Tanja lebt und arbeitet im Brennpunkt Kalkofen

Stand
AUTOR/IN
Ann-Christin Rittau
Ann-Christin Rittau trägt eine gelbe Jacke und lächelt in die Kamera.
Anna Pöhler
Anna Pöhler
Eine Frau steht vor Obstkisten.
Tanja nimmt sich viel Zeit für das Prüfen der Lebensmittel.
Eine Frau trägt grüne Handschuhe und befüllt Kisten mit Bananen und Kohlrabi.
Bis zur Ausgabe der Lebensmittel muss die 40-Jährige alle Kisten vorbereiten.
Eine Frau steht vor einigen Kisten, die mit Äpfeln gefüllt sind.
Das Obst und Gemüse wird für die Ausgabe von Tanja vorbereitet.

„Die Arbeit hier macht mir großen Spaß, auch mit den Leuten aus dem Verein. Und ich fühle mich hier einfach wohl. Das ist mein zweites Zuhause, wir sind wie eine Familie.“ (Tanja, arbeitet im Asternweg in Kaiserslautern, einem sozialen Brennpunktviertel)

Tanja ist im Asternweg aufgewachsen und hat hier die meiste Zeit ihres Lebens verbracht. In ihrem Viertel gibt es den Helferkreis Kalkofen, eine Ausgabestelle für Kleidung und Lebensmittel. Hier hat sich Tanja anfangs selbst Unterstützung gesucht

„Als der Helferkreis aufgemacht hat, habe ich mich selbst nie getraut, hierher zu kommen und mir etwas zu holen. Ich dachte, andere brauchen es bestimmt dringender als ich. Ich bin hier im Asternweg bei meiner Oma aufgewachsen. Aber als meine Oma 2019 gestorben ist, hatte ich keine andere Möglichkeit mehr.“

Für sie wird die Ausgabestelle ein Ort des Austauschs und immer häufiger unterstützt sie auch die Mitarbeitenden bei den Ausgaben. Dann erfüllt sich ein großer Traum für die 40-Jährige: Im Juni dieses Jahres kann Tanja den ersten Arbeitsvertrag ihres Lebens unterschreiben. Für sie ist das ein wichtiger Schritt, aber noch mehr liegt ihr auch weiterhin der Austausch mit den Menschen am Herzen, die ein offenes Ohr brauchen.

„Ich höre gerne zu, besonders auch älteren Menschen. Viele Schicksale, die ich erzählt bekomme, die gehen mir sehr nah. Und da sage ich mir dann immer: ‚Mir geht es eigentlich gut!‘ Hier kann ich helfen, wo ich kann. Anderen Leuten etwas Gutes tun, das ist für mich das Wichtigste!

Mehr Heimat:

46 Jahre im gleichen Job: Hufschmied Hans-Peter

Das Problem ist, wie im Handwerk allgemein: Es will keiner mehr dreckig werden, es will keiner mehr bei Wind und Wetter draußen sein.
Hans-Peter, 70, Hufschmied aus Aichwald
Eigentlich ist Hans-Peter schon längst im Rentenalter, aber aufhören will der Hufschmied noch nicht so richtig. „So zweimal in der Woche, 2-4 Pferde, mehr will ich nicht. Und mehr lässt auch meine Frau nicht mehr zu“, sagt er lachend. Was ihn an seinem Beruf glücklich macht, hat er uns erzählt: „Man hat mit Lebewesen zu tun. Man hat eine Verantwortung gegenüber den Lebewesen.“
Nachwuchsmangel im Handwerk
Neben seiner Liebe zu seinem Handwerk gibt es aber noch eine zweite Sache, die ihn weiterarbeiten lässt: Der Nachwuchsmangel. Der 70-Jährige beobachtet: „Die Eltern wollen für ihre Kinder immer, dass es ihnen besser geht als ihnen selbst. Die sollen nichts mehr arbeiten, die sollen nur noch am Computer sitzen im Warmen und die Tasten drücken und das funktioniert bei uns nicht.“
Ohne Pferde geht es nicht
Für ihn käme das nicht in Frage – die Arbeit mit den Pferden, auch der Umgang mit seinen Kunden – Hans-Peter liebt seinen Beruf. „Ich mache das eigentlich nicht wegen dem Geldverdienen, das ist eine Passion. Ich kann nicht ohne.“

Darum spielt Rentner Rudolf jeden Tag Schach auf dem Stuttgarter Schlossplatz

Rudolf ist der „Schachspieler vom Stuttgarter Schlossplatz”. Mittlerweile kennen den 65-Jährigen viele Menschen. Das Gesellschaftsspiel hat für sein Leben eine besondere Bedeutung. 

Stuttgart

Fahrräder aus Schrott? Für Tüftler Michael ist das die große Leidenschaft.

Michael aus Stuttgart ist Hobby-Bastler und baut skurrile Fahrräder aus Schrott selbst. Wenn er seine DIY-Fahrräder ausfährt, kommt es immer wieder zu schönen Begegnungen. Michael erzählt uns davon.