Vor allem in Dänemark hat sich mittlerweile ein Subtyp der Omikron-Virusvariante verbreitet. (Foto: IMAGO, imago)

Corona-Pandemie

Neuer Subtyp BA.2 der Omikron-Variante aufgetaucht

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David Beck
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Ralf Kölbel, Online-Redakteur bei SWR Wissen aktuell sowie Redakteur bei SWR2 Wissen. (Foto: SWR, Christian Koch)

BA.2 heißt ein Subtyp der Omikron-Variante des Coronavirus, der in Dänemark innerhalb kürzester Zeit dominant wurde und sogar den dort schon vorherrschenden Omikron-Subtyp BA.1 überholte. Die Sorge: BA.2 könnte noch ansteckender sein, das Immunsystem noch mehr austricksen als BA.1.

Müssen wir uns wegen der neuen Virusvariante BA.2 Sorgen machen?

Es gibt bisher keine Hinweise darauf, dass die Variante ansteckender oder gefährlicher ist oder dem Immunschutz besser aus dem Weg gehen kann. Der einzige Aspekt, bei dem wir schon sicher sein können – hier macht das Virus etwas anders – ist: Die Virusvariante ist nicht so einfach per PCR zu identifizieren. Aber auch das ist nicht so schlimm, wie es sich vielleicht direkt anhört: Als Coronavirus ist es sehr wohl per PCR nachweisbar, nur dass es sich um eine Omikron-Variante handelt, ist derzeit noch nicht einfach festzustellen.

Im Moment gibt es aber auch keinen Grund, warum Schnelltests das Virus vielleicht schlechter nachweisen würden. Also da müssen wir uns auch keine Sorgen machen.

Vor allem in Dänemark hat sich mittlerweile ein Subtyp der Omikron-Virusvariante verbreitet. (Foto: IMAGO, imago)
Vor allem in Dänemark hat sich mittlerweile ein Subtyp der Omikron-Virusvariante verbreitet.

Wie sieht es in Deutschland aus? Ist die Variante hier auch schon aufgetaucht?

Bisher (Stand 25. Januar 2022) wurden in Deutschland allerdings erst weniger als 50 Fälle der Omikron-Variante BA.2 nachgewiesen. Das kann aber auch damit zu tun haben, dass hier sehr wenig sequenziert wird und mit einer PCR ist es nicht so einfach nachzuweisen. Es kann also sein, dass es schon sehr viel mehr Fälle sind und wir das einfach nicht wissen.

Das wäre aber auch eine gute Nachricht. Denn das würde bedeuten, dass das Virus tatsächlich nicht gefährlicher ist, als das was wir sowieso gerade beobachten. Und dass das wirklich so sein kann, sehen wir auch wieder in Dänemark: Dort herrscht eine Inzidenz von knapp 5.000, etwa 65 Prozent der Infektionen gehen von BA.2 aus, aber trotzdem nimmt die Zahl der belegten Normalstationbetten und auch Intensivbetten ab.

Was weiter erforscht werden muss: Schützt die Impfung auch gegen neue Coronavirus-Varianten? Werden die Mutationen auch mit den derzeit verfügbaren Testmethoden erkannt? (Foto: IMAGO, imago images/Lobeca)
Was weiter erforscht werden muss: Schützt die Impfung auch gegen neue Coronavirus-Varianten? Werden die Mutationen auch mit den derzeit verfügbaren Testmethoden erkannt?

BA.2 gilt als Subtyp von Omikron. Was ist denn der Unterschied zwischen Subtypen und Varianten?

Man kann genetisch sehr genau die Verwandtschaftsverhältnisse von Viren feststellen. Bis zu einem gewissen Grad an Unterschieden im Genom kann man einfach noch nicht von einer neuen Variante sprechen, muss aber die zwei Linien dennoch unterscheiden. Da kommen dann die Subtypen ins Spiel. Deswegen ist es auch nicht wahrscheinlich, dass BA.2 wesentlich gefährlicher ist als BA.1, denn die zwei sind sich einfach sehr ähnlich. BA.1 ist der Subtyp, der sich ursprünglich in Europa ausgebreitet hat.

Es ist auch nicht so, dass BA.2 aus BA.1 entstanden ist. Beide Subtypen sind aus einem gemeinsamen Omikron-Vorfahren entstanden, sind also eher Geschwister. Und es gibt da übrigens auch noch ein drittes Geschwister, BA.3, das aber kaum verbreitet ist.