Der Gemeinderat von Waldsee (Rhein-Pfalz-Kreis) hat nach Angaben der Bürgermeisterin zwar für die schwimmenden Wochenendhäuser auf dem Wolfgangsee gestimmt - allerdings nur für die kleine Variante.
Das Unternehmen Rohr Sand und Kies GmbH aus Waldsee möchte auf eigenem Gelände auf einem Teil des Wolfgangsees zehn schwimmende Häuser errichten. Die Wohngebäude sollten auf schwimmenden Pontons entstehen. Ursprünglich waren zwei Größen vorgesehen: Die kleinen sollten eine Wohnfläche von 44 - die großen eine Fläche von 117 Quadratmetern bekommen. Die großen Häuser sollen jetzt nicht kommen. Nach Angaben des Unternehmens ist die Abwasserentsorgung mit eingeplant und sichergestellt und auch die Stromversorgung soll durch eine schwimmende Photovoltaikanlage sichergestellt werden.
Gemeinderat von Waldsee befürchtet Dauernutzung der schwimmenden Häuser
Die Häuser sollen nur als Wochenendhäuser verkauft und genutzt werden. Es sollen keine Häuser für dauerhaftes Wohnen sein. Für die baurechtliche Genehmigung muss zunächst die Gemeinde Waldsee im Rhein-Pfalz-Kreis einen Bebauungsplan erstellen. Wie auf der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend deutlich wurde, war das einzige Bedenken, dass diese Häuser doch über kurz oder lang dauerhaft genutzt werden könnten. Nur deshalb wurde die große Variante mit 22 Meter langen schwimmenden Häusern nicht genehmigt. Bei kleineren Häusern sei die Gefahr, dass dort Menschen dauerhaft wohnen wollen, deutlich geringer.
Investor muss Pläne für die schwimmenden Häuser überarbeiten
Das Unternehmen Rohr Sand und Kies GmbH muss seine Pläne jetzt entsprechend überarbeiten und dem Gemeinderat von Waldsee erneut zum Beschluss vorlegen. Nach Angaben von Robert Gard aus der Geschäftsführung des Kiesabbau-Unternehmens geht es bei dem Projekt nicht darum Geld zu verdienen, obwohl das Vorhaben natürlich auch unter wirtschaftlichen Aspekten geplant wird. Absicht sei vielmehr in der Öffentlichkeit zu zeigen, dass nach dem Ende des Rohstoffabbaus die verbrauchten Flächen durchaus weiter genutzt werden können.
Idee zu schwimmenden Häusern auch wegen Hürden beim Rohstoffabbau
Hintergrund ist nach Angaben von Robert Gard, dass die Voraussetzungen für den Rohstoffabbau in Deutschland immer schwieriger werden. Ein Genehmigungsverfahren zum Abbau von Rohstoffen dauere inzwischen 10 bis 20 Jahre. Zudem gebe es eine starke Konkurrenz um die freien Flächen: Wohnen, Straßen, Industrie, Erholung, Landwirtschaft, Naturschutz.
Kiesabbau ist weitergezogen
Am Wolfgangsee ist der Kiesabbau inzwischen endgültig abgeschlossen. Der Abbau ist nach Angaben des Unternehmens vor Ort weitergewandert und wird an anderer Stelle des Geländes fortgesetzt.