Hier finden Sie die neuesten Beiträge der Sendungen SWR2 am Morgen, SWR2 Journal am Mittag und SWR2 Kultur Aktuell.
Buchkritik Alka Saraogi – Entwurzelt
In ihrem jüngsten Roman „Entwurzelt“ erzählt Alka Saraogi eindringlich vom Schicksal der geflohenen Bevölkerungsgruppe der Marwari in Kalkutta.
Unkonventionelle Fotoausstellung Das Nichts ist bunt – Tiefgründige Licht- und Fotokunst von Laurenz Theinert im Museum Ritter
Der Stuttgarter Foto- und Lichtkünstler Laurenz Theinert überzeugt im Museum Ritter mit Arbeiten, die unsere Licht-Wahrnehmung herausfordern.
ARD Tatort „Tag der wandernden Seelen“ – Tatort in Berlins vietnamesischer Community
Der mit einem Messer erstochene Tote entpuppt sich als brutaler Folterknecht, seine Opfer stammen aus der vietnamesischen Community in Berlin. Es ist der zweite Fall von Susanne Bonard (Corinna Harfouch) und Robert Karow (Mark Waschke). Die LKA-Beamtin Pham Thi Mai bringt sie auf die Spur einer jungen Vietnamesin – ist sie die Frau, nach der sie suchen?
Serie in der ARD Mediathek „Die Zweiflers” – Großartige Dramedy-Serie über jüdische Familie in Frankfurt
Familienoberhaupt Symcha Zweifler will das Delikatessen-Geschäft der Familie verkaufen. Die Serie von David Hadda verbindet hochaktuelle Fragen mit Humor und jiddischer Kultur.
Jazz „Snap“ vom Mathei Florea New Grounds-Ensemble
Während bei uns der Musikunterricht in vielen Schulen zu einer Alibiveranstaltung verkümmert ist, wird er in Estland von Fachpersonal auf höchstem Level vermittelt. Nur so ist es zu verstehen, dass das kleine Land in allen Musiksparten sehr viele erfolgreiche Künstlerinnen und Künstler hervorbringt, wie etwa den Komponisten und Pianisten Mathei Florea.
Eigentlich wollte der Sohn einer Musikerfamilie ein klassischer Pianist werden. In einem privaten Institut kam er allerdings mit dem Jazz in Kontakt und ist ihm seither treu geblieben. Es folgte ein Studium am renommierten Jazz-Institut in seiner Wahlheimat Berlin und nun hat Mathei Florea beim Label „Hey!Jazz“ sein Debüt-Album „Snap“ herausgebracht, zusammen mit seinem Ensemble aus Streichern und Bläsern. Für unseren Jazzkritiker Georg Waßmuth ist das Album ein Debüt der Extraklasse. Es ist Musik im Hier und Heute, die einen sofort einnimmt. Unbedingt auflegen, unbedingt anhören!
Gespräch Gedenkstätten protestieren: Ärger um neue Erinnerungskultur
Noch ist der Entwurf des Kulturstaatsministeriums zur Vision einer neuen Deutschen Erinnerungskultur zwar nicht veröffentlicht, dennoch hat sich Claudia Roth damit aber schon den geballten Protest der Holocaust- und SED-Gedenkstätten eingehandelt. Die befürchten durch eine Vermengung mit anderen Themen, wie der Deutschen Kolonialgeschichte letztlich eine Verharmlosung und gar eine Bagatellisierung ihres Anliegens, sagt Dr. Elke Gryglewski, die Leiterin der Gedenkstätte Bergen-Belsen in SWR Kultur:
Differenzierung ist wichtig
"Durch diese [...] Aneinanderreihung von Themen, ohne sie in Beziehung zueinander zu setzen und ohne zu differenzieren, das ist ein Problem. Zum Beispiel : was sollen Orte der Erinnerung sein? Es ist ein großer Unterschied, ob ich von einem Tatort, einem Verbrechen vor Ort spreche oder ob ich von einem Ort spreche, wo es beispielsweise darum geht, die Geschichte der Einwanderung zu thematisieren".
Geld ist nicht entscheidend
Natürlich spiele auch das Geld eine Rolle, wenn künftig mehr Gedenkstätten aus einem Topf bezahlt werden. "Aber die Situation ist ja schon in den letzten Jahren so gewesen, dass wir alle als NS -und SED-Gedenkstätten uns bestimmte Mittel teilen . Aber das ist nicht die primäre Begründung, warum wir Einspruch gegen dieses Papier erhoben haben".
MigrantInnen in Erinnerungskultur mit einbinden
Ein neues Erinnerungskonzept sei auch schon wegen der vielen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland wichtig." Auch in den Gedenkstätten hat es lange gedauert, bis wir das wahrhaben wollten. Seit 2000 ist es ein großes Thema, und die Antworten sind vielfältig. Es hat vielfach auch mit einer Haltung zu tun, wahrzunehmen, dass Besucherinnen und Besucher zu uns kommen, die das, was sie bei uns sehen, vor dem Hintergrund ihrer eigenen Erfahrungen sehen und dass man darüber ins Gespräch kommt. Es gibt jetzt schon jede Menge Projekte, die genau dem Rechnung tragen"
Film Deutscher Filmpreis: Chancen, Vielfalt und ein bisschen Kunst
„Sterben“ von Matthias Glasner gilt als Favorit beim Deutschen Filmpreis. Das Drama um eine zerrüttete Familie mit Corinna Harfouch und Lars Eidinger geht mit neun und damit den meisten Nominierungen ins Rennen. In den sechs nominierten Produktionen der Kategorie „Bester Spielfilm“ zeigt sich Vielfalt: Die Schauspielerin Hanna Schygulla („Die Ehe der Maria Braun“) erhält den Ehrenpreis der Deutschen Filmakademie für ihre Verdienste um den deutschen Film. Jenseits der Verleihung zeigt sich der Deutsche Filmpreis auch als Forum, um über die Rahmenbedingungen der Filmförderung in Deutschland zu diskutieren.
Buchkritik Nicola Kuhn – Der chinesische Paravent. Wie der Kolonialismus in deutsche Wohnzimmer kam
Trommel, Massai-Schild, Nilpferdpeitsche: Die Journalistin Nicola Kuhn stellt Artefakte vor, die sich heute als koloniales Erbe der Urgroßeltern in deutschen Wohnzimmern befinden. Und fragt nach den angemessenen Formen des Umgangs mit diesen Relikten einer verdrängten Vergangenheit.
dtv, 368 Seiten, 25 Euro
978-3423284035
Vielseitige Kunst Erinnerung wird Form – Peter Jacobis Skulpturen, Reliefs und Fotografien in Schwäbisch Gmünd
Der Künstler Peter Jacobi ist Bildhauer, Fotograf und Pädagoge. Jahrzehntelang hat der gebürtige Siebenbürger an der Hochschule für Gestaltung in Pforzheim gelehrt. Einen guten Überblick über das Werk des vielseitigen Künstlers gibt es jetzt in einer Ausstellung in Schwäbisch Gmünd.
Gespräch Moby Dick – Pfalztheater Kaiserslautern inszeniert klimaneutral
Regisseur Robert Neumann hat mit Herman Melvilles Roman von 1851 über Kapitän Ahab und seine erbitterte Jagd auf den verhassten weißen Wal erstmals in Kaiserslautern eine „klimaneutrale“ Inszenierung auf die Bühne gebracht. “Die Bühnenbilder sind aus alten Segeln gemacht, die sonst weggeworfen worden wären. Und wenn das Stück abgespielt ist, werden alle Elemente weitergegeben an andere Kultureinrichtungen“, so Robert Neumann mit Beispielen. Auch das Publikum werde eingebunden mit Workshops und Podiumsdiskussionen rund um die Premiere am 4.Mai. “Moby Dick“ sei als Stück besonders geeignet. Denn mit dem Walfang habe man damals Oel für Lampen und Maschinen gewonnen: “So kann man den Bogen zu heute schlagen und sich fragen, ob unsere (Umwelt)probleme von heute ihren Ursprung haben in dieser Zeit“.
Gespräch Kurzfilmtage Oberhausen starten trotz Boykottaufrufen
Trotz Boykottaufrufs haben die 70. Kurzfilmtage Oberhausen begonnen. Filmtage-Leiter Gass spricht über seinen Solidaritätsaufruf mit Israel nach dem Terrorangriff der Hamas im vergangenen Oktober.
Nach dem Tod des US-amerikanischen Schriftstellers Denis Scheck zu Paul Auster: Der Tod spielt eine große Rolle in seinem Werk
Für den Literaturkritiker Denis Scheck war der kürzlich verstorbene Paul Auster einer der ganz großen Autoren. Der Tode spiele eine große Rolle in seinem Werk.
Buchkritik Anna Enquist – Die Seilspringerin
Das richtige Leben zu leben, ist eine Kunst – und die Kunst mit dem Leben zu vereinbaren, eine zuweilen verstörende Aufgabe. Die niederländische Komponistin Alice Augustus wird bedrängt von ihren Erinnerungen und widerstreitenden Sehnsüchten. Davon weiß sie in Anna Enquists neuem Roman „Die Seiltänzerin“ ein Lied zu singen.
Aus dem Niederländischen von Hanni Ehlers
Luchterhand Verlag. 304 Seiten, 24 Euro
978-3630877228
Gespräch Bianka Hadler und Sonja Voß-Scharfenberg und ihr Buch vom Altsein
Bianka Hadler und Sonja Voß-Scharfenberg haben gemeinsam ein Buch über das Altern geschrieben. Wenn sie daraus in Buchhandlungen lesen, sind die Räume rappelvoll. Alter, Pflege, Abhängigkeit von anderen- das scheint viele Menschen zu beschäftigen.
Neckarinsel Stuttgart Leben am Fluss – Verein Neckarinsel für Staatspreis Baukultur BW 2024 nominiert
Ein Verein belebt mit Aktionen die kleine Neckarinsel an einer Schleuse mitten in Stuttgart. Mit Inselführungen, Paddelaktionen und Diskussionsrunden bespielt das ehrenamtliche Team die Insel – und macht sie zu einer grünen Oase mitten in der Stadt. Für dieses beispielhafte zivilgesellschaftliche Engagement ist der Verein Neckarinsel für den Staatspreis Baukultur des Landes Baden-Württemberg nominiert.
Gedenken an Freiburger Liedermacher Walter-Mossmann-Preis für Sookee und Sophie Sumburane: Menschen, die gegen Unrecht widersprechen
„Es ist wichtig, das Erbe von Walter Mossmann zu pflegen und sein Engagement für Gerechtigkeit fortzuführen,“ sagt der Regisseur Didi Danquart über den Freiburger Liedermacher.
Gespräch Rentensystem ist ungerecht – Arbeits- und Rentensystem in Deutschland zu unflexibel
In der Diskussion um das Rentenalter sollte bedacht werden, dass viele Potentiale nicht genutzt werden, weil Menschen in Rente gehen, obwohl sie noch arbeiten möchten, meint der leitende Redakteur für Wirtschaftspolitik der Süddeutschen Zeitung Alexander Hagelüken.
360 Grad-Ausstellung Eintauchen in ein Meisterwerk: Leonardo da Vincis „Das letzte Abendmahl“ in einer immersiven Ausstellung in Stuttgart
„Das letzte Abendmahl“ von Leonardo da Vinci ist der Öffentlichkeit kaum zugänglich. In einer immersiven 360-Grad-Ausstellung kann man das berühmte Wandgemälde im Detail studieren.
Buchkritik Marina Münkler – Anbruch der Neuen Zeit – Das dramatische 16. Jahrhundert
Am 1. Januar des Jahres 1500 brach eines der dramatischsten Jahrhunderte der Menschheitsgeschichte an. Marina Münkler spürt in ihrem Epochenporträt des 16. Jahrhunderts den grundstürzenden Umwälzungen der Zeit nach.
SWR Kultur am Morgen, Mittag und Abend – Kultur aktuell
In den aktuellen Kulturmagazinen SWR Kultur am Morgen, Mittag und Abend widmen wir uns täglich den Nachrichten der Kultur-Welt, mit Hintergründen, Gesprächen, Kritiken und Tipps. Damit Sie nichts Wichtiges mehr verpassen! Auch in der ARD Audiothek.