Eine Wohnanlage in Oppenheim mit rötlicher Fassade und Balkons  (Foto: SWR, Jürgen Wolff)

Einzug im April

Bezahlbare Wohnungen statt Möbelhaus in Oppenheim

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Jürgen Wolff

Auf dem so genannten Gradinger-Gelände in Oppenheim ist ein ungewöhnliches Projekt entstanden: Zwei Wohnblocks ausschließlich mit Sozialwohnungen. Das Areal eines früheren Möbelhauses hat eine bewegte Geschichte hinter sich.

Nun gibt es an der Stelle 42 Wohnungen, mit einer Gesamtfläche von fast 3.000 Quadratmetern. Sie sind unterschiedlich groß. Sowohl Einzelmieter, als auch mehrköpfige Familien sollen darin künftig leben.

Noch sind dort Bauarbeiter zugange, die etwa in einem Innenhof arbeiten, der künftig eine Grünfläche werden soll. Im April würden die ersten Mieter einziehen, sagt Martin Koch von der Baufirma Immprinzip, die die Gebäude gemeinsam mit einem anderen Unternehmen gebaut hat.

Bezahlbares Wohnen in der Oppenheimer Vorstadt

"Bezahlbares Wohnen!“ – das ist auf einem großen Banner zu lesen, das vor den Wohnblöcken steht. Und dies ist kein reiner Werbeslogan: Der Mietpreis beträgt pro Quadratmeter 6,40 Euro.

Dafür bekommen die künftigen Bewohner komfortable Wohnungen, die so gar nicht den üblichen Klischees von Sozialbauten entsprechen. Sie haben hohe Decken, großzügige Bäder und sind in puncto Energieverbrauch auf dem neuesten Stand.

Ein Banner mit der Aufschrift  "bezahlbares Wohnen" an einer Baustelle in Worms (Foto: SWR, J. Wolff)
42 Wohneinheiten wurden hier geschaffen, im April ziehen die ersten Mieter ein.

Oppenheimer Sozialwohnungen werden durch Fonds verwaltet

Besitzer der Sozialwohnungen ist ein Fonds, erklärt Koch. Der Fonds besteht aus 20 Menschen, die vor allem aus wohlhabenden Unternehmerkreisen stammen.

Diese Menschen, so Koch, seien zwar daran interessiert, an den Wohnungen zu verdienen. Dennoch sei ihnen der soziale Aspekt daran sehr wichtig. Mit ihrer Investition wollten sie der Gesellschaft etwas wiedergeben.

Das Gradinger-Gelände und der frühere Oppenheimer Bürgermeister Held

Die Sozialwohnungen stehen auf dem Gelände des früheren Oppenheimer Möbelhauses Gradinger. Die Stadt hatte es unter dem ehemaligen Bürgermeister Marcus Held (SPD) gekauft und abgerissen. Dabei waren die Kosten enorm angestiegen.

Eine Folge davon war die Insolvenz der Oppenheimer Grundstücksverwaltungsgesellschaft HGO. Held war deren langjähriger Geschäftsführer. Er wurde vor einigen Jahren vom Mainzer Landgericht zu einer Bewährungsstrafe wegen Untreue und Bestechlichkeit verurteilt. Das Gradinger-Gelände und die HGO-Insolvenz waren zwar nicht Grund für die Strafe, allerdings wurden Held von verschiedenen Seiten auch in diesem Zusammenhang Unregelmäßigkeiten vorgeworfen.

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