"Feuerwehr" steht an der Fassade einer alten Feuerwache. Bei längeren Stromausfällen können sich Bürgerinnen und Bürger zur nächsten Feuerwache begeben, wenn Sie Fragen haben oder Hilfe brauchen. (Foto: dpa Bildfunk, Martin Schutt)

Region Rheinhessen-Nahe

Bei Stromausfällen stehen Feuerwehren für Fragen und Antworten bereit

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Wenn der Strom länger ausfällt, funktionieren Telefone oft nicht mehr, Notrufnummern können nicht angerufen werden. In solchen Fällen kann vor allem die Feuerwehr helfen.

Im Zusammenhang mit der Energiekrise fällt auch immer wieder das Thema Stromausfall. Was passiert, wenn die Netze überlastet sind und es zu einem Blackout kommt? Oder wenn es ein Unwetter gibt und wichtige Leitungen beschädigt werden? Viele Feuerwehren in der Region haben in den vergangenen Wochen darauf hingewiesen, dass sie in solchen Fällen erreichbar sind. Und zwar dann, wenn die Energieversorger prognostizieren, dass der Strom länger als 30 Minuten weg sein wird. Dann werden zum Beispiel die Gerätehäuser besetzt, schreibt die Freiwillige Feuerwehr der Verbandsgemeinde Bodenheim bei Facebook. Darüber hinaus sei man mit Fahrzeugen auch in Bodenheim an der Sparkasse oder in Nackenheim an der Shell-Tankstelle vor Ort.

Landrätin Dickes: Ruhe bewahren

Ende August waren im Raum Bad Kreuznach etwa 15.000 Menschen zwei Stunden lang ohne Strom. Die Notrufnummern waren zeitweise überlastet. Grund für den Stromausfall war ein defektes Erdkabel. Die Landrätin des Kreises Bad Kreuznach, Bettina Dickes (CDU), bat in diesem Zusammenhang darum, in solchen Fällen Ruhe zu bewahren. "Wenn nach einer halben Stunde der Strom immer noch nicht da ist und Sie machen sich Sorgen, dann machen Sie sich bitte auf den Weg zum nächsten Feuerwehrgerätehaus", sagte Dickes. Die Gerätehäuser seien nach 30 Minuten besetzt. Dort könne man auch Fragen stellen.

Stadt Worms schafft Funktelefone an

In der Stadt Stadt Worms sind weitere Anschaffungen geplant, um im Falle eines längeren Stromausfalls vorbereitet zu sein. Oberbürgermeister Adolf Kessel (CDU) sagte am Mittwoch bei der Stadtratssitzung, er stufe die Möglichkeit eines sogenannten Blackouts gering ein - aber im Ernstfall müsse auch die Kommunikation funktionieren. Deshalb soll es für die Feuerwehren weitere Funktelefone geben sowie ein Satellitentelefon. Schließlich seien die Feuerwehren sogenannte Leuchttürme, an die sich Bürgerinnen und Bürger im Notfall wenden könnten. Außerdem sollen die Feuerwehrgerätehäuser in Worms weitere Notstromaggregate erhalten. "Die Bestellungen sind schon auf dem Weg", sagte Kessel weiter.

VG Kirner Land sichert Trinkwasser

Die Verbandsgemeinde (VG) Kirner Land sorgt auch für den Fall eines längeren Stromausfalls vor. Nach Angaben von Bürgermeister Thomas Jung mietet die Verbandsgemeindeverwaltung Notstromaggregate, um die Trinkwasserversorgung zu sichern. Laut Jung laufen einige der Hochbehälter im Kirner Land ohne Strom bereits nach einem Tag leer - andere nach zwei bis drei Tagen. Mit den Aggregaten solle deshalb sichergestellt werden, dass im Notfall weiter Trinkwasser für die etwa 20.000 Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung stehe.

Feuerwehr Mainz arbeitet noch an Konzept

In Mainz sitzen die Verantwortlichen derzeit an einem Konzept. Nach Angaben der Feuerwehr wird überlegt, wie genau in der Landeshauptstadt bei einem länger andauernden Stromausfall gehandelt wird. Feuerwehrhäuser sollen auch dort als Anlaufpunkte dienen. Das neue Konzept werde aber, wenn es fertig ist, der Öffentlichkeit vorgestellt.

Rheinland-Pfalz

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Energiekrise, mögliche Sabotage der Infrastruktur - viele Kommunen, auch in Rheinland-Pfalz, sind im Ernstfall nicht vorbereitet. Das haben Recherchen von REPORT MAINZ ergeben.

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SWR