Das kann sehr schnell gehen. Ein Beispiel: Eine beliebte Fernsehsendung hat dazu geführt, dass junge Leute, wenn sie etwas nicht haben wollen, sagen: "Ich hab leider kein Foto für dich." Das stammt aus "Germany’s Next Topmodel". Wenn man dort ein Foto bekommt, heißt das, dass man eine Runde weiter ist. Kriegt man keines, bedeutet das, dass man raus ist aus dem Spiel.
Ein beliebter Spruch kann also innerhalb weniger Wochen oder Monate in aller Munde sein. Ein anderes Beispiel ist der Ausspruch von Giovanni Trapattoni "Ich habe fertig!" Kaum war das draußen, kannte es jeder und es hat sich bis heute gehalten. Ebenso wie "spielt wie eine Flasche leer".
Kann das "Material" aus allen Bereichen kommen?
Ja, es kann aus den Medien kommen, dem Alltag, Religion, Politik, Militär oder Medizin. Da gibt es keine Grenzen. Auch der Aberglaube spielt eine Rolle, wenn wir dreimal auf Holz klopfen oder "toi, toi, toi" sagen.
10.3.1998 Bayern-Trainer Giovanni Trapattoni platzt der Kragen: "Ich habe fertig!"
10.3.1998 | Juventus Turin, Inter Mailand, FC Bayern München – Giovanni Trapattoni hat in seiner Karriere viele Spitzenvereine trainiert. In Erinnerung geblieben ist er jedoch vor allem wegen eines Ausrasters am 10. März 1998, dessen Sätze immer wieder gerne zitiert werden: "Spieler schwach wie eine Flasche leer." – "Was erlaube Strunz!" – "Ich habe fertig!". Vorausgegangen war eine 0:1-Niederlage der Bayern gegen Schalke 04.
Redewendung Teile und herrsche – divide et impera: Woher kommt der Gedanke?
Nachdem die Römer ihre Herrschaft etabliert hatten, bliebt ihnen nichts andere übrig, als sehr vieles abzugeben und Aufgaben zu delegieren. Denn man muss bedenken, dass das Römische Reich riesengroß war. Es reichte von Schottland bis in die arabische Wüste, nach Nordafrika usw. Dieses große Gebiet war mit vormodernen Mitteln nicht so einfach zu beherrschen. Darum mussten die Untertanen das Reich unterstützen. Von Hans-Joachim Gehrke
Redewendung Woher kommt "Hilf dir selbst, so hilft dir Gott"?
Es geht darum, dass Gott sich ja nicht um alles kümmern kann. Bei Kleinigkeiten, da muss man selbst was tun. Wenn man aber was macht, dann hilft einem auch Gott. Von Rolf-Bernhard Essig