Der FCK spielt 3:3 gegen den HSV.  (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)

Rückendeckung für Keeper Krahl

Zwischen "Enttäuschung" und "Stolz": Der FCK nach dem 3:3 gegen den HSV

Stand
AUTOR/IN
Nicole Schmitt
INTERVIEW
Jürgen Schmidt

Beim 3:3 gegen den HSV hat der 1. FC Kaiserslautern erneut eine Führung verspielt. In einem "wilden Spiel" mit viel "Spektakel" kann das Team von Dirk Schuster mit einem Punkt trotzdem "ganz gut leben". Einen Vorwurf an Torhüter Julian Krahl gibt es nach dessen Patzer nicht.

Direkt nach Abpfiff überwog dann doch zuerst die Enttäuschung. Denn trotz der zwischenzeitlichen 3:1-Führung reichte es für 1. FC Kaiserslautern gegen den Hamburger SV nur zu einem 3:3-Remis. Wie schon in der Vorwoche beim 3:4 gegen Düsseldorf verspielten die Roten Teufel damit eine scheinbar komfortable Führung. "Für uns ist das natürlich schade, dass du dieses- und das letzte Spiel- nicht über die Bühne bringst", sagte Angreifer Terrence Boyd direkt nach der Partie. "Wenn du gegen Düsseldorf und Hamburg in Summe sechs Tore schießt, ist ein Punkt ein bisschen zu wenig", fand auch Trainer Dirk Schuster. Trotzdem könne der Coach mit dem einen Punkt "ganz gut leben". Und auch Marlon Ritter war "stolz, dass wir ein gutes Spiel gemacht haben".

Erstes Saisontor: Boyd trifft zur 3:1-Führung

Den knapp 50.000 Zuschauern auf dem ausverkauften Betzenberg wurde beim 3:3 im Topspiel der 2. Bundesliga dabei wieder einmal "Spektakel" geboten: Nachdem Robert Glatzel die Gäste aus Hamburg bereits in der zehnten Minute in Führung geschossen hatte, drehte der FCK durch Treffer von Boris Tomiak (13.) und Ritter (24.) zunächst die Partie. Boyd erhöhte nach der Pause sogar auf 3:1. "Ich war einfach erleichtert", kommentierte Boyd seinen ersten Saisontreffer, "das ist einfach Balsam für die Seele für einen Stürmer".

Doch der sollte nicht reichen, denn nach dem Anschlusstreffer des Ex-Lauterers Glatzel (65.) gelang Miro Muheim nach einem Patzer von FCK-Torhüter Julian Krahl noch der 3:3-Ausgleichstreffer (73.).

Aaron Opoku: "Julian Krahl hat uns oft genug den Arsch gerettet"

Einen Vorwurf machte das Team seinem jungen Keeper nach dessen missglücktem Abwehrversuch aber nicht. "Julian Krahl hat uns oft genug den Arsch gerettet", sagte Aaron Opoku, "das kann jedem mal passieren, beim Torwart ist es dann halt direkt meistens ein Tor". Und auch Coach Schuster stellte sich hinter seine Nummer eins: "Heute ist ihm dieser Lapsus passiert, aber das ist nicht schlimm. Er wird seine Lehren daraus ziehen und stärker zurückkommen".

Seine Lehren will der FCK auch aus dem gesamten Spiel ziehen. "Wir müssen im Moment zu viele Tore schießen, um zu gewinnen", bemängelte Ritter. Vor der Partie hätte man ein Unentschieden gegen den HSV zwar sicherlich unterschrieben, so sei man jetzt schon "enttäuscht". Und auch Opoku zeigte sich nach seiner vergebenen Großchance kurz vor Schluss selbstkritisch. "So eine Chance kriegst du nicht alle Tage. Die musst du dann einfach machen", sagte der Stürmer, der den Pfosten traf. "Ich muss versuchen, die Situation so schnell wie möglich abzuhaken. Aber es tut einfach extrem weh."

FCK vor nächstem "Highlight-Spiel": DFB-Pokal gegen Köln

Trotz des unglücklichen Spielverlaufs wollen die Lauterer ihren Blick nun nach vorne richten. Denn bereits am Dienstag steht das nächste "Highlight" auf dem Betzenberg an. Dann empfangen die Rotel Teufel den 1. FC Köln zum Zweitrunden-Match im DFB-Pokal. "Das ist eine große Herausforderung gegen einen Bundesligisten", findet Schuster, der einen "heißen Tanz" bieten will. Trotz kurzer Regeneration werde man "elf Mann auf den Platz kriegen, die von der ersten bis zur letzten Minute alles raushauen".

An Unterstützung sollte es dann - wie schon gegen den HSV - nicht mangeln. "So wie ich unsere Fans kenne, werden die wieder die Hütte abreißen", freut sich Opoku.

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Nicole Schmitt
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Jürgen Schmidt