat Coach Schuster eine klare Meinung. "An Spekulationen über Namen möchte ich mich grundsätzlich nicht beteiligen. Ich glaube, das Thomas Hengen der viel bessere Ansprechpartner ist", sagte der frühere Profi, um dann aber zuzugeben: "Wir haben den Markt natürlich ganz genau im Blick, weil das auch Teil unseres Jobs ist. Wir wissen natürlich, wer vertragslos ist und uns sofort helfen könnte."

Aber das sei spekulativ, so Schuster weiter. "Aktuell sieht es bei uns in der Abwehr dünn aus, aber wir müssen die Situation so annehmen." Wer gegen Wehen die FCK-Defensive bilden wird, wird wohl bis kurz vor der Partie offen sein. "Wir müssen schauen, wie es in der Abwehr aussehen wird und wer zur Verfügung steht. Wie wir auflaufen werden, wird sich voraussichtlich erst kurz vorher entscheiden."

Fehlen werden gegen Wehen neben dem gesperrten Tomiak weiterhin Ragnar Ache, Afeez Aremu und Aaron Opoku.

Stand
AUTOR/IN
Johann Schicklinski