Der Hund wurde in Bad Kreuznach zur Polizei gebracht. Der angeblicher Finder war aber wohl eine Freund der Besitzerin. (Foto: Bundespolizei Kaiserslautern )

Angeblicher Finder ist Freund der Besitzerin

Hund in Bad Kreuznach gefunden - Aktion inszeniert

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Katja Jorwitz
SWR4 Moderatorin Katja Jorwitz (Foto: SWR, SWR -)

Letzte Woche wurde am Bad Kreuznacher Bahnhof ein Hund bei der Bundespolizei abgegeben. Das Tier war aber offenbar nicht weggelaufen, sondern die Besitzerin wollte es loswerden.

Am vergangenen Montag hatte sich ein 42-jähriger Mann bei der Bundespolizei in Bad Kreuznach gemeldet. Bei sich hatte er einen Hund, den er angeblich auf dem Bahnhofsvorplatz aufgelesen hatte. Der Hund trug ein Halsband mit Leine und der Finder behauptete, weit und breit keinen Besitzer gefunden zu haben.

Daraufhin nahm die Polizei den Hund erst einmal in ihre Obhut, bis eine Mitarbeiterin des Bad Kreuznacher Tierheims den Fundhund abholte. In den Sozialen Medien wurde das Schicksal der Hündin fleißig geteilt. Der angebliche Finder wurde als "hilfsbereiter Tierretter" gelobt.

Fund-Geschichte inszeniert

Die Geschichte um die Entdeckung des Hundes in Bad Kreuznach ist aber offenbar inszeniert worden. Das hat Jens Strube vom Bad Kreuznacher Tierheim dem SWR bestätigt. Die Besitzerin sei inzwischen bekannt. Der Mann, der den Hund angeblich auf dem Bahnhofsvorplatz gefunden hatte, sei ein Freund der Besitzerin.

Die Frau lebe wohl im Rhein-Hunsrück-Kreis. Der angebliche Finder sei mit dem Hund von dort mit dem Bus nach Bad Kreuznach gefahren. Dann sei er zur Bundespolizei gegangen und habe behauptet, den Hund gerade am Bahnhof gefunden zu haben.

Besitzerin des Hundes vermutlich überfordert

Viele Tierheime würden zwischenzeitlich keine Hunde mehr aufnehmen, so Strube. Vielleicht hätten sich deshalb die Hundebesitzerin und ihr Bekannter zu dieser Geschichte entschlossen. Vermutlich war die Besitzerin überfordert. Die Frau habe wohl auch schon versucht, den Hund über die Online-Plattform Ebay zu verkaufen.

Strube weist darauf hin, dass Betroffene, die sich nicht mehr um ihr Tier kümmern können, unbedingt mit den Verantwortlichen in den Tierheimen sprechen sollten. Die könnten gegebenenfalls in ein anderes Tierheim vermitteln. Alles sei besser als das Tier auszusetzen, so Strube.

Hündin sucht neues Zuhause

Nach Angaben des Tierheims handelt es sich bei der Hündin wahrscheinlich um ein Dogo-Argentino-Mix. Das Alter ist nicht bekannt, wahrscheinlich sei das Tier aber noch recht jung. Das Tierheim hofft, den Hund nun in ein neues Zuhause vermitteln zu können.

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