"Wer macht sowas?", fragt sich der Vorsitzende des Radsportzentrums in Ludwigshafen, Rudolf Seifert. Der Verein habe bereits Anzeige bei der Polizei erstattet, erzählte Seifert am Telefon. Unbekannte hatten am Wochenende die etwa 2,20 Meter große Skulptur vom Podest vor dem Radsportzentrum im Stadtteil Friesenheim geklaut. Der Polizei zufolge müssen die Täter irgendwann zwischen Freitagmittag und Sonntagvormittag zugeschlagen haben.
Füße von Bronzeskulptur vor Radsportzentrum Ludwigshafen abgetrennt
Die Täter haben die Skulptur laut Polizei mit einem Schneidewerkzeug, möglicherweise mit einer Säge, oberhalb der Füße abgetrennt und anschließend abtransportiert. Nur die Füße seien noch auf dem Podest befestigt. Die Bronzeskulptur ist etwa 40.000 bis 50.000 Euro wert.
Die Polizei in Ludwigshafen vermutet, dass die Diebe es auf das Metall abgesehen hatten und dieses einschmelzen und weiterverwenden wollen. Derzeit seien noch keine Zeugenhinweise eingegangen, die Polizei ermittelt weiter und nimmt Hinweise zur Tat auf.
Radsportzentrum Ludwigshafen: "Für uns war es ein Maskottchen"
"Für uns war der Radfahrer ein Maskottchen", sagt Seifert vom Radsportzentrums Ludwigshafen. Es seien nicht nur die Vereinsmitglieder, die dem Radfahrer nachtrauern: "Es tut nicht nur mir in der Seele weh, wenn ich die leere Stelle sehe", sagt auch der stellvertretende Vorsitzende des Radsportzentrums Dieter Schneider. "Wir bekommen E-Mails und Anrufe aus der ganzen Republik, es kommen auch viele Besucher an den Tatort." Die Skulptur habe den Verein seit der Eröffnung des Gebäudes in 1978 begleitet und die Mitglieder beim Kommen und Gehen "gegrüßt".
Auch Radsportclub Ludwigshafen zeigt sich betroffen
Auf Instagram äußerte sich jetzt der Radsportclub Ludwigshafen (RSC Ludwigshafen e.V.) zu dem Diebstahl. In einem Posting teilt der Verein mit, dass die eigenen Mitglieder entsetzt und wütend zugleich seien. Die gestohlene Skulptur stand nach Angaben des RSC vor dem Radsportzentrum, wo auch der RSC untergebracht ist. Die Statue sei ein Kunstwerk von Waldemar Grzimek und man vermute, dass sie unwiederbringlich zerstört und wegen des Schrottwerts des Kupfers eingeschmolzen wurde.
Wie geht es jetzt weiter, nachdem von der Skulptur nur die Füße geblieben sind? Eine neue, ähnliche Figur, sagt Seifert, komme für den Verein aus Kostengründen vorerst nicht in Frage.