Eine Ein-Euro-Münze vor einem Stapel mit Heizkostenabrechnungen (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / dpa | Jens Büttner)

Trotz steigender Energiekosten

Wohnbau in Mainz und Worms: Niemand soll seine Wohnung wegen hoher Nebenkosten verlieren

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Die Wohnungsbaugesellschaften Worms und Mainz wollen verhindern, dass ihre Mieter die Wohnung wegen steigender Energiekosten verlieren. Wenn es eng wird, werden Lösungen angeboten.

Als erste Maßnahme will die Mainzer Wohnbau tagsüber die Wohnungen ihrer Mieterinnen und Mieter auf maximal 20 Grad wärmen, nachts auf 18 Grad. "So wollen wir unseren Teil zum Gassparen beitragen“, sagt Wohnbau-Geschäftsführer Thomas Will. Gleichzeitig bereitet er aber alle auf stark steigende Nebenkostenrechnungen vor.

Lösungen finden - ähnlich wie in der Coronapandemie

Fast 11.000 Wohnungen hat die Mainzer Wohnbau in ihrem Bestand, darin leben nach Unternehmensangaben rund 25.000 Menschen. Wie viele von ihnen es sich möglicherweise finanziell nicht leisten können, höhere Abschläge auf die Nebenkosten zu zahlen, weiß man nicht genau. Eine Sprecherin der Wohnbau aber sagte: keiner solle deshalb seine Wohnung verlieren.

Ein Mann dreht in einer Wohnung am Thermostat einer Heizung. Die Wohnbau Mainz will die Temperaturen im Winter verringern, um Energie zu sparen. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Hauke-Christian Dittrich)
Wärmer als 20 Grad wird es in den Wohnungen der Mainzer Wohnbau in diesem Winter nicht.

Betroffene sollen sich bei der Wohnbau melden und dann suche man gemeinsam nach einer Lösung. Das könnten Teilzahlungen oder Stundungen sein. Zum Anfang der Corona-Pandemie habe man bereits ähnlich bei Mieterinnen und Mietern reagiert.

Wohnungsbau GmbH Worms reagiert genauso

Auch die Wohnungsbau GmbH in Worms will mit ihren Kundinnen und Kunden so verfahren. "Jeder Einzelfall wird geprüft“ sagte eine Sprecherin auf SWR-Nachfrage. "Wenn ein begründeter finanzieller Engpass durch die gestiegenen Nebenkosten bei unseren Mieterinnen und Mietern besteht, wird mit den Betreffenden gesprochen." Zahlungen könnten ausgesetzt, gestundet oder Teilzahlungen ausgemacht werden.

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Heizen bis zu 40 Prozent teurer

Die Wohnungsbau GmbH Worms bewirtschaftet in Worms 600 Häuser mit 3.700 Wohnungen. Die meisten von ihnen werden mit Gas beheizt. Die Abschlagszahlungen für die Mieterinnen und Mieter wurden bereits angepasst, die Erhöhungen lagen teilweise bei über 40 Prozent, wie das Unternehmen auf SWR-Anfrage mitteilte. Die Betroffenen hätten das aber überwiegend mit Verständnis aufgenommen. Um Gas zu sparen, plant die Wohnungsbau GmbH Worms, die Heizungsanlagen in diesem Jahr später in Betrieb zu nehmen, das sei aber anhängig von der aktuellen Witterung.

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SWR