Robin Hood
Der Weltenentdecker
Ronja Räubertochter
Die Schöne und das Biest
Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse
Großvatersessel
Robin Hood – Einmal klassisch, einmal im neuen Gewand
Robin Hood, der mit seinen Freunden im Sherwood Forest haust, die Reichen bestiehlt, den Armen gibt und den fiesen Sheriff in den Wahnsinn treibt – die Sage um den sympathischen Räuber ist sehr beliebt und verträgt immer wieder eine Neufassung.
Für das Theater Ulm hat die Leiterin des Jungen Theaters Charlotte Van Kerckhofen die Geschichte vom Kampf zwischen Gut und Böse neu erzählt.
Im Pfalztheater Kaiserslautern steht mit „Robin Hood – Die Rückkehr“ von Stephan Beer und Georg Burger eine moderne Fortsetzung auf dem Spielplan: Rund 700 Jahre nach Robins Abenteuern ist Sherwood Forest von Abholzung bedroht. Der Kampf um den Wald geht weiter, wenn auch auf andere Art.
Auf ins Unbekannte – Der Weltenentdecker
Die Mainzer Kammerspiele präsentieren immer ein hausgemachtes Weihnachtsmärchen: Diesmal macht sich Dr. Dr. Dr. von Dingsda auf die Suche nach seiner Weltenkarte, die ihm bei einer seiner vielen Reisen verloren gegangen ist. Dafür muss er in der Zeit zurückreisen und trifft auf viele merkwürdige, aber meist freundliche Wesen.
Ein phantasieanregendes Stück von Claudia Wehner mit liebevoll gebauten Kulissen und eigens komponierter Musik von Thilo Zetzmann.
„Der Weltentdecker“: Kritik von Sara Maleš
Ronja Räubertochter – Von der Roman- zur Bühnenheldin
Astrid Lindgrens Roman von 1981 ist eigentlich ein Kinderbuchklassiker, firmiert aber schon seit einigen Jahren als Weihnachtstheatermärchen. Die Geschichte des furchtlosen Mädchens, das es mit Wilddruden und Graugnomen aufnimmt und es schafft, zwei verfeindete Räuberbanden zusammenzuführen, begeistert das Publikum immer wieder.
Die Inszenierung am Theater Koblenz wird geprägt von den bunten, fantasievollen Kostümen von Christian Binz.
Am Schauspiel Stuttgart versetzt das Bühnenbild von Prisca Baumann Ronja in eine bunte Burg, die an Minecraft erinnert, die Geschichte bleibt im Gegensatz zum Bühnenbild klassisch und dicht an der Vorlage.
Die Schöne und das Biest – Blumendiebstahl mit Folgen
Ein Vater findet nach einem Unfall auf einem Schloss Zuflucht, hält sich aber nicht an das Gebot, bloß nichts anzufassen. Er pflückt eine Rose für seine Tochter Belle. Daraufhin erscheint der grausige Schlossherr, halb Mensch, halb Tier, und fordert, dass die Tochter fortan bei ihm leben müsse, „freiwillig“. Um sein Leben zu retten, lässt sich der Vater auf den Handel ein – und wie es weitergeht wissen alle, seitdem Walt Disney das Märchen gleich zweimal verfilmt hat: Als Trick- und als Realfilm.
Das macht es gerade reizvoll, „Die Schöne und das Biest“ neu auf die Bühne zu bringen, denn vor allem mit Belle, der schönen Tochter, lässt sich eine interessante Emanzipationsgeschichte erzählen. Zu sehen ist das Stück in verschiedenen Fassungen am Theater Freiburg und am Staatstheater Mainz.
Auf Bestellung – Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse
Lieferungen, die man nicht bestellt hat, machen Ärger – diese nicht: Berti Bartolotti bekommt mit Konrad das perfekte Kind geliefert, das immerzu brav und ordentlich ist. Kurzum: Er ist in allem so ziemlich das Gegenteil von ihr. Deswegen soll sie Konrad auch wieder abgeben, doch da hat sie ihn schon ins Herz geschlossen. Da hilft nur eins: Konrad das Bravsein austreiben.
Schon in den 70er-Jahren wandte sich die Autorin Christine Nöstlinger mit ihrem Buch gegen die Angepasstheit und obwohl an Weihnachten alle schön brav sein sollen, wird die bunte Anarchie dieser Inszenierung in Konstanz für gute Unterhaltung sorgen.
Großvatersessel – Die Lücke, die einer hinterlässt
Ein Weihnachtsmärchen der anderen Art ist in der TUFA Trier zu sehen: Helena spielt jeden Tag mit ihrem Großvater, der immer in seinem Sessel sitzt. Doch plötzlich ist der Großvatersessel leer. Die Eltern erklären nichts, aber schenken Helena einen Hamster, den sie sonst nie haben durfte.
Gemeinsam mit seinem neuen Gefährten macht sich das Kind auf die Suche und findet viel, was bleibt, auch wenn ein Mensch fort ist. Die Geschichte der norwegischen Autorin Marta Huglen Revheim wurde von Ulrike Kort übersetzt und ist zum ersten Mal in deutscher Sprache zu sehen.