Raumfahrt

Wie kann man sich die Schwerelosigkeit vorstellen?

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Alexander Gerst

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Ist Schwerelosigkeit so ähnlich, als würde man vom 10-Meter-Brett springen?

Ja, das ist eine wirklich gute Beschreibung. Am Anfang ist das tatsächlich ganz genau so. Die Schwerelosigkeit auf der Raumstation entsteht auch nur dadurch, dass man tatsächlich fällt. Gravitation ist nämlich in 400 Kilometern Höhe noch genauso da wie auf der Erde auch.

Gravitation heißt, man wird eigentlich doch angezogen?

Genau. Wenn man einen Turm bauen würde, der 400 Kilometer hoch ist, hätte man da oben immer noch 90 Prozent der Erdanziehungskraft.

Die ISS, die mit 28.000 km/h vorbeifliegt, ist so schnell, dass sie hinter dem Horizont erst zur Erde zurückfällt. Das ist, wie wenn man einen Stein nach vorne wirft und immer schneller wirft – bis man so eine hohe Geschwindigkeit hat, dass der Stein erst hinterm Horizont runterfällt und sich die Erde darunter weg krümmt. Das ist die Definition eines Orbits und deshalb ist man da schwerelos.

Körper gewöhnt sich an Schwerelosigkeit

Am Anfang fühlt sich das also tatsächlich so an, als ob man vom 10-Meter-Brett springt. Ich hatte die ersten zwei Stunden noch ein bisschen Kribbeln im Bauch. Mir ist zum Glück nicht schlecht geworden. Das wusste ich vorher nicht, ob das so sein würde. Und ich habe mich so gefühlt, als ob ich wie eine Fledermaus von der Decke hänge. Das war die ersten zwei Stunden so. Und nach ein paar Tagen gewöhnt sich der Körper so dran, dass man das komplett vergisst. Die Schwerelosigkeit fühlt sich dann komplett normal an, so wie man jetzt hier irgendwo im Sessel sitzt und sich völlig normal fühlt, so geht’s dann auch in der Schwerelosigkeit.

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