Nach Angaben der Stadt kommen zwei Pekannussbäume an den Gülser Moselbogen sowie zwei weitere ans Rheinufer auf dem Oberwerth. Diese Bäume stammen aus einer Baumschule, sie sind etwa acht Jahre alt und ihre Stämme haben schon einen Durchmesser von knapp zehn Zentimetern. Schon bald könnte es daher die ersten Nüsse geben, freut sich der Koblenzer Stadtbaummanager Stephan Dally im Audio.
Pekanüsse: Vom Mississippi an Rhein und Mosel
Doch die Stadt will so auch herausfinden, ob diese Bäume mit dem Klima in Koblenz zurecht kommen. Die Pekannuss ist in Nordamerika beheimatet und wächst normalerweise vorwiegend am Mississippi und anderen amerikanischen Südstaaten. Sie verträgt Hitze und Trockenheit in der Regel gut. Jetzt muss sich zeigen, ob das auch in Koblenz der Fall ist.

Denn die Hitze und die Trockenheit der letzten Jahre haben vielen Bäumen in Koblenz zugesetzt. So mussten deswegen im Juli 2019 rund 500 Bäume mehr gefällt werden als sonst. "Insgesamt mussten wir in der Saison 2019/2020 fast 4.000 Bäume fällen", sagt Stadtbaummanager Stephan Dally wehmütig. Dazu zählen aber auch Bäume in Waldgebieten in Koblenz, die auf natürliche Weise wieder nachwachsen.

"Ich pflanze lieber neue Bäume als welche zu fällen, aber leider lässt sich das manchmal nicht vermeiden."
Wegen Trockenheit müssen jedes Jahr rund 400 Bäume gefällt werden
Insgesamt 204 neue Bäume und Sträucher wird die Stadt pflanzen. Im Stadtgebiet sollen die neuen Bäume auch gezielt Lücken schließen. So etwa in der Pappel-Reihe an der sogenannten "Hundewiese" auf dem Oberwerth. Auch auf dem Parkplatz des künftigen Hallenbades ersetzen acht neue Ulmen ausgefallene Bäume.

Normalerweise werden nach Angaben der Stadt pro Jahr etwa 400 Bäume in Koblenz und den städtischen Wäldern gefällt. 2019 waren vor allem Bergahorn und Spitzahorn betroffen. Auch viele Jungbäume hatten damals gelitten. Durch die Trockenheit werden die Bäume geschwächt und anfällig für Pilze und andere Krankheiten.

So erging es auch einer etwa rund 70 Jahre alte Winterlinde auf dem Plan in der Koblenzer Altstadt. Sie musste im Juni gefällt werden, weil der Baum von einem Pilz befallen war und umzukippen drohte. Jetzt wird an dieser Stelle eine neue Winterlinde gepflanzt.
"Den Koblenzer Baum gibt es nicht. Deshalb probieren wir viele verschiedene Sorten aus."
Linden in Koblenz-Metternich dienen Insekten als Futterquelle
An durch Sonne, Wind und abstrahlende Wärme schwierigen Standorten sollen Bäume wie der Südliche Zügelbaum gepflanzt werden. Auch das ist ein Test, sagt Dally. Er macht sich mit seinem Team Gedanken darüber, welche Bäume in Koblenz in Zukunft am besten mit dem Klimawandel klarkommen werden. Trotzdem pflanzt er auch weiter heimische Arten wie Walnuss, Apfel oder Esskastanie. "Den Koblenzer Baum gibt es nicht," sagt Dally. "Deshalb probieren wir viele verschiedene Sorten aus."
Die neuen Bäume sollen aber nicht nur das Mikroklima in der Stadt verbessern, sondern auch Insekten als Nahrungsquelle dienen. So werden in der Trierer Straße in Koblenz-Metternich fünf unterschiedliche Lindenarten gepflanzt. Sie bieten Insekten von Juni bis Ende September Nahrung. Die Stadtgärtner hoffen auch hier, durch den direkten Vergleich der verschiedenen Lindensorten, diejenigen herauszufinden, die mit den Klimabedingungen in Koblenz am besten zurechtkommen.