Trockener Zucker klebt an sich nicht – nur wenn er feucht wird, fängt er an, „bappig“ zu werden. Das bekannte Gefühl gerade jetzt in der Faschingszeit, wenn man den Berliner (aka Kräppel, Krapfen) aufgegessen hat und nichts hat, um sich die Hände zu waschen.
Dass feuchter Zucker zu kleben beginnt, hängt letztlich damit zusammen, dass Zucker und Wasser etwas gemeinsam haben, was sie buchstäblich verbindet – nämlich den Wasserstoff.
Der ist zum einen, logisch, im Wasser drin, deshalb heißt er ja so. Ein Wassermolekül besteht aus zwei Wasserstoffatomen und einem Sauerstoffatom, daher H2O. Wasserstoffatome hängen aber auch an Zuckermolekülen dran. Zucker hat ja eine Kristallstruktur. Zucker besteht aus ringförmig angeordneten Kohlenstoffatomen, das ist der Grundbaustein. Und diese Kohlenstoffringe bilden ihrerseits mithilfe von Brücken aus Wasserstoff und Sauerstoff ein großes Gerüst. Das ist auch stabil, solange der Zucker trocken ist.
Das ändert sich aber wenn, wenn Feuchtigkeit – also Wassermoleküle – mit dem Zucker in Berührung kommen. Dann lösen sich diese Brücken im Zuckergerüst auf und die Zuckermoleküle lösen sich aus dem Gerüstverbund. An diesen einzelnen Zuckermolekülen hängen aber nach wie vor Wasserstoffatome, die nichts lieber tun, als sich wieder mit irgendwas zu verbinden. Das machen sie auch – und deshalb klebt feuchter Zucker an der Hand.