Unsere Reporterinnen und Reporter besuchen Künstler, Schriftstellerinnen und Musiker daheim oder am Arbeitsplatz.
Wir besuchen Menschen aus dem Südwesten, die im Kulturbereich Herausragendes leisten, bedeutende Köpfe aus Literatur, Musik, Theater, Bildender Kunst und Wissenschaft. Aber auch Führungspersönlichkeiten, die wichtige Institutionen wie Theater oder Museen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz leiten. Unsere Reporterinnen und Reporter besuchen sie zu Hause oder an ihrem Arbeitsplatz.
Hausbesuch Mitreißender osteuropäischer Folk – der Geiger Sebastian Mare aus Stuttgart
Foaie Verde heißt die Band des Geigers Sebastian Mare, mit der er seit 10 Jahren Musik mit osteuropäischem Einschlag spielt. Zwischen Folk, Jazz und traditionellen Weisen der Roma. Von Anfang an begeisterte die Formation das Publikum. Foaie Verde ist ein Herzensprojekt, mit dem Sebastian Mare die Musik der Lăutari, der rumänischen Roma vor dem Vergessen bewahren möchte.
Hausbesuch Dialog der Formen und Farben – der Bildhauer Reiner Mährlein aus Kaiserslautern
Verrosteter Stahl, verwitterter Stein, bedrucktes Papier – das sind die Materialen aus denen Reiner Mährlein seine oft überlebensgroßen Plastiken erschafft. Der 64-jährige Künstler ist eigentlich ein Stadtmensch, dennoch lebt er in einem kleinen Dorf in der Nordpfalz. Sandra Biegger hat ihn dort besucht und ihm bei der Arbeit über die Schulter geschaut.
Hausbesuch Kabarett und Kindersegen – Die vielen Talente der rheinhessischen Kleinkünstlerin Katalyn Hühnerfeld
Katalyn Hühnerfeld ist von der Muse geküsst: Sie singt, schauspielert, jongliert, schreibt kabarettistische Texte, spielt Ukulele, zaubert, macht Pantomime und malt. All das kommt in ihren Shows zum Einsatz. Die sind sehr unterhaltsam, drehen sich aber im Kern immer um ernste Themen. Im neuesten Programm „Menschen muss man mögen“ geht es um künstliche Intelligenz. Parallel zur Karriere auf Deutschlands Kleinkunstbühnen ist Katalyn Hühnerfeld Mutter von vier Söhnen.
Hausbesuch „Liebe die Worte, sie enthalten die Welt“ - Die Schriftstellerin Madeleine Giese
Seit fünfzehn Jahren schreibt Madeleine Giese regelmäßig Hörspielkrimis, so auch für den ARD-Radio Tatort. Aber nicht nur das. Unlängst hat sie sich mit den Themen Tod und Sterben im Bühnenstück „Die apokalyptischen Reiter beschäftigt“ – und im Podcast „Nebel heißt Leben rückwärts“ arbeitet sie sich am alltäglichen Wahnsinn ab, von Gendern über Klimawandel bis hin zu Generationenkonflikten. Ob Bücher, Hörspiele, Bühnenstücke oder auch Krimis - alles entsteht in einem kleinen Häuschen in Kaiserslautern, das sie liebevoll „Hexenhäuschen“ nennt.
Hausbesuch Ein Kloster auf der Suche nach einer neuen Zukunft - zu Besuch bei Bruder Stephan in Himmerod
Die Klostergemeinschaft in Himmerod ist aufgelöst, ein letzter Mönch aber ist geblieben: Bruder Stephan. Mit 90 Jahren ist er noch voll aktiv, hält Gottesdienste und kümmert sich um die Besucher des alten Zisterzienserklosters. Er nennt es göttliche Pflicht und sieht im Niedergang eine Chance auf etwas Neues.
Hausbesuch Putzen wird politisch – Die Designprofessorin Isabel Naegele von der Hochschule Mainz
Was erzählt uns ein Putzschwamm? Darüber macht sich die Design-Professorin Isabel Naegele Gedanken – sie sammelt die bunten Utensilien, die sie selbst schon mal als „verführerisch wie bunte Drops“ bezeichnet. Doch darin liegt auch etwas Tückisches – bald nach Gebrauch sehen sie alles andere als schön aus. Die studierte Ärztin und Designerin hat Hunderte von ihnen gesammelt, fotografiert und katalogisiert, nach Ländern, Funktion und Historie betrachtet.
Isabel Naegele findet, dass sie vor allem gemacht sind, um Frauen zu „becircen“. Und das Putzen an sich liege überhaupt noch überwiegend in Frauenhand, seit Corona mehr denn je. Denn im Home-Office verschwänden die Frauen oft zwischen Wäschebergen und Putzeimern, seien noch weniger sichtbar als vorher. Das möchte Isabel Naegele ändern, für mehr Sichtbarkeit von Frauen vor allem im Wissenschaftsbetrieb sorgen. Ihr neuestes Forschungsprojekt, das sie gemeinsam mit anderen Wissenschaftlerinnen weltweit angeht, heißt deswegen „unseen“ – ungesehen. Es kümmert sich um Design-Errungenschaften von Frauen seit dem 19. Jahrhundert, die bis heute ohne Namen sind.
Bühne Spitze Zunge, großes Herz – die Kaiserslauterer Kabarettgruppe „Die Untiere“
Ein Untier, das ist laut Duden ein hässliches, böses, wildes und gefährliches Tier – dem man meist in Sagen begegnet. Oder aber auf den Bühnen in und um Kaiserslautern. Die Untiere sind das bekannteste Kabarettensemble der Stadt. Vor fünfzehn Jahren haben Marina Tamassy und ihr Mann Wolfgang Marschall es gegründet. In Ihren Shows nehmen sie Kommunal-, Bundes- und Weltpolitik gleichermaßen aufs Korn. Mit geschliffenen Texten und Musik. Sandra Biegger hat Marina Tamassy und Wolfgang Marschall zu Hause in Kaiserslautern besucht und zwei Künstler erlebt, die privat so gar nicht wild, böse und gefährlich sind.
Hausbesuch Mit Leidenschaft und Strategie – die Karlsruher Sängerin Sarah Lipfert
Als „Vocal-Coach“ hat sich die Musikerin Sarah Lipfert einen Namen gemacht. Sie trainiert Kandidatinnen und Kandidaten der TV-Casting-Show „The Masked Singer“, sie hat einen Lehrauftrag für Jazz- und Popgesang an der Hochschule für Musik in Stuttgart und steht selbst auf der Bühne oder unterrichtet im Hinterhaus einer alten Bäckerei in Karlsruhe alle Menschen, die Lust aufs Singen haben. Ihre große Musikleidenschaft hat Sarah Lipfert mit einer gezielten Karrierestrategie verbunden.
Hausbesuch Massenware oder Rarität? Gutenberg-Museum in Mainz bietet Bücher-Sprechstunde an
Sie schlummern auf Dachböden, in Umzugskartons und Regalen: alte Bücher und Drucke. Oft werden sie innerhalb der Familie weitergereicht und niemand weiß, woher sie genau stammen und ob sie wirklich wertvoll sind. Das Mainzer Gutenberg-Museum bietet eine kostenlose Sprechstunde an, in der man mehr über seine alten „Schätze“ erfahren kann. Zwei Kuratorinnen und eine Restauratorin geben Auskunft über die mitgebrachten Objekte.
Hausbesuch Mit Schwung in die Saalfastnacht - die Mainzer Showtanzgruppe „Fantasy“
Das gemischte Ensemble zeigt phantasievolle Choreographien, die das Publikum durch anspruchsvolle Formationen und Akrobatik begeistern. Bei Showtanz-Turnieren haben die Mitglieder von „Fantasy“ viele Preise abgeräumt und aus der Mainzer Fastnacht ist die Showtanzgruppe seit vielen Jahren nicht mehr wegzudenken
Hausbesuch Christoph Dammann - passionierter Kulturvermittler in Kaiserslautern
Lissabon, Berlin, Köln, Johannesburg – das sind nur einige Städte, in denen der umtriebige Kulturmanager Christoph Dammann bereits gelebt oder gearbeitet hat. Seit fast zehn Jahren ist Kaiserslautern seine Heimat. Der gebürtige Lübecker leitet das dortige Kulturamt mit großem Engagement und hat schon viel kulturelle Prominenz in die pfälzische Stadt geholt - zum Beispiel Volker Schlöndorff, Elke Heidenreich und Daniel Hope.
Hausbesuch Gegen die Beklemmung – Robert Ogman macht jüdisches Leben im Südwesten sichtbar
Robert Ogman möchte jüdisches Leben in Deutschland heute zu etwas Normalem machen – durch seine Arbeit für die Kulturregion Stuttgart, bei Schulbesuchen, aber auch, wenn er sein Fahrrad aus der Werkstatt holt.
Hausbesuch Alles nur Schrott? Nicht für den Künstler Jesco von Puttkamer
Der Künstler Jesco von Puttkamer aus Ingelheim hat bereits lange vor dem Aufkommen der Begriffe „Nachhaltigkeit“ und „Upcycling“ genau das gemacht: er hat schräge Metallskulpturen aus Schrott geschaffen. Zudem hält er wenig vom Hype um dicke Autos und betreibt nach eigener Aussage „Germanys smallest Autofabrik“.
Hausbesuch Der auf dem Schlagzeug singt: Bill Elgart, Jazzdrummer aus Ulm
Der in den USA geborene Jazzdrummer Bill Elgart ist international unterwegs, hat eine Professur in Würzburg und spielte und spielt mit legendären Namen des Jazz - Carla Bley zum Beispiel, Kenny Wheeler, Karl Berger, um nur einige zu nennen. Klingt sehr nach hippem Künstlerleben in einer Jazzmetropole. Bill Elgart indessen lebt seit Jahrzehnten in Ulm. Dort hat er auch seinen 80. Geburtstag musikalisch gefeiert. Im Hausbesuch erzählt der Ausnahmedrummer, warum er so gerne in Ulm lebt und wie man ein Schlagzeug zum Singen bringt.
Hausbesuch Werke von meditativer Ruhe - Bildhauerin und Malerin Madeleine Dietz aus Landau
Metall und getrocknete Erde sind das bevorzugte Material von Madeleine Dietz, eine der renommiertesten Künstlerinnen Deutschlands. Mit Stahl und Erde verarbeitet sie die großen Themen des Menschseins: Leben und Tod, Verletzung, Trauer und Heilung. Sie hat früh mit persönlichen Verlusten umgehen müssen und das in ihrer Kunst verarbeitet. Bekannt wurde die Madeleine Dietz mit ihren oft riesigen Skulpturen: Tresore, Schreine, Würfel und Kuben aus rohem Stahl und getrockneter, ockerfarbener Erde. Diese stammt aus ihrem Garten in Landau. Mittlerweile greift die 70-Jährige immer häufiger zum Pinsel. Für ihre Bilder und nutzt sie - wie sollte es anders sein - selbst hergestellte Farbe aus pfälzischer Erde.