Prozessbeginn im Landgericht Koblenz: Angeklagter soll zum Mord an Ex-Frau angestiftet haben (Foto: SWR)

Bekannter sollte Auftragskiller suchen

Prozess in Koblenz: Mann soll zum Mord an Ex-Frau angestiftet haben

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Vor dem Koblenzer Landgericht hat der Prozess gegen einen Mann begonnen, der einen Auftragskiller für seine Ex-Frau gesucht haben soll. Laut Staatsanwaltschaft wollte er so erreichen, dass er keinen Unterhalt mehr zahlen muss.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 37-jährigen Angeklagten vor, im September vergangenen Jahres einen Bekannten damit beauftragt zu haben, einen Auftragskiller für seine Ex-Frau zu suchen. Die habe er töten lassen wollen, damit er keinen Unterhalt mehr für den gemeinsamen Sohn zahlen muss. Darum habe es in der Vergangenheit immer wieder Streit gegeben - auch vor Gericht.

Staatsanwaltschaft: Bekannter sollte Auftragskiller finden

Der Angeklagte soll sich deshalb irgendwann an einen Bekannten gewandt haben, der laut Staatsanwaltschaft als Kleinkrimineller bekannt gewesen sein soll. Dieser habe gesagt, er kenne jemanden, der den Auftragsmord übernehmen könne. Der Mann verlange 3.500 Euro für die Tat, die Hälfte davon müsse vorher angezahlt werden. Das hat der Angeklagte nach Angaben der Staatsanwaltschaft auch gemacht.

Außerdem habe er seinem Bekannten Informationen über Wohn- und Arbeitsort seiner Ex-Frau und Fotos von ihr übergeben. Der Bekannte ließ sich laut Staatsanwaltschaft aber nur scheinbar auf die Abmachung ein. Er habe keinen Auftragskiller gesucht, sondern den Angeklagten um das Geld prellen wollen. Zwei Nachbarn des Angeklagten, die erste Gespräche zwischen den beiden mitbekommen haben wollen, seien misstrauisch geworden und hätten dann die Polizei gerufen.

Angeklagter: Gezahltes Geld war für Autokauf bestimmt

Vor Gericht hat der Angeklagte am Dienstag alle Vorwürfe der Staatsanwaltschaft abgestritten. Er habe seinem Bekannten nur ein Auto abkaufen wollen, sagte er. Deshalb habe er sich mit ihm getroffen und dafür seien auch die 1.750 Euro Anzahlung gedacht gewesen. Der Prozess soll am 9. Mai fortgesetzt werden.

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SWR