Viele Buchungen für die Sommerferien

Für Camper werden die Plätze in Rheinland-Pfalz knapp

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Martin Heuser
Martin Heuser ist Redakteur bei SWR Aktuell in Rheinland-Pfalz (Foto: SWR)

Ostern, Pfingsten und Fronleichnam waren die Campingplätze in Rheinland-Pfalz gut gefüllt. Wer für die Sommerferien einen Platz für Camper oder Zelt buchen will, muss sich sputen.

"Wir hatten einen deutlich besseren Start ins Jahr als 2021", resümiert Sören Neuberger, Eigentümer des Camping Park Weiherhof in Seck im Westerwaldkreis. Schon an Ostern war der Platz wie in Vor-Corona-Zeiten zu 80 Prozent belegt, an Fronleichnam mit seiner Hitzewelle war der Weiherhof ausgebucht "und wir hätten noch dreimal so viele Plätze vermieten können", so Neuberger.

Und auch während der am 25. Juli beginnenden Sommerferien in Rheinland-Pfalz und Hessen dürfte der Platz in dem Naturschutzgebiet am Secker See wieder ausgebucht sein. Bislang lägen schon Reservierungen für etwa 80 Prozent der 150 Kurzzeitcamper-Plätze vor. Und das, obwohl gerade diese Gruppe nicht lange im Voraus reservieren würde. "Da wird geschaut, wie sich das Wetter entwickelt und dann wird gebucht", sagt Neuberger im Gespräch mit SWR Aktuell.

Hoffen auf sonnige Sommerferien

Anders als im verregneten Corona-Jahr 2021 sorgte das Wetter im Frühjahr und Frühsommer bei den Campingplatzbetreibern in Rheinland-Pfalz für gute Laune. "Wenn das Wetter weiter so bleibt, wird es ein gutes Jahr", sagt die Rezeptionsleiterin vom Campingplatz Clausensee in Waldfischbach-Burgalben (Südwestpfalz), Laura Liesche. Auch hier war über das hochsommerliche Fronleichnams-Wochenende jeder Platz belegt.

Etwa die Hälfte der verfügbaren 150 Plätze für Wohnwagen und Campingmobile sei für die Sommerferien bereits gebucht, erläutert Liesche. Hinzu komme noch die Wiese für die Camper mit Zelt. Anders als an der Mosel, wo der anhaltende Boom der Wohnmobile deutlich sichtbar ist, gebe es am Clausensee noch viele Urlauber mit Zelt, so Liesche im Gespräch mit SWR Aktuell.

"Der Zelturlauber ist nicht weg."

Die Niederländer kommen zurück

Die positive Stimmung hat auch ihren Grund darin, dass in diesem Sommer wohl wieder die Nachbarn aus Holland in großer Zahl in Eifel, Westerwald und Pfälzer Wald zurückkehren. Gerade viele Niederländer hätten noch große Hauszelte, weil ihnen daheim der Parkplatz für große Wohnmobile fehle, so der Vorstandsvorsitzende des Verbands der Campingwirtschaft Rheinland-Pfalz/Saarland, Timo Koch. "Der Zelturlauber ist nicht weg", stellt er im SWR-Gespräch fest.

Außerdem würden die langen Lieferzeiten für Wohnmobile den Trend gerade etwas abschwächen, meint Koch. Statt der vor Corona üblichen sechs Monate beträgt die Lieferzeit je nach Hersteller und Modell derzeit bis zu 12 Monate.

Noch etliche freie Plätze bietet der Zeltplatz Büttelwoog im Dahner Felsenland an. "Wir arbeiten bewusst mit Touristen und Durchreisenden, deshalb haben wir immer viele schöne Plätze in der Rückhand", sagt Seniorchef Jürgen Lejeune. Neben den 200 Stellplätzen verfügt das Familienunternehmen deshalb nur über 73 Plätze für Dauercamper. Das Konzept funktioniert offenbar: Die Geschäfte seien auch im vergangenen Jahr gut gelaufen, als die Zeltplätze wegen der Pandemie erst am 18. Mai öffnen durften, sagt Lejeune gegenüber SWR Aktuell. "Wir haben keinen Grund zu klagen."

Situation an der Mosel

Noch radikaler sind Sabine und Reimund Ehmke vom Mosel Camping Bernkastel vorgegangen: Als sie den Platz im vergangenen Jahr übernahmen und gründlich modernisierten, haben sie allen Dauercampern gekündigt. "Dadurch haben wir nochmal 50 Plätze dazugewonnen und haben in den Sommerferien noch freie Kapazitäten", versichert Sabine Ehmke. Ihr Platz liegt direkt am Moselradweg und wird deshalb viel von Radtouristen aufgesucht, die in der Regel nur ein oder zwei Nächte bleiben.

Überhaupt verfügt die Moselregion über besonders viele Campingplätze und es wird in den nächsten Monaten mit vielen Gästen gerechnet.

Branche ist positiv gestimmt

"Urlaub in Deutschland liegt auch nach Corona noch voll im Trend", blickt Ehmke optimistisch auf die kommenden Monate. Wegen des späten Ferienbeginns sind die Buchungszahlen im Juli zwar derzeit überall noch etwas verhalten. Das wird sich von der Pfalz über die Mosel bis zum Westerwald aber ändern, da sind sich alle befragten Betreiber einig. "Wir sind schon ziemlich gut durch die Pandemie gekommen und schauen sehr optimistisch ins laufenden Jahr", fasst es der Westerwälder Sören Neuberger zusammen. Einzig ein völlig verregneter Juli und August kann den Campingplatzbetreibern jetzt noch die Saison vermiesen.

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