Wo kann man Flüchtlinge unterbringen?

Treffen der Kommunen

Fehlender Wohnraum für Flüchtlinge: Rhein-Pfalz-Kreis sucht Lösungen

Stand
AUTOR/IN
Irmgard Reißinger

Die Unterkünfte für Flüchtlinge im Rhein-Pfalz-Kreis seien erschöpft, sagen die Kommunen. Zwei Tage lang beraten sie in Ludwigshafen derzeit über Konsequenzen steigender Flüchtlingszahlen und Lösungen.

Die Kommunen im Rhein-Pfalz-Kreis seien "am Ende", sagte Stefan Veth (CDU), Bürgermeister von Dannstadt-Schauernheim und Sprecher der Gemeinden am Donnerstag dem SWR. Es gebe keinen freien Wohnraum mehr für Geflüchtete. Sozialarbeiter für die Betreuung zu finden, sei inzwischen so gut wie unmöglich - auch in seiner Gemeinde Dannstadt-Schauernheim. Hier seien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Sozialbereich an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit angekommen. Im Kreis lebten derzeit etwa 4.000 Geflüchtete. Um weitere Menschen unterzubringen, müssten gebrauchte Container gekauft und Standorte dafür gesucht werden. 

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Appelle gehen schon seit Monaten durchs Land, werden aber nicht gehört. Auch der Bund reagiert nicht.

Gibt es noch freie Unterkünfte?

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Wie ist die Lage vor Ort?

Zuständige Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sollen bei dem Treffen die Lage in ihren Gemeinden schildern. Diskutiert werden soll an den zwei Tagen auch über die von Bürgermeistern im September geäußerte Forderung eines sofortigen Aufnahmestopps für Flüchtlinge im Rhein-Pfalz-Kreis. Nach Angaben des Sprechers ist die Vorderpfalz wegen der dichten Besiedlung besonders betroffen.

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Hintergrund

Die Bürgermeister im Rhein-Pfalz-Kreis hatten im September in einem Brief an das Integrationsministerium Rheinland-Pfalz gefordert, dass das Land ihren Gemeinden ab sofort keine Flüchtlinge mehr zuweist.

Die Aufnahmekapazitäten der Kommunen seien völlig erschöpft, hieß es in dem Brief, den der Landrat des Rhein-Pfalz-Kreises, Clemens Körner (CDU), im Auftrag fast aller Bürgermeister an die rheinland-pfälzische Integrationsministerin Katharina Binz (Grüne) gerichtet hatte.

Nur die Bürgermeisterin von Schifferstadt, Ilona Volk (Grüne), und der Bürgermeister von Mutterstadt, Thorsten Leva (SPD), distanzierten sich von dem Schreiben.

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