Renés Rettung – wie ein 34-Jähriger dem Drogensumpf entkommen ist

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Julia Klesse

Und dann kamen so diese Selbstmordgedanken. Das war die dunkelste Zeit in meinem Leben, da war auch keine Hoffnung mehr, Lebenslust war gleich null.

Vor sechs Jahren musste René dringend gerettet werden. In welcher Form die Rettung dann kam, hätte er selbst wohl als letzter erwartet.

Als Jugendlicher lebt René mit seiner Mutter, seinem Stiefvater und seiner Halbschwester in den USA. Zu Hause fühlt er sich als fünftes Rad am Wagen. Schon bald gerät er in zweifelhafte Gesellschaft, ist in Drogengeschäfte verwickelt. Waffen gehören zu seinem Alltag. Aus brenzligen Situationen und der Zugehörigkeit zu seiner Gang zieht er Bestätigung. „Zu dem Zeitpunkt habe ich mich geliebt gefühlt, angenommen gefühlt von den Leuten auf der Straße“, erzählt er.

Als René merkt, dass sein Leben in einer Sackgasse steckt, kehrt er alleine nach Deutschland zurück und zieht eine Ausbildung zum Systemelektroniker durch. Doch bald schon geht alles schief: Er meldet Privatinsolvenz an, steht kurz vor der Obdachlosigkeit. Auch seinen Job ist er los. Wegen seiner Sucht weist er sich selbst in die Psychiatrie ein.

Die Bibel gibt ihm Halt

Er plant gerade seinen Selbstmord, als er im Internet auf Bibelverse stößt. René kann nicht mehr aufhören zu lesen. In der Liebe Gottes findet er Vergebung. „Das war schon eine schwierige Zeit“, erzählt er, „weil ich erst da realisiert habe, was für ein Unmensch ich war.“

Seit fünf Jahren hat er keinen Alkohol und keine Drogen mehr angerührt, sagt er. Halt findet er vor allem in seinem Glauben, aber auch in seiner Familie und in der Musik. Schon seit Teenager-Tagen rappt er und schreibt seine eigenen Texte – heute für christlichen Rap. Renés Hoffnung: Mit der Musik und seinen Texten will er andere Menschen ansprechen, die Rettung so nötig haben wie er selbst vor fünf Jahren.

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Hans-Peter, 70, Hufschmied aus Aichwald
Eigentlich ist Hans-Peter schon längst im Rentenalter, aber aufhören will der Hufschmied noch nicht so richtig. „So zweimal in der Woche, 2-4 Pferde, mehr will ich nicht. Und mehr lässt auch meine Frau nicht mehr zu“, sagt er lachend. Was ihn an seinem Beruf glücklich macht, hat er uns erzählt: „Man hat mit Lebewesen zu tun. Man hat eine Verantwortung gegenüber den Lebewesen.“
Nachwuchsmangel im Handwerk
Neben seiner Liebe zu seinem Handwerk gibt es aber noch eine zweite Sache, die ihn weiterarbeiten lässt: Der Nachwuchsmangel. Der 70-Jährige beobachtet: „Die Eltern wollen für ihre Kinder immer, dass es ihnen besser geht als ihnen selbst. Die sollen nichts mehr arbeiten, die sollen nur noch am Computer sitzen im Warmen und die Tasten drücken und das funktioniert bei uns nicht.“
Ohne Pferde geht es nicht
Für ihn käme das nicht in Frage – die Arbeit mit den Pferden, auch der Umgang mit seinen Kunden – Hans-Peter liebt seinen Beruf. „Ich mache das eigentlich nicht wegen dem Geldverdienen, das ist eine Passion. Ich kann nicht ohne.“

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