Plastik-Oktopus als Hochschulprojekt

Interaktiver Fastnachtswagen für den Mainzer Rosenmontagszug

Stand

Von Autor/in Rabea Amri, Vanessa Siemers

Ein Team der Hochschule Mainz will am Rosenmontag die Pfandflaschen der Zuschauer einsammeln. So wollen die Studierenden auf die Verschmutzung der Meere mit Plastik aufmerksam machen.

Es ist bereits der zweite interaktive Fastnachtswagen, den die Studierenden zusammen mit ihren Lehrenden entwickelt haben. In diesem Jahr steht er unter dem Motto "Meerwert – Helau". Obendrauf prangt ein riesiger Oktopus aus recyceltem Plastik. Derzeit sind drei von acht Tentakeln fertig, die restlichen müssen von den Studierenden noch hergestellt werden.

Pfandflaschen sammeln an Rosenmontag

Wenn der Riesen-Oktopus an den Zuschauern am Straßenrand vorbeifährt, können die ihre Plastikflaschen bei dem Team der Hochschule abgeben. Studierende laufen mit Fischernetzen neben dem Wagen her und sammeln die Flaschen ein. Jede Pfandflasche, die von den Feiernden im Laufe des Umzugs abgegeben wird, wird mitgezählt.

Über große LED-Bildschirme können die Zuschauerinnen und Zuschauer am Straßenrand dann mitverfolgen, wie viele Flaschen schon zusammengekommen sind. An einem Tag wie Rosenmontag dürften das nicht gerade wenige werden.

So soll der neue Fastnachtswagen der Hochschule Mainz für den Rosenmontagszug 2025 aussehen.
So soll der neue Fastnachtswagen der Hochschule Mainz für den Rosenmontagszug 2025 aussehen.

Riesen-Oktopus soll auf Umweltprobleme aufmerksam machen

Mit ihrem besonderen Fastnachtswagen wollen die Studierenden das Thema Umweltverschmutzung in den Mittelpunkt stellen. "Die Verschmutzung der Meere durch Plastikmüll ist eines der drängendsten Umweltprobleme unserer Zeit", so die Organisatoren des Projekt-Teams.

Studierende der Hochschule fahren auf einem Tandem mit 13 Sitzen, hintendran hängt der neue Fastnachtswagen.
Auf dem Hof der Hochschule probiert das Team "Meerwert Helau" das lange Tandem mit dem Fastnachtswagen aus.

Deswegen sollen die Einnahmen aus den gesammelten Pfandflaschen auch an eine Organisation gespendet werden, die aus Meeren, Seen und Flüssen Müll angelt.

Plastik-Spendenaktion im Vorfeld

Um schon beim Bau des Fastnachtswagens die Umwelt zu schonen, verwenden die Studierenden dafür vor allem Material, das bereits entsorgt wurde. Ein Unternehmen hat große Mengen Plastikabfälle gespendet. Außerdem sind alle Studentinnen und Studenten der Hochschule aufgerufen, ihren farbigen Plastikmüll in mehrere Tonnen auf dem Hof der Hochschule zu werfen. Das Team von "Meerwert Helau" nahm außerdem bei der Reinigungsaktion Rhine Clean Up teil und sammelte auch da Plastik für ihr Projekt.

Für den Bau des Fastnachtswagens verwenden die Studierenden vor allem Material, das schon einmal entsorgt wurde.
Für den Bau des Fastnachtswagens verwenden die Studierenden vor allem Material, das schon einmal entsorgt wurde.

Fastnachtswagen ohne Konfetti und Bonbons

Umweltschonend soll es auch beim Rosenmontagszug selbst zugehen: Der nachhaltige Fastnachtswagen wird nicht von einem LKW, sondern durch reine Muskelkraft bewegt. Ein langes Tandem, auf dem 13 Menschen Platz haben, wird vor den Wagen mit dem Riesen-Oktopus gespannt. Auch auf das Werfen von Konfetti und Bonbons will das Projekt-Team aus Umweltschutzgründen verzichten.

Kostüme sind aus Recycling-Material

Ein weiterer Punkt, bei dem die Studierenden die Umwelt schonen wollen: ihre Kostüme. Alle werden sich als Plastikfischer verkleiden. Und auch diese Verkleidungen fertigen sie vollständig aus recyceltem Material an. "Damit wollen wir zeigen, dass aus Müll noch etwas Einzigartiges entstehen kann", sagt Naomi Neumann, die Projektleiterin des Meerwert Helau-Teams.

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Mittlerweile steht auch die Wagennummer fest: Das Team der Hochschule Mainz ist an Position 108 im Mainzer Rosenmontagszug. Professor Bernhard Ostheimer ist damit zufrieden: "Wir sind nicht ganz Anfang des Zugs, also besteht für die Zuschauer die Möglichkeit, mit einer vollen Plastikflasche zum Zug zu kommen und sie bis zur Zugnummer 108 leerzutrinken."

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