Diskussion über vier Bücher

SWR Bestenliste Juli/August

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Carsten Otte

Aus der Jury diskutieren die Literaturkritiker*innen Shirin Sojitrawalla, Christoph Schröder und Hubert Winkels mit Carsten Otte über ausgewählte Bücher der Juli/August-Bestenliste.

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Der Auftakt der Diskussion zu vier Büchern der SWR Bestenliste im Juli und August verlief äußerst kontrovers: Auf dem Programm stand das vielgelobte Debüt des in den Schweiz geborenen Schriftstellers Ralph Tharayil, dessen Eltern aus Indien kommen. „Nimm die Alpen weg“ heißt der Roman, der von Bestenliste-Jurorin Shirin Sojitrawalla gelobt wurde, weil der Autor für die in wenigen Zeilen ausgeführten Szenen einer migrantische Familiengeschichte eine ambitionierte Form gefunden habe. Jury-Kollege Christoph Schröder kritisierte den Minimalstil, weil er vor allem „schräge Bilder“ und ein Pathos der „Kargheit“ liefere. Juror Hubert Winkels mochte zwar den ästhetischen Versuch anerkennen, gegen sprachliche Regeln zu verstoßen, war aber von dem ästhetischen Verfahren auch nicht überzeugt, weil es unterm Strich nicht ergiebig sei. Er habe in Interviews des jungen Schriftstellers mehr über dessen Denkräume erfahren.

Unter der Leitung von SWR-Literaturredakteur Carsten Otte besprach die Runde in der Kakadu-Bar des Mainzer Staatstheaters außerdem: Tonio Schachingers Internatsroman „Echtzeitalter“, Esther Kinskys Abgesang aufs Kino mit dem Titel „Weiter Sehen“ und Julia Schochs autofiktionalen Text „Das Liebespaar des Jahrhunderts“, der auf Platz 1 unserer Sommer-Bestenliste steht.

Aus den vorgestellten Büchern lasen Kruna Savić und Klaus Köhler.

Über diese Bücher wurde diskutiert

Platz 1 (72 Punkte) Julia Schoch: Das Liebespaar des Jahrhunderts. Biographie einer Frau.

Der zweite Teil der Trilogie „Biographie einer Frau“. Am Anfang drei Wörter: „Ich verlasse Dich“. Julia Schoch rekonstruiert mit psychologischer Präzision eine Liebe über Jahrzehnte hinweg in all ihren Stadien.

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