Religion

Woher kommt das Schweinefleischverbot?

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AUTOR/IN
Wolfgang Zwickel

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Erste Belege in Palästina aus der nachexilischen Zeit

Erste schriftliche Belege stammen aus der nachexilischen Zeit, also dem 5., 4. oder 3. Jahrhundert. Solche Verbote haben aber auch kulturgeschichtliche Wurzeln. So gibt es bei uns z. B. kein Verbot, Schlangenfleisch zu essen, und trotzdem isst niemand dieses Fleisch.

Durch die Archäologie können wir feststellen, dass es beim Schweinefleischverbot unterschiedliche Praktiken gab. Wir haben in fast allen Ortschaften Schweineknochen nachgewiesen. Interessant dabei: Im Philistergebiet – die Philister sind ja vom Mittelmeerraum her eingewandert – haben wir eine relativ hohe Prozentzahl an Schweineknochen, während wir in vielen Orten des Gebietes, das später Israel wurde, schon im 12. bzw. 11. Jahrhundert eine ganz geringe Anzahl an Schweineknochen haben; sie liegt bei etwa ein bis zwei Prozent.

Wurzel des Verbots: Schwein als Nahrungsmittelkonkurrent

Zum einen ging es einfach um den Geschmack. Dazu kommt aber sicher, dass das Schwein ein Nahrungsmittelkonkurrent für die Menschen ist. Es geht also nicht um Reinheit, sondern schlicht um Nahrungsmittelkonkurrenz. In einem Land, in dem man sich mühsam durch Ackerbau über Wasser halten muss, stellen Schweine eine große Gefahr dar, weil sie die Felder verwüsten könnten. Daher wollte man ganz bewusst möglichst wenige Schweine haben. Vor allem im Jordangraben gab es Wildschweine, die reichlich Schaden angerichtet haben. Der Wunsch, diese Gefahr einzudämmen, stellt wohl die historische Wurzel des Schweinefleischverbots dar.

Geschichte Was weiß man über den Verbleib der Bundeslade?

Die Bundeslade war ein mythischer Kultgegenstand, eine Truhe aus Akazienholz und Gold. Sie soll die Steintafeln mit den Zehn Geboten enthalten haben und symbolisierte den Bund Gottes mit dem Volk Israel. Von Wolfgang Zwickel

Archäologie Wurde Jericho tatsächlich durch Trompeten zum Einsturz gebracht, wie die Bibel sagt?

Jericho war in der Zeit, als die Landnahme stattgefunden hat, überhaupt nicht besiedelt. Es ist ein Ort, der um 1300 v. Chr. aufgegeben wurde und dann erst wieder ab 1100 neu besiedelt wurde. Von Wolfgang Zwickel

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Wolfgang Zwickel

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