Ernährung

Ist "Analogkäse" – also "Kunstkäse" – koscher?

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Gábor Paál
Gábor Paál (Foto: SWR, Oliver Reuther)

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Analogkäse: Mischung aus Milcheiweiß und pflanzlichen Fetten

Ja, denn "Analog-" oder "Kunstkäse“ ist nichts anderes als ein Käseersatz. Er kommt zum Beispiel bei der Herstellung von Pizzen zum Einsatz – deshalb gab es letztes Jahr auch Proteste von Verbraucherschützern, die gesagt haben: "Das ist eine Mogelpackung. Da wird etwas als Käse verkauft, was gar kein Käse ist."

Der "Kunstkäse" besteht in Wirklichkeit aus einer Mischung aus Milcheiweiß und vor allem pflanzlichen Fetten. Deshalb ist er auch koscher.

Nicht koscher: Verwendung von Kälberlab bei der Käseherstellung

Was nicht koscher ist, ist der traditionelle Hartkäse, wenn er mithilfe von Lab hergestellt wird. Lab ist eine Substanz aus dem Rindermagen, also etwas "Fleischliches". Und bei koscheren Speisen darf Milchiges mit Fleischigem nicht vermischt werden, weil es in der Thora heißt: "Du sollst das Böcklein nicht in der Milch seiner Mutter zubereiten". Das wurde dann von den späteren Gelehrten dahingehend verallgemeinert zu sagen: Milchiges und Fleischiges muss strikt getrennt sein. Wenn man bei der traditionellen Herstellung von Hartkäse Milch und Lab zusammenbringt, verletzt man dieses Gesetz.

Beim Analogkäse dagegen bringt man nur Milcheiweiß mit pflanzlichen Fetten zusammen – und das ist nach den jüdischen Speisegesetzen nicht verboten.

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