"Wir sind endlich frei", rufen Syrer in der Koblenzer Innenstadt am Sonntag. Der langjährige syrische Machthaber, Baschar al-Assad, ist weg. Nach Angaben der Polizei hatten sich am Nachmittag deshalb deutlich über 300 Fahrzeuge zu einem Autokorso in Koblenz versammelt, um zu feiern. Sie schwenken Fahnen, hupen und wirken vor allem erleichtert.
Syrer sind "froh und dankbar"
Dass Präsident Assad gestürzt sei - das Gefühl sei unbeschreiblich, sagt ein Geflüchteter: "13 Jahre Gewalt, Unrecht, keine Demokratie, getötete Kinder." Das sei nun endlich vorbei. "Ich bin froh und dankbar", sagt ein anderer. "Mein Cousin saß 14 Jahre in Syrien im Knast - weil er für die Demokratie kämpfte. Seit gestern ist er frei!"
Die Polizei ist mit einem Großaufgebot vor Ort, um nach eigenen Angaben die Verkehrsbehinderungen gering zu halten. Nach rund zwei Stunden endete der Autokorso laut Polizei auf einem Parkplatz an der B9.
Hintergrund: Sturz von Präsident Assad in Syrien
Kämpfer der Islamisten-Miliz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) haben die Einnahme der syrischen Hauptstadt Damaskus gemeldet. Zuvor hatten verschiedene Rebellen-Gruppen in anderen Provinzen die Kontrolle übernommen. Vielerorts zogen sich die Regierungskräfte kampflos zurück. Der syrische Machthaber floh nach Angaben seines Verbündeten Russland ins Ausland.