Ornithologie

Warum sind einige Vögel monogam und andere nicht?

Stand
Autor/in
Hans-Heiner Bergmann

Romantisches Klischee vom treuen Schwan stimmt nicht

Ich konnte ein Schwanenpaar beobachten, das drei Junge hatte. Da hat sich in der folgenden Saison der Schwanenvater mit der Tochter zusammengetan und gepaart. Die lebten dann monogam; die alte Schwanenmutter legte weiter Eier, die aber nicht mehr befruchtet wurden.

Meistens handelt es sich ohnehin nur um eine "serielle Monogamie" bei den Tieren. Das heißt, dass es jedes Jahr einen neuen Partner gibt. Nur in einigen Fällen weiß man – das gilt für Gänse zum Beispiel oder auch für Schwäne – dass sie langfristig zusammenhalten. Das bedingt aber auch, dass sie den ganzen Winter zusammenbleiben. Bei den Gänsen ist das so.

Bei Zugvögeln funktioniert Monogamie nicht

Bei vielen anderen Vögeln, die wegziehen, kann das gar nicht funktionieren. Die müssen nach Afrika; da können die nicht paarweise fliegen – in der Nacht sowieso nicht. Da funktioniert eine Dauermonogamie nicht, aber wohl eine Einzelmonogamie.

Prinzip Seitensprung ist verbreitet

Man weiß inzwischen aber auch recht genau, dass das Prinzip Seitensprung sehr verbreitet ist: Die Männchen versuchen, andere Weibchen für sich zu gewinnen und dafür zu sorgen, dass ihr Erbgut auch über andere Weibchen in die nächste Generation kommt.

Warum hat Monogamie bei Vögeln Vorteile?

Die Kooperation spielt eine wichtige Rolle. Eine Anzahl Junge im Nest aufzuziehen geht leichter, wenn man zusammenarbeitet. Dass es aber kein Zwang ist, zeigt sich bei den Hühnervögeln, wo Hähne mit der Aufzucht der Jungen im Freien gar nichts zu tun haben; das wird von den Weibchen allein gemacht. Die Hähne müssen so prachtvoll schwarz, weiß und bunt sein und viel auffälliges Verhalten zeigen in der Balz, während die Hennen immer unaufällig tarnfarbig sind. Das müssen sie auch sein, weil sie die Jungen aufziehen und führen.

Ornithologie Welche Bedeutung haben Vögel wie der Fettschwalm für das Ökosystem?

Der Fettschwalm wurde erstmals von Alexander von Humboldt beschrieben. Es ist eine Nachtschwalbe, also ein großer Vogel mit ca. 80 cm Spannweite, der, ähnlich wie Fledermäuse, in großen Mengen in Karsthöhlen wohnt, an den Abhängen der Anden oder in den Bergen im Amazonas- und Orinoko-Regenwald. Von Martin Wikelski

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