Wegen der steigenden Energie- und Lebensmittelkosten erhöhen einige Altenheime in Rheinhessen und an der Nahe ab September ihre Preise. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Jens Büttner)

Höhere Kosten für Lebensmittel und Energie

Altenheime in Rheinhessen werden wegen steigender Energiepreise teurer

Stand

Einige Alten- und Pflegeheime in Rheinhessen und an der Nahe werden ab September teurer. Der Grund: Die höheren Energie- und Lebensmittelkosten.

Wie einige Heime auf SWR-Nachfrage mitteilten, müssen Bewohnerinnen und Bewohner, die vollstationär oder in Kurzzeitpflege sind, künftig pro Tag 1,40 Euro mehr bezahlen. Nach Angaben der PflegeGesellschaft Rheinland-Pfalz erhöhen sich dabei die Kosten für die Unterkunft pro Tag um 90 Cent. Die Kosten für die Verpflegung würden um 50 Cent steigen.

Für Bewohnerinnen und Bewohner, die nur einige Stunden am Tag im Pflegeheim verbringen, falle die Preissteigerung geringer aus. Allerdings komme bei ihnen noch die Erhöhung der Fahrtkosten für den Transport hinzu. Wie die Heime mitteilten, sind die Bewohnerinnen und Bewohner beziehungsweise deren Angehörige bereits über die Erhöhung informiert worden.

Erhöhung ist lediglich eine Empfehlung

Die mögliche Erhöhung von 1,40 Euro basiert auf einer gemeinsamen Empfehlung der Pflegekassen und der rheinland-pfälzischen PflegeGesellschaft. Damit sollen die Mehrkosten im Bereich Energie und Lebensmittel kompensiert werden. Die Alten- und Pflegeheime können, müssen sich aber nicht an diese Empfehlung halten. Heißt: Es kann durchaus Heime geben, die ihre Preise nicht oder zu einem geringeren Betrag erhöhen.

Gleichzeitig können sich die Heime, die mit der Erhöhung von 1,40 Euro aus bestimmten Gründen ihre gesteigerten Ausgaben keinesfalls auffangen können, an die Pflegekassen wenden. In Einzelverhandlungen werde dann geprüft, welche Möglichkeiten es für das entsprechende Heim gebe, seine Mehrkosten auszugleichen.

Empfohlener Betrag zu gering?

Einige Alten- und Pflegeheime in Rheinhessen bezweifeln allerdings, dass der empfohlene Betrag ausreiche. Nach Angaben des Einrichtungsleiters des Senioren- und Pflegezentrums Burkhardhaus des Caritasverbandes Worms sind 1,40 Euro zu wenig, um die gestiegenen Energie- und Lebensmittelkosten zu decken. "Wir müssen abwarten, wie sich das Ganze weiterentwickelt. Wir sind momentan noch dabei, auszurechnen, wie viel wir voraussichtlich im nächsten Jahr verbrauchen werden", sagt Einrichtungsleiter Steffen Schön.

Altenheime können nur wenig Energie einsparen

Viele Möglichkeiten als Altenheim Energie einzusparen, gebe es nicht. "Die älteren Menschen haben ein größeres Wärmebedürfnis. Da kann man nicht einfach hingehen und die Heizung ein paar Grad runterdrehen", so Schön.

Auch Oliver Backhaus vom Mainzer Altenheim bestätigt, dass Pflegeeinrichtungen nur einen geringen Spielraum haben, um Energie einzusparen. Eine der wenigen Möglichkeiten sehe er in der Außenbeleuchtung. Dort könnte man unter Umständen Wege, die von den Bewohnerinnen und Bewohner spät abends nicht mehr genutzt würden, weniger beleuchten.

Erhöhung gilt bis Ende des Jahres

Die Einrichtungen der Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz in Bad Kreuznach werden nach eigenen Angaben ebenfalls ihre Preise erhöhen. Wie eine Sprecherin mitteilte, wurden die Pauschalen im Vorfeld mit den Bewohnerbeiräten in allen Einrichtungen besprochen.

Die von den Pflegekassen und der PflegeGesellschaft vorgeschlagene Erhöhung von 1,40 Euro gilt nach Angaben der Alten- und Pflegeheime bis Ende des Jahres. Bis dahin, so hoffen die Heime, können alle Beteiligten besser abschätzen, wie viel Mehrkosten auf die Einrichtungen im nächsten Jahr zukommen werden

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