Vögel

Wer ist der Anführer bei Vogelschwärmen?

Stand
Autor/in
Hans-Heiner Bergmann

Aristoteles vermutete den Dux an der Spitze

Das ist eine gute Frage. Aristoteles, der antike Schriftsteller und Naturkundler, hatte schon eine Antwort darauf. Der sagte, es gibt einen bestimmten Anführer, – im Lateinischen nannte man den "dux" – der vorne fliegt. Diese Annahme behielt man dann bis ins Mittelalter bei.

Kaiser Friedrich II. sah im 13. Jahrhundert genauer hin

Im 13. Jahrhundert allerdings hat ein berühmter Falkner, nämlich Friedrich II. von Hohenstauffen, genauer hingeschaut und seine Beobachtungen in seinem Buch "Über die Kunst, mit Vögeln zu jagen" (De arte venandi cum avibus) beschrieben. Er hat gesehen, dass in einer keilförmigen Formation von Vögeln – wir sprechen jetzt von Kraninchen; im Allgemeinen sind das die auffallenden, im Keil fliegenden Vögel – der erste Vogel vorne wechselt und keineswegs immer ein ein bestimmtes Tier vorne ist.

Wer vorne fliegt, muss mehr Energie aufwenden

Nach welchem Prinzip genau die Wechsel stattfinden, wissen wir nicht. Aber es könnte durchaus sein, dass einer der Starken vorne fliegt, weil vorne eine schwierige Position ist. Nicht, weil man da Orientierung geben müsste – wie das geht, wissen wir sowieso nicht in so einer Truppe. Sondern vielmehr, weil man vorne nicht von den anderen profitieren kann. Denn die dahinter Fliegenden kriegen kleine Aufwindwirbel ab, mit denen sie sich ihren Flug erleichtern. Sie können 20 bis 30 Prozent Energie sparen, wenn sie weiter hinten fliegen.

Vorne fliegen ist also anstregend und deswegen wechseln die Tiere. Und ich würde vermuten, dass starke Altvögel die Spitze bilden.

Auffliegender Schwarm aus Staren
Auffliegender Schwarm von Staren

Redensart Woher kommt der Ausdruck "unter die Haube kommen"?

Es ist im späten Mittelalter und in der Frühen Neuzeit üblich, dass unverheiratete bürgerliche Frauen keine Brautkronen oder Brauthauben tragen durften. Von Rolf-Bernhard Essig

SWR2 Impuls SWR2

Tiere Wie zählt man den Bestand an Vögeln?

Ich gehe in einer Quadratmeterfläche eine vorgegebene Linie ab. Das, was ich von dieser Linie, die etwa drei Kilometer lang ist, rechts und links höre, notiere ich. Man nennt das eine Taxierlinie. Von Hans-Heiner Bergmann

Ornithologie Warum sind einige Vögel monogam und andere nicht?

Ich konnte ein Schwanenpaar beobachten, das drei Junge hatte. Da hat sich in der folgenden Saison der Schwanenvater mit der Tochter zusammengetan und gepaart. Die lebten dann monogam; die alte Schwanenmutter legte weiter Eier, die aber nicht mehr befruchtet wurden. Von Hans-Heiner Bergmann

Ornithologie Welche Bedeutung haben Vögel wie der Fettschwalm für das Ökosystem?

Der Fettschwalm wurde erstmals von Alexander von Humboldt beschrieben. Es ist eine Nachtschwalbe, also ein großer Vogel mit ca. 80 cm Spannweite, der, ähnlich wie Fledermäuse, in großen Mengen in Karsthöhlen wohnt, an den Abhängen der Anden oder in den Bergen im Amazonas- und Orinoko-Regenwald. Von Martin Wikelski

Derzeit gefragt

Gesundheit Mit dem Rauchen aufhören: Wann ist der Körper wieder auf Nichtraucherniveau?

Das Rauchen hat viele Auswirkungen auf den Körper. Manche verschwinden, wenn man aufhört, schneller, andere brauchen länger. Recht schnell verschwinden die unmittelbaren Symptome, also der Raucherhusten und die Kurzatmigkeit. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

Astronomie Wie lautet der Merkspruch für die Reihenfolge der Planeten?

Früher hieß er "Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unsere neun Planeten." Seit Pluto weggefallen ist kann man sagen: "Mein Vater erklärt mir jeden Samstag unseren Nachthimmel." Von Tilman Spohn

Impuls SWR Kultur

Aberglaube Warum gilt die 13 als Unglückszahl?

Freitag, der 13.! Viele Leute sind an diesem Tag besonders vorsichtig unterwegs und meiden schwarze Katzen und Leitern. In anderen Kulturen bringt die 13 sogar Glück. Und anderswo stehen ganz andere Zahlen für Glück und Pech. Von Petra Pfeiffer

Redewendung Woher kommt der Ausdruck "okay"?

Interessant ist, dass es wohl kein anderes Wort gibt, das international so verbreitet ist. Denn  "okay" hört man nicht nur in den USA, sondern weltweit. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.