Redewendung

Woher kommt die Redewendung "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing"?

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Rolf-Bernhard Essig
Rolf-Bernhard Essig (Foto: IMAGO, SWR, imago/Lichtgut)

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Herrscher und deren Heldentaten preisen – gegen Geld

Wenn man sich in die Zeit zurückversetzt, in der es Minnesänger gab oder in die Zeit des bürgerlichen Oswald von Wolkenstein – die waren so etwas wie feile Federn. Die hatten selten eine feste Anstellung und mussten von Hof zu Hof ziehen. Dort hat man Lieder gesungen. Das waren nicht "Alle meine Entchen“, sondern sehr oft handelte es sich um richtige Gesänge, die einen Herrscher, einen Grafen, einen Fürsten priesen und Geschichten von seinen Heldentaten erzählten.

Der Sänger musste den Ruhm dieses Adligen in seinen Liedern verewigen und dafür bekam er dann etwas Geld, eine Unterkunft, eine Ehrengabe, vielleicht auch einen schönen Ring oder so etwas. Das hat sich übertragen, sodass man gesagt hat: Wes Brot ich ess ... – am Hofe eines Herzog von Württemberg zum Beispiel – dann sing ich lieber nichts Schlechtes über diesen, sondern etwas Positives. Denn würde ich den kritisieren, kriegte ich natürlich nichts zu essen.

Kleine Bäckerin beißt in Brot (Foto: IMAGO, via www.imago-images.de)
Ob sie sich das Brot durch Gesang verdient hat?

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