Punkt zwölf Uhr am Dienstag: Der Speyerer Dom zeichnet sich erhaben und scharf vom knallblauen Himmel ab. Als die Glocken zu Ehren des verstorbenen Papst Franziskus läuten, halten alle inne – Dombesucher, Touristen mit ihrem Eis in der Hand und die Jugendlichen des Domchors aus Speyer.
Schock über den Tod von Papst Franziskus
Einer von ihnen ist Gustav Berg. Er ist noch sichtlich mitgenommen von der Todesnachricht aus Rom: "Es war für mich ein sehr großer Schock, weil es doch sehr schnell ging", sagt der Jugendliche. Es sei ja bekannt gewesen, dass der Papst krank war. "Aber dass er nun ein Jahr nach unserem Besuch in Rom gestorben ist, das hat mich jetzt doch geschockt:" Gustav ist sichtlich gerührt.

Auch Julika und Ella waren mit dem Domchor im Mai 2024 in Rom – sie hatten mehrere Auftritte in katholischen Kirchen und waren bei der Audienz des Papstes auf dem Petersplatz dabei. Beide hat es traurig gemacht, dass es Papst Franziskus in den vergangenen Monaten so schlecht ging. Daher fanden sie seinen Tod am höchsten Fest der Katholiken – an Ostern - auch ein wenig tröstlich.
"Im Nachhinein fand ich es auch beruhigend und schön, weil es an Ostermontag war. Das hat einfach eine große Bedeutung mit Ostern und der Auferstehung", meint Julika. "Man wusste ja, dass es ihm gesundheitlich nicht mehr so gut ging. Insofern ist es gut, dass diese Krankheit jetzt für ihn überwunden ist", sagt Ella.
Sie waren hautnah dran am Papst - und dafür sind sie dankbar
Dass sie Papst Franziskus noch einmal hautnah erleben durften, begreifen die Jugendlichen vom Domchor in Speyer als großes Geschenk und Erlebnis, das sie nie im Leben vergessen werden. Der Papst habe jedem die Hand geschüttelt, Autogramme gegeben und sogar Selfies mit den Kids gemacht. "Man hat richtig gespürt, dass er jeden einzelnen von uns wertschätzt", erzählt auch Ludwig Berg immer noch berührt.
Kinder und Jugendliche in Rom Domchor Speyer: Selfie mit dem Papst
Kinder und Jugendliche des Speyerer Domchors haben bei einem Besuch in Rom Selfies mit dem Papst gemacht. Zuvor sangen sie auf dem Petersplatz.
Aber natürlich schauen die Jugendlichen auch mit Spannung nach Rom, wer in Zukunft Oberhaupt der Katholischen Kirche werden wird. "Man macht sich auch ein bisschen Sorgen bei der Frage, wer wird der nächste Papst?", sagt Tristan. "Es stellt sich die Frage, werden wir mit der Kirche weitergehen oder fallen wir womöglich zurück in die 50er Jahre?"