Das Römisch-Germanische Zentralmuseum (RGZM ) in Mainz zieht ab heute offiziell aus dem Kurfürstlichen Schloss aus und in den 60 Millionen Euro teuren Neubau in der Altstadt ein. Vergangene Woche hatte das Land der Generaldirektorin des Museums den Schlüssel für den neuen Standort übergeben.
Seit 2017 war das RGZM schon geschlossen, um den Umzug vorzubereiten. Wie Museumssprecherin Ebru Esmen dem SWR mitteilte, handelt es sich um eine logistische Herausforderung und ein Mammutprojekt für alle Abteilungen im ganzen Haus.
Archäologische Sammlung zieht Mitte Oktober um
Den Angaben zufolge zieht ab Dienstag zunächst Bibliothek mit 200.000 Medien und Büchern um, dann die Restaurierungslabore und die Büros. Etwa Mitte Oktober würden nach und nach die 200.000 Objekte aus der Sammlung des RGZM folgen. Ein Großteil sei in den ehemaligen Ausstellungsflächen im Kurfürstlichen Schloss zwischengelagert.
Zu den archäologischen Objekten gehören Glasperlen mit nur zwei Millimeter Durchmesser, aber auch ein fast drei Meter breiter Sarkophag aus der Römerzeit. Das älteste Objekt ist ein 50.000 Jahre altes Werkzeug von einer Fundstelle in England.
Drei Lkw transportieren 70.000 Kartons
Alle 200.000 Objekte seien während der jahrelangen Vorbereitungen auf den Umzug fotografiert und digital erfasst worden. So wurde jedes Objekt mit Foto und Inventarnummer sowie Barcode versehen. Der Umzug werde von einer Kunstspedition durchgeführt, die das sensible Umzugsgut so sicher wie möglich in den Neubau bringen soll.
Insgesamt müssten 70.000 Kartons sowie ein paar hundert Großobjekte transportiert werden. Dafür werden den Angaben zufolge drei Lkw eingesetzt, die schätzungsweise knapp 200 mal fahren müssen. Zuerst sollen kleine bis mittlere Objekte umziehen, zum Schluss dann die großen Objekte.
Neues Museum wird 2024 eröffnet
Ende des Jahres soll der Umzug geschafft sein. Im Frühjahr soll es im Neubau eine große Eröffnungsfeier geben. Das neue archäologische Museum soll allerdings erst 2024 eröffnen. In der Dauerausstellung "Zusammenleben" soll es auf zwei Etagen dann um das Verhältnis von individuellen Bedürfnissen und den Interessen der Gemeinschaft gehen und darum, was unsere Gemeinschaft zusammenhält.