Das Problem ist, wie im Handwerk allgemein: Es will keiner mehr dreckig werden, es will keiner mehr bei Wind und Wetter draußen sein.
Eigentlich ist Hans-Peter schon längst im Rentenalter, aber aufhören will der Hufschmied noch nicht so richtig. „So zweimal in der Woche, 2-4 Pferde, mehr will ich nicht. Und mehr lässt auch meine Frau nicht mehr zu“, sagt er lachend. Was ihn an seinem Beruf glücklich macht, hat er uns erzählt: „Man hat mit Lebewesen zu tun. Man hat eine Verantwortung gegenüber den Lebewesen.“
Nachwuchsmangel im Handwerk
Neben seiner Liebe zu seinem Handwerk gibt es aber noch eine zweite Sache, die ihn weiterarbeiten lässt: Der Nachwuchsmangel. Der 70-Jährige beobachtet: „Die Eltern wollen für ihre Kinder immer, dass es ihnen besser geht als ihnen selbst. Die sollen nichts mehr arbeiten, die sollen nur noch am Computer sitzen im Warmen und die Tasten drücken und das funktioniert bei uns nicht.“
Ohne Pferde geht es nicht
Für ihn käme das nicht in Frage – die Arbeit mit den Pferden, auch der Umgang mit seinen Kunden – Hans-Peter liebt seinen Beruf. „Ich mache das eigentlich nicht wegen dem Geldverdienen, das ist eine Passion. Ich kann nicht ohne.“
Praxis zu verschenken
Hausarzt Wolfgang aus Ochsenhausen möchte schon länger in die Rente, findet aber einfach keine Nachfolge, obwohl er seine Praxis sogar verschenken würde. Nach fast 40 Jahren will er seine Patienten nicht im Stich lassen.
Zeitreise: Wandern im Steinzeit-Outfit
Markus aus Schramberg ist Archäotechniker. Für das neue Jahr hat er sich eine besondere Challenge überlegt: Er will – mitten im Winter – 60 Kilometer von Schramberg nach Freiburg in seinem selbstgemachten Steinzeit-Outfit wandern.
Anne lebt seit 30 Jahren nachhaltig und ressourcenschonend im Tiny-House
„Auf meinen Reisen habe ich gesehen, mit wie wenig ich auskomme. Je weniger ich zu versorgen habe, desto weniger Arbeit habe ich damit.“ (Anne, 74 aus Steinbach bei Bad Schussenried)
Seit fast 30 Jahren wohnt Anne jetzt schon in ihrem kleinen Tiny Holzhaus. Sie lebt extrem sparsam, nachhaltig und ressourcenschonend, auch wenn das gar nicht ihre Hauptmotivation war. Ihren Lebensstil führt sie auch nicht aus irgendeiner politischen, religiösen oder weltanschaulichen Überzeugung heraus. „Ich sehe das ganze Leben als Experiment. Was mir guttut, mache ich weiter. Wenn mir etwas nicht mehr bekommt, werde ich es ändern.”
Das Haus ließ sich Anne speziell anfertigen. Dabei war ihr wichtig, dass überall die Form des Vierecks wiederzufinden ist. Für sie hat das Viereck eine klare und ordnende Wirkung. Auch sonst legt Anne viel Wert auf Ordnung: „Die Hütte lebt davon, dass die wenigen Dinge, die es in ihr gibt, alle ihren Platz haben. Sie erzieht einen zur Ordnung.”
Als sie die Hütte bauen ließ, lieh sich Anne 124.000 Mark von der Bank und verkaufte ihr Auto für 10.000 Mark. Dieses Geld reichte aus, um das komplette Grundstück und das Holzhaus zu kaufen. Die Aussicht auf eine geringe Rente brachte sie dazu, möglichst schnell eine eigene Immobilie finanzieren zu wollen, damit sie keine Miete mehr zahlen muss.
Gerade mal 4x4 Meter groß ist das Mini-Holzhaus von Anne. Sie lebt hier weitgehend minimalistisch ohne Strom, verbraucht kaum Trinkwasser und ihre Heizkosten belaufen sich auf rund 150 Euro pro Jahr. Trinkwasser verbraucht sie nämlich nur fünf Liter am Tag. Das restliche Brauchwasser bezieht Anne aus einer Zisterne in ihrem Garten. Geheizt wird das Häuschen mit einem kleinen Holzofen. Solange es ihr möglich ist, möchte Anne so weiterleben.
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