
„Wir wollen, dass die Menschen Hilfe bekommen. Es hätte ja jeden treffen können. Wir haben Familie und Freunde dort. Es gibt Menschen, die kein Zuhause mehr haben.“
Nachdem am Montag die ersten Meldungen von den verheerenden Erdbeben in der Türkei eingegangen waren, löste das in der Rhein-Neckar-Region eine riesige Welle der Hilfsbereitschaft aus. „Ich bin morgens aufgewacht, habe die Videos gesehen. Dann habe ich zu Ende gearbeitet und bin direkt hierhergekommen”, erzählt Kadir.
Kadir packt bei einer Hilfsaktion vom Mannheimer Fanclub des Istanbuler Fußballvereins Fenerbahçe S.K. mit an.
„Wir haben die Aktion auf die Schnelle gestartet, nachdem wir mitbekommen haben, dass es ein Erdbeben gab."
„Das ging ruckzuck. Wir haben das in den Sozialen Medien geteilt, auf einmal waren alle da“, freut sich auch Mitorganisatorin Beyza. Seitdem werden im Vereinsgebäude fast ununterbrochen Pakete mit Hilfsgütern gepackt. Viele Menschen helfen bis spät in die Nacht. Beyza ist von der Hilfsbereitschaft und Solidarität überwältigt: „Wir haben absolut nicht mit so viel Unterstützung gerechnet. Das ist super, man freut sich total.”
Unterstützung kam auch von mehreren Mannheimer Firmen, die die Spendengüter freiwillig in die Türkei transportieren wollen. Drei 40-Tonnen-LKW wurden schon bereitgestellt. Jetzt sei man auf der Suche nach weiteren Fahrzeugen, erzählt Hakan – so viele Sachspenden gibt es schon. Der Verein hatte hauptsächlich um warme Kleidung, Decken, Windeln und Babynahrung gebeten. Hakans Telefon steht nicht mehr still. Immer wieder melden sich Menschen, die helfen wollen.
Von dem Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet könnten nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bis zu 23 Millionen Menschen betroffen sein. Mehr als 5.000 Menschen kamen nach aktuellen Schätzungen ums Leben. Neben all der Rührung über die Hilfsbereitschaft, empfindet Beyza deshalb auch eine tiefe Trauer:
„Der Grund für das Zusammenkommen ist ja kein schöner. Man sollte immer zusammenhalten und für alle da sein.“
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