Die Gräber auf Feld 13 des Hauptfriedhofs sollen vor allem Menschen ansprechen, die sich mit der heimischen Weinbauregion verbunden fühlen. Auf rund 2.250 Quadratmetern haben Stadtgärtner Rankhilfen errichtet. Hier sollen zukünftig 64 Rebstöcke wachsen.
Im Herbst werde diese Art der Grabbegrünung dann besonders farbenfroh sein, sagt Tanja Esch, die als Grünflächenplanerin der Stadt den Hauptfriedhof gestaltet. Gepflegt werden sollen die neuen Gräber zukünftig von der Stadtgärtnerei und den Buga-Freunden. So haben Angehörige keine Verpflichtungen für die Grabpflege.
Wein als Alternative für große Bäume
Früher sei das Grabfeld 13 wegen der vielen hohen Bäume einer der schattigsten Orte auf dem gesamten Friedhof gewesen, sagt Esch. Heute gebe es dort das meiste Sonnenlicht. "Viele Bäume, die mit dem Klima nicht mehr zurechtgekommen sind, mussten wir fällen", sagt Esch. Die neue Lichtung biete sich jetzt besonders gut für Weinreben an. Die Pflanzen holen sich Wasser und Nährstoffe mit tiefen Wurzeln selbst aus dem Boden, so die Expertin.
Möglichst viele Bäume auf dem Koblenzer Friedhof erhalten
Auch wenn der Klimawandel dem Friedhof quasi eine neue Bepflanzungen aufzwingt, möchte der Leiter des Grünflächenbetriebs Koblenz, Andreas Drechsler, den waldartigen Parkcharakter erhalten. Die Mischung verschiedener Baumarten mit zahlreichen wertvollen Bäumen auf dem weitläufigen Gelände mache den Friedhof aus.
Der zuständige Baummanager der Stadt, Stephan Dally, möchte deshalb die alten Bäume so gut wie möglich schützen. Außerdem soll der Baumbestand auf dem Hauptfriedhof mit robusteren Baumarten ergänzt werden. Einen klares Klimakonzept gebe es aber bis jetzt nicht, sagt der Baumexperte: "Jetzt müssen wir ausprobieren, was funktioniert. Es gibt nicht die ideale Baumart für das neue Klima." Zunächst sollen unter anderem nordamerikanische Baumsorten gepflanzt werden.