Mathias Zahn, SWR-Redaktion Landespolitik (Foto: SWR)

Kommentar

"Neue Hahn-Besitzer müssen sich erst noch beweisen"

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Mathias Zahn

Der Verkauf des insolventen Hunsrück-Flughafens Hahn ist für Mathias Zahn von der SWR Landespolitik erstmal eine gute Nachricht. Warum er trotzdem skeptisch ist, begründet er in seinem Kommentar.

Erstmal ist es eine gute Nachricht. In turbulenten Zeiten für die Luftfahrt einen Käufer für einen notorisch defizitären Regionalflughafen zu finden ist nicht selbstverständlich.  Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner hat die jüngste Hahn-Krise offensichtlich gut gemanagt. Er hat sogar neue Jobs ausgeschrieben und den Verkauf klar gemacht. Die neuen Besitzer wollen den Flugverkehr weiterführen und die mehr als 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterbeschäftigen. Auch das sind erstmal gute Nachrichten.

Was aber stutzig macht: Über die neuen Eigentümer ist bisher nur wenig herauszubekommen. Unklar zum Beispiel über welches Vermögen die Käufer verfügen. Sie loben zwar ihre angeblich profunde Erfahrung in den Branchen Luftfahrt, Flughäfen und Reise. Woher die kommt, bleibt aber offen. Das Unternehmen Conjoy Investment mit der vermeintlichen Flughafenerfahrung wurde erst vor einem halben Jahr gegründet. Und dafür sind die Versprechungen sehr groß: Investitionen am Hahn, neue Jobs. Der Flugverkehr soll sogar ausgebaut werden.

Noch viele offene Fragen

Nach SWR-Informationen wollen die neuen Eigentümer außerdem Flächen vom Land am Hahn kaufen. Immobilienentwicklung im strukturschwachen Hunsrück ist kein Selbstläufer, könnte aber ein zweites Standbein werden – neben dem Flugverkehr. Könnte. Erst braucht es Antworten auf viele offene Fragen, um wirklich optimistisch sein zu können.

Die neuen Besitzer sollten jetzt schnell beweisen, dass sie solide sind und das richtige Konzept haben. Denn zu oft gab es am Ende böse Überraschungen am Hahn. Den Flughafen-Beschäftigten ist zu wünschen, dass die neuen Hahn-Besitzer Erfolg haben. Dass sie wirklich investieren und die Sache ernst nehmen. All das war bei den Chinesen in den vergangenen fünf Jahren nicht der Fall.

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