Meerwasser wird nach unten immer kälter
Nein, nach unten hin wird das Wasser generell immer kälter. Das Meerwasser hat am Boden eine Temperatur von 2 Grad Celsius oder kälter. Es ist also anders als an Land, im festen Gestein. Das wird nach unten tatsächlich immer wärmer; man sagt: 3 Grad pro hundert Meter.
Das ist im Meer nicht so, weil das Meer in Bewegung ist: Warmes Wasser ist leichter als kaltes und steigt auf, während kaltes Wasser absinkt. Das passiert ständig.
Nehmen wir den Atlantik: Der Golfstrom transportiert warmes Wasser aus den Tropen Richtung Norden. Je weiter das Wasser Richtung Norden strömt, desto mehr kühlt es ab. Irgendwann ist es so kalt und dicht, dass es im Nordatlantik in die Tiefe sinkt.
So haben wir insgesamt eine klare Schichtung im Meer: Oben ist das von der Sonne erwärmte warme Wasser. Und nach unten hin wird es immer kälter – zum Teil herrschen sogar Temperaturen unter Null.
Wird das kalte Wasser am Meeresgrund zu Eis?
Nein, denn am Meeresgrund herrscht ein ziemlich hoher Druck und das Meerwasser ist salzig. Salzwasser hat einen niedrigeren Gefrierpunkt als Süßwasser, kann also im flüssigen Zustand kälter werden. Gerade im Bereich der Antarktis ist das Meerwasser zum Teil noch deutlich salziger als normal. Und je salziger es ist, desto schwerer ist es.
Außerdem ist das Wasser sehr kalt, und weil es so salzig und kalt ist, ist es besonders schwer und sinkt an den Meeresgrund. Deshalb kann das Wasser am Meeresboden Temperaturen von 1 bis 2 Grad unter Null haben.
Ausnahme: heiße Thermalquellen am Meeresgrund
Die einzige Ausnahme bilden die im weitesten Sinn vulkanischen Stellen des Erdbodens, wo heißes Gestein am Meeresboden austritt, oder bei den sogenannten Schwarzen Rauchern. Das sind Stellen, an denen aus dem Meeresboden aktiv kochend heißes mineralreiches Wasser austritt, also superheiße Thermalquellen. Die können 400 Grad heiß sein. Schwarze Raucher finden sich dort, wo der Meeresboden auseinanderreißt, also bei den Mittelozeanischen Rücken. Das sind aber nur punktuelle Zonen mit wärmerem Wasser.
Meereskunde Wie tief ist die Tiefsee?
Im Durchschnitt aller Weltmeere ist die Tiefsee fast 4.000 m tief. Aber die spektakulärsten Tiefen liegen bei 11.000 m. Von Anke Boetius
Biologie Wie halten Tiefseefische den enormen Wasserdruck aus?
Probleme entstehen erst dann, wenn man die Tiefe ändert, also wenn man auf- und wieder absteigt. Speziell Tiefseefische, die in den oberen Bereichen zwischen 1.000 und 2.000 Metern leben und in der Nacht an die Oberfläche kommen, haben Probleme, diesen Druckunterschied auszugleichen. Von Ronald Fricke
Natur Wie entsteht ein Tsunami?
Damit ein Tsunami entsteht, müssen mehrere Bedingungen erfüllt sein: Es muss ein sehr starkes Seebeben geben. Eine Magnitude von mehr als 6,3 gilt als Voraussetzung. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Geologie Wie kommt das Salz ins Meer?
Das meiste Salz stammt von den Kontinenten. Es sind Mineralien, aus denen die Gesteine des Festlands bestehen. Wie gelangen sie ins Meer?Von Gábor Paál | http://swr.li/salz-im-meer | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Ozeanografie Ist das Meer überall auf der Welt gleich salzig?
Meere im engeren Sinn sind nur die offenen Wasserflächen auf der Welt, die die Kontinente umspülen. Die sind alle miteinander verbunden – aber trotzdem unterschiedlich salzig. Zum Beispiel ist das Mittelmeer salziger als der Atlantik. Das liegt daran, dass vom Mittelmeer sehr viel Wasser verdunstet. Und wenn das Wasser verdunstet, bleibt das Salz zurück. Das Wasser wird zwar ersetzt durch Wasser vom Atlantik, aber auch durch Regen und Flüsse. Trotzdem überwiegt in der Summe die Verdunstungsanteil. Deshalb ist die Salzkonzentration im Mittelmeer überdurchschnittlich hoch, nämlich 38 Gramm pro Liter; beim Atlantik sind es nur 35 Gramm. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Physiologie Meerwasser brennt im Auge. Warum brennen salzige Tränen nicht auch?
Meerwasser enthält dreimal so viel Salz wie die Tränenflüssigkeit. Tränen haben eine Salzkonzentration von etwas unter 1 Prozent, sie enthalten somit etwa genau so viel Salz wie das Blut. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Wetter Warum sind Juli und August am heißesten, obwohl die Sonne im Juni am steilsten steht?
Die Hitzewelle kommt, gemessen am Sonnenstand, erst mit einer gewissen Zeitverzögerung. Das liegt vor allem am Westwind und am Meer. Von Gábor Paál | Dieser Beitrag steht unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.